I: Vorbemerkungen.

Für Maria List(1933-1998).

Die Vorgeschichte dieses Beitrages ist relativ eigenartig:

Mit Mexiko hatte mich bisher nur der Umstand verbunden, dass ich gern scharf esse und dass meine Mutter 1933 im Kremsmünsterer Gasthof „Zum Kaiser Max von Mexiko“ geboren wurde –

Dies nicht etwa mitten im Gastzimmer, sondern in einer Wohnung dieses bedeutenden – durchaus irgendwie an eine „Hacienda“ erinnernden – Gebäudekomplexes, die meine Großeltern bis zum Umzug ins eigene Haus an der Welserstraße angemietet hatten.

Der Kremsmünsterer Gasthof „Zum Kaiser Max“ ggü. des Stiftes:

Copyright: Elmar Oberegger

Wie mir mein Kollege Mag. Siegi Kristöfl(Museum Kremsmünster) freundlich mitteilte, geht die Bausubstanz des heutige Hauses auf die im 15./16. Jahrhundert errichtete „Taverne im Weingarten“ zurück. Das Stift besaß ursprünglich auch in Oberösterreich Weingärten. Nicht nur vor der eigenen Haustür, sondern auch in Aschach/D.(= „Aschacher Winkel“). Das dortige Wappen erinnert an die stolze Weinvergangenheit dieses Ortes. Heute wird dort auch wieder angebaut. Allerdings nicht durch das Stift. Um 1900 entstand die Hauptfassade des Gasthofes, ausgestattet mit dem imposanten Bild des Kaisers Max über dem Eingang. Die Gründe hierfür und für die Namengebung selbst sind noch völlig unbekannt. Unbekannt ist auch der Urheber des Bildes. Auszugehen ist davon, dass man sich hier eines Künstlers bediente, der gerade im Stift tätig war. Der Sonntag war „arbeitsfrei“, darum bekamen die Maler vom Stift an diesem Tag kein Essen. Somit verdingte man sich eben außerhalb.

Der Kaiser Max war zwar nicht der Erfinder der „Ersten Eisenbahn Mexikos“, dennoch aber deren – wenngleich bescheidener – Förderer. Dazu noch später.

Auf das Thema „Eisenbahngeschichte Mexikos“ kam ich erst, als ich eine TV-Dokumentation der Reihe „Eisenbahnromantik“ zum Thema „Chepe“ sah:

„Chepe“ – So wird im mexikanischen Volksmund die Hauptbahn vom nördlichen Eisenbahnknoten Chihuahua bis zum Pazifikstrand bei Topolobampo genannt. Sie führt über den berühmten Copper-Canyon.

Interessant ist nun, dass ich mich durch diese Namen ganz plötzlich an meine beiden Lieblings-Weinbauern in der Südsteiermark erinnert fühlte, nämlich den „Tscheppe“ und den „Kopper“.

Ich erzählte diesen eigentlich verrückten Umstand meiner Frau, welche sofort lachte und sagte, ich solle mich angesichts dessen doch näher mit der „Eisenbahngeschichte Mexikos“ befassen.

Hier ist nun das Resultat meiner Bemühungen…

Elmar Oberegger,

Kremsmünster am 7. Oktober 2012