[ HOME ]        [ ZURÜCK ]
   
   
 

I: DIE „VISIONÄRE KRAFT“ WÜLLERSTORF-URBAIRS ALS QUELLE.

„Eins bist Du dem Leben schuldig –

Handle oder bleib‘ in Ruh;

Bist Du Amboss, sei geduldig,

Bist Du Hammer, schlage zu“!

Dieser Spruch ist altpersischen Ursprungs und war das Lebensmotto von Bernhard v.Wüllerstorf-Urbair(1816-1883), einem bedeutenden österreichischen Seemann und Politiker.(1)

Bernhard von Wüllerstorf-Urbair(1816-1883):

Aus: WIKI GEMEINFREI

Mit seiner Fregatte „Novara“ umrundete er einst von Triest aus die Welt.

Im Jahre 1866 legte er angesichts der (relativen) Stagnation im Bereich des österreichischen Eisenbahnwesens sein „Reichsbahn-Konzept“ vor(2), welches wohl von nicht wenigen Zeitgenossen als „Gigantomanie“ betrachtet wurde. Das Memorandum des Handelsministeriums aus 1864 jedenfalls war weitaus bescheidener.(3)

Und dennoch:

Sein Programm wurde zur wichtigen Grundlage und Leitlinie für den weiteren Eisenbahnbau. So war er etwa der Vater der Selzthal-Bischofshofener-Strecke(Verbindung Graz-Salzburg) oder auch der Lika-Bahn(Verbindung Österreich-Dalmatien). Für Istrien sieht er eine „Y-Bahn“ vor, welche einerseits in Triest, andererseits in Rijeka beginnt und schließlich im wichtigen Kriegshafen Pula endet.(4) Getroffen hätten sich beide Stränge in Kanfanar. Im Memo aus 1864(s.o.) war von all‘ diesen Bahnen noch überhaupt keine Rede!(s. Karten)

Die österreichische Eisenbahnkarte aus 1864(Memo Handelsministerium):

Copyright: Elmar Oberegger

Man betrachte auch die bescheidene Ausdehnung des bestehenden Netzes!

Wüllerstorf-Urbairs „Reichsbahnkonzept“:

Copyright: Elmar Oberegger

Von dieser „Visionären Kraft“ Wüllerstorf-Urbairs soll auch die vorliegende Denkschrift durchdrungen sein, denn heute stagniert – wie gezeigt werden wird - das österreichische Eisenbahnwesen erneut.

Der Versuch von ÖBB-Gen.Dir Dr.Heinrich Übleis, das österreichische Eisenbahnwesen durch das Programm „NAT-Neuer Austrotakt“(1991 ff.) nachhaltig zu heben, ist leider fehlgeschlagen.(5)

Die heutige Zeit verlangt längst nach einem GROSSEN KONZEPT zur NEU-ORIENTIERUNG!

Die Grundfrage ist zu stellen:

„Wie soll es in Österreich mit dem Schienenverkehr weitergehen“?

Oder es wäre sogar mit Josef Dultinger(1970) diesbezüglich die schicksalhafte Frage in den Raum zu stellen:

„Aufstieg oder Niedergang“? (siehe dazu die entsprechenden Ausführungen unten!)

Ein solches „Grosses Konzept“ soll hier erstellt und „AUSTROTAKT 21“ genannt werden, also einen „Neuen Austrotakt des 21. Jahrhunderts“ umreißen.

Hinsichtlich unserer Vorschläge werden wir unseren Gedanken völlig freien Lauf lassen. Dass allein dies in Österreich nicht gerne gesehen wird, ist eine Sache, die wir hier einfach ignorieren.

Ob wir nun für verrückt gehalten werden, oder auch nicht. Fest steht auf jeden Fall:

Der GEDANKE stirbt zuletzt!

 

Anmerkungen:

1)     Zu seiner Biographie siehe Friedrich WALLISCH: Sein Schiff hieß Novara. Bernhard von Wüllerstorf. Admiral und Minister. –Wien 1866.

2)     Siehe Bernhard von WÜLLERSTORF-URBAIR: Ein Eisenbahnnetz für die österreichische Monarchie. In: Österreichische Revue 1866, S. 22 ff. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem „Reichsbahnsystem“; das Problem „Länder-„ und „Vicinalbahnen“ wird nur gestreift.

3)     Vgl. dazu Hermann STRACH: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns von den ersten Anfängen bis zum Jahre 1867. In: GdÖU I/1, S. 73 ff. Hier: S. 482.

4)     Siehe Elmar OBEREGGER: Das „Y-Konzept“. Wüllerstorf-Urbair und die Eisenbahngeschichte Istriens. –Sattledt 2009.

5)     Vgl. dazu Elmar OBEREGGER:  Zur traurigen Geschichte des „NAT‘91“. Von den Anfängen bis zum Zusammenbruch. 1990-2010. –Sattledt 2011.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2011.