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IX: ANMERKUNGEN. 1) Zur selben Zeit sind auch in den damaligen italienischen Provinzen Österreichs zwei Bahnen entstanden, nämlich die lombardisch-venetianische Ferdinandsbahn Venedig-Mailand (konzessioniert am 25. Februar 1837) und die Bahn von Mailand nach Monza (konzessioniert am 13. April 1839), welche später vom Staat übernommen wurden. 2) Eine Ausnahme hiervon machte die im Jahr 1847 erfolgte Konzessionierung der kleinen Anschlußstrecke Oderberg-Annaberg an die Nordbahn. 3) Die Gesellschaft erhielt hierauf die Konzession zur Verlängerung der ihr noch verbliebenen Strecke. Bruck a.d. L. bis Raab und Uj Szöny und nahm neuerdings den Namen „Wien-Raaber Eisenbahngesellschaft“ an. 4) Der Vollständigkeit wegen sei hier auch der Zittau-Reichenberger Bahn gedacht, von welcher 21 km auf österreichischem Gebiet liegen. 5) Es waren dies die Konzessionen für die Linien Katschitz-Weipert, Prag-Eger, Aussig-Liebenau. 6) Wegen dieser Konzession hatte die Nordbahn jahrelang einen Privilegiumsstreit geführt. Aus Anlaß der Konzessionierung des Ergänzungsnetzes an die Staatseisenbahngesellschaft kam eine Staatsgarantie auch der Brünn-Rossitzer Bahn zu, welch letztere späterhin völlig in dieses Netz aufging. 7) Ergänzende Bestimmungen zum Kuratorengesetz enthält die Novelle vom 5. Dezember 1877, Reichsgesetzblatt 111, welche verfügt, daß bei solchen vom Kurator vorzunehmenden Rechtshandlungen, die wegen ihrer Wichtigkeit der kuratelsbehördlichen Genehmigung bedürfen, die Prioritätenbesitzer in einer Tagfahrt einzuvernehmen sind und aus ihrer Mitte dem Kurator Vertrauensmänner an die Seite zu stellen haben, denen es obliegt: sich in fortlaufender Kenntnis der vom Kurator zu besorgenden Geschäfte zu erhalten, denselben mit ihrem Rat zu unterstützen, aber auch Wahrnehmungen, welche die Eignung oder Vertrauenswürdigkeit des Kurators bezweifeln lassen, dem Kuratelgericht mitzuteilen. 8) Als Lokalbahnen wurden folgende Linien konzessioniert, im Jahr 1880: Caslau-Zawratetz, Bozen-Meran, Hullein-Kremsier, Linz-Kremsmünster (Kremsthalbahn), Kaschitz-Schönhof, Pedek-Zasmuk, Smidar-Hochwessely, Zauchtl-Neutitschein, Chodau-Neudek, zusammen 156 km lang; im Jahr 1881: Königgrätz-Wostromer, Nimburg-Jicin, Rokycan-Miroschau, Nusle-Modran, Stauding-Stramberg, Caslau-Mocovic, Vöcklabruck-Kammer, Königshan-Schatzlar, Kremsier-Zborovitz, Chotzen-Leitomischl, Prelouc-Hermanmestetz, Porican-Sadska, Kralup-Welwarn, Lobositz-Libochovitz, Olmütz-Cellechowitz, Ung.Hradisch-Ung.Brod, Zlonic-Hospizin, Potscherad-Wurzmes, Brandeis-Mochow, Jaroslau-Sokal, zusammen 498,6 km lang; im Jahr 1882 : Kuttenberg-Stadt Kuttenberg, Hullein-Bistritz, Schönhof-Radonitz, Liban-Bakov samt Abzweigung, Schwechat-Mannersdorf, Liesing-Kaltenleutgeben, Pohl-Wsetin, Hietzing-Perchtoldsdorf, Bisenz-Gaya, Wittmannsdorf-Ebenfurth, Mödling-Brühl, Kremsmünster-Michldorf, Klostergrab-Mulde, Segen Gottes-Okrisko samt Abzweigung, zusammen 325 km lang; im Jahr 1883: Bristritz-Wall. Meseritsch, Dolina-Wygoda, Minkovic-Svolenoves, Sadska-Nimburg, Littau-Stadt Littau, Böhm. Leipa-Niemes, Svolenoves-Smecna, Czernowitz-Nowosielitza, zusammen 114,0 km lang; im Jahr 1884: Brünn-Tischnowitz, Rudelsdorf-Landskron, Elbogen-Gießhübel, Wien Stammersdorf-Gr.Enzersdorf, St.Pölten-Tulln, Spielfeld-Radkersburg, Fehring-Fürstenfeld, Asch-Roßbach, Budweis-Salnau, Schimitz-Vlarapaß samt Abzweigung, zusammen 452,2 km lang; im Jahr 1885: (Wien-) Nußdorf-Kahlenbergbahnhof, Hannsdorf-Ziegenhals samt Abzweigung, Wien-Wiener Neudorf, Salzburg-Reichsgrenze (gegen Berchtesgaden), Böhm.Kamnitz-Steinschönau, Hatna-Kimpolung samt Abzweigung, Hadikfalva-Radautz, Haiding-Aschach, Kolomea-Slobodarung. samt Abzweigung, Röhrsdorf-Zwickau, zusammen 305,7 km lang; im Janr 1886: Frättingsdorf-Poisdorf, Jensovic-Luzec, Lemberg-Tomaszow, Gaisbergbahn bei Salzburg, Perchtoldsdorf-Mödling, Bielitz-Kalwarya, Reichenberg-Gablonz, Proßnitz-Triebitz samt Abzweigung, Linz-Urfahr-Aigen (Mühlkreisbahn), Zasmuk-Becvar, Marienbad-Karlsbad, Rohr-Bad Hall, Dembica-Rozwadow samt Abzweigung, Hietzing-Ober St.Veit, Wiener Neudorf-Guntramsdorf, Wien-Inzersdorf am Wienerberg, Wien-Centralviehmarkt, zusammen 596,7 km lang. 9) Die erste Eisenbahnunternehmung, welche in Österreich eine Prioritätenkonvertierung vornahm, war die Aussig-Teplitzer Bahn, deren bis dahin mit 5% verzinslich gewesene Obligationen im Jahr 1880 in ein 4 ½ %iges und späterhin (1885) in ein 4%iges Goldprioritätsanlelien umgewandelt wurde. Ihr folgte: im Jahr 1881 die Carl Ludwig-Bahn mit der Konvertierung ihrer 5%igen in 4 %ige Silberprioritäten; im Jahr 1882 die böhmische Nordbahn mit dem Umtausch ihrer 5%igen Silber- in 4%ige Goldobligationen, der aber, weil die Konvertierung eine „freiwillige“ ist, noch nicht ganz durchgeführt werden konnte; im Jahr 1883 die Elisabeth-Bahn mit dem gleichfalls „freiwilligen“, aber sogleich zur Gänze bewirkten Umtausch ihrer 5% igen Silber- in 4%ige Goldanlehen; im Jahr 1884 die Rudolf-Bahn, die Franz Joseph-Bahn, die Vorarlberger Bahn, die Pilsen-Priesener Bahn, die Prag-Duxer Bahn, die böhmische Westbahn und die Lemberg-Czernowitz-Jassy-Bahn; im Jahr 1886 die Kaiser Ferdinands-Nordbahn mit ihren alten und im Jahr 1887 mit ihren sowie mit den Silberprioritäten der mährisch-schlesischen Nordbahn; im Jahr 1888 die Kaschau-Oderberger Bahn, — welche sämtlich ihre 5%igen in 4%ige Anlehen konvertierten, und zwar mit Ausnahme der Prag-Duxer Bahn, der Salzkammergutbahn (Rudolf-Bahn) und eines kleinen Teils der Prioritäten der böhmischen Westbahn, in Silbertitres, bezw. auch auf österr. Währung lautende Obligationen. In Vorbereitung stehen die Konvertierungen der Prioritäten der Nordwestbahn, der Graz-Köflacher Bahn, der Wien-Aspang Bahn, der südnorddeutschen Verbindungsbahn, der Duxer Bahnen, der böhmischen Kommerzialbahnen u.a.m. 10) Dieser Centralstelle unterstehen die mit der Leitung des örtlichen Betriebsdienstes betrauten k.k. Eisenbahnbetriebsdirektionen (ursprünglich 11, jetzt nur mehr 9), ferner die k.k. Bodenseeschiffahrtsinspektion in Bregenz und die k.k. Bauleitungen, welche letzteren die Leitung und Überwachung der Arbeiten beim Bau neuer Staatsbahnen versehen. Die k.k. Direktion für Staatseisenbahnbauten wurde nach Vollendung des Baues der Arlbergbahn aufgelöst. 11) Es waren dies die Linien: Potscherad-Wurzmes, dann die nahbenannten sechs der österreichischen Lokaleisenbahngesellschaft gehörende Linien: Elbogen-Neusattel, Chodau-Neudek, Ohmütz-Cellechowitz, Kaschitz-Radonitz, Böhm. Leipa-Niemes, Nusle-Modran. |
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