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VII: Das Konzept „Salzburger S-Bahn“ und dessen Zukunft. Perspektive „Salzburg-Takt“. Nur „Schiene“ oder auch „Schienen-Ersatzverkehr“?

 

Das „Salzburger S-Bahn-System“ - welches teils über die Landesgrenzen hinausgreift - befindet sich seit 2004 im Aufbau(s. zum Thema www.s-bahn-salzburg.at; SN-Archiv) und umfaßt heute folgende Strecken:

a)     Salzburg-Lamprechtshausen/Trimmelkam(OÖ).

b)    Salzburg-Straßwalchen.

c)    Salzburg-Freilassing-Berchtesgaden(BRD).

d)    Salzburg - Golling-Abtenau.

Das „Salzburger S-Bahn-System“:

Copyright: Elmar Oberegger

 

„Salzburger S-Bahn-Garnitur“ im Bf. Straßwalchen(2009): Zielbahnhof ist Golling-Abtenau.

Copyright: Elmar Oberegger

 

Vor dem Hintergrund dieses Systems ist sogar die Errichtung neuer Bahnen - mehr oder weniger ernsthaft - geplant. Es handelt sich hierbei um folgende Linien:

a)     Salzburg-Mondsee(OÖ-?)-Bad Ischl(OÖ).

b)    Trimmelkam(OÖ)-Ostermiething(OÖ).

c)    Salzburg-Grödig-Berchtesgaden(BRD).

Ferner soll der S-Bahn-Verkehr bis Traunstein ausgedehnt werden.

Salzburg zählt also bezüglich der Planung von Eisenbahnprojekten österreichweit sicherlich zu den Spitzenreitern.

Besonders das Vorhaben „Wiedererrichtung der Ischler-Bahn“ - welches eigentlich den Rahmen des „S-Bahn-Systems“ sprengt - lädt zum Gedanken ein, zukünftig in Salzburg nach dem Vorbild Bayerns einen „Salzburg-Takt“ einzuführen, welcher das S-Bahn-System ergänzt und den Weg zu verkehrsmäßig oder touristisch interessanten Punkten(IC-Bahnhöfe, Attersee etc.) auch außerhalb des Landes weist.

Zu kritisieren ist bezüglich der Zukunftsplanungen des Schienenverkehrs in Salzburg allgemein, daß man allzu sehr auf die „Schiene“ fixiert ist. Die Umsetzung der heutigen Pläne bezüglich des „S-Bahn-Systems“ wird - das Ostermiethinger Klein-Projekt ausgenommen - vielleicht noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Immerhin trachtet man ja danach, die ganze City zu untertunneln. Salzburg braucht aber heute und jetzt eine Hebung des „Öffentlichen Verkehrs“.

Die Lösung kann hier nur das Mittel des „Schienenersatzverkehrs“ bringen, welches selbstverständlich nur als Provisorium zu betrachten ist. Dies wäre ein politisch fairer und volkswirtschaftlich höchst günstiger Kompromiß.

Konzept „Salzburg-Takt“(mit Schienenersatzverkehr):

Copyright: Elmar Oberegger

 

Vor diesem Hintergrund könnte auch endlich im Rahmen eines „Salzburg-Taktes“ das „Problem Lungau“ massiv angegangen werden. Es sollte diesbezüglich die Schienenersatz-Linie Tamsweg-St.Michael(A 10)-Eben im Pongau(Bahnhof) eingeführt werden, welche die bereits existierende Tauernautobahn benützt. Über die Einführung einer zweiten, über die Bundesstraße führende Linie wäre zu diskutieren.

Das Hauptproblem ist hier jedoch, daß die Tauernautobahn von Zeit zu Zeit durch schwere Staus geplagt wird, was sodann auch keinen „Öffentlichen Verkehr“ mehr zuläßt. Das Ziel der Zukunft muß also sein, eine - wenigstens schmalspurige(76cm) - Eisenbahn von Tamsweg bis nach Eben i. Pongau(bzw. Radstadt) herzustellen. Ob dieses Projekt jemals realisiert werden wird, hängt einerseits davon ab, welche Wertschätzung man den Lungauern entgegenbringt und andererseits davon, welche Wertschätzung man dem „Öffentlichen Verkehr“ ganz generell entgegenbringt.

Die Frage, ob man den Öffentlichen Verkehr ausbaut oder nicht, ist aber nicht nur eine Werte-Frage, sondern auch eine Vernunft-Frage.

Die Schweiz führt uns heute vor, wie volkswirtschaftlich günstig doch ein nationaler Taktverkehr sein kann.

In Österreich ist man jedoch offenbar nicht fähig, dies anzuerkennen. Bei uns ist - kurz gesagt - folgende, unheilvolle Mentalität gängig:

Fährt in der Nacht ein halbleerer oder sogar leerer Zug durch die Gegend, so verlangt jeder hysterisch nach „Einstellung“.

Stehen aber PKWs im Stau, die nur mit dem Fahrer besetzt sind(4 Plätze sind also frei!), so wird lautstark nach „Straßen-Ausbau“ verlangt.

In der Tat:

Diese Mentalität ist unheilvoll, da sie die sinnlose Vernichtung volkswirtschaftlicher Ressourcen nach sich zieht!

 

Copyright: Elmar Oberegger 2010.