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DAS LUFT-SCHIFF:

Entstehung, Aufstieg und Niedergang eines Transportsystems.

1670-1937.

 

I: Vorbemerkungen.

Das „Luft-Schiff“ stellt heute nur noch eine Randerscheinung des Verkehrsgeschehens dar und wird in weiten Kreisen v.a. mit dem furchtbaren „Hindenburg-Unglück“(1937) in den USA in symbolische Beziehung gesetzt.

Einen nicht unwesentlichen Beitrag hierfür leistete sicherlich die weltbekannte Bluesrock-Gruppe „Led Zeppelin“, welche auf dem Cover ihrer ersten Langspielplatte(1969) einen abstürzenden und brennenden „ZEPPELIN“ zeigte.

„Zeppelin“ ist überhaupt längst zum Synonym für „Luftschiff“ geworden. Graf Ferdinand v. Zeppelin war ein Deutscher und es war ihm angesichts großartiger Förderung gestattet, das Luftschiff-System in größtem Stil auszubauen. Die Ursprünge des „Luftschiff-Systems an sich“ liegen jedoch im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die erste „Luftschiff-Idee“ wurde schon im 17. Jahrhundert geäußert.

Im vorliegenden Beitrag sollen in aller Kürze sowohl Entstehung und Aufstieg als auch Untergang des „Luftschiff-Systems“ dargestellt werden.

Der Untergang begann übrigens nicht erst mit dem Unglück von 1937, sondern zeichnete sich schon viel früher ab, nämlich im Ersten Weltkrieg.

 

II: Das technische Fundament - Die Montgolfier-Brüder in Frankreich. Der erste bemannte Ballonflug der Weltgeschichte(1782).

Im Prinzip ist ein „Luft-Schiff“ nichts Anderes als ein Ballon, der steuerbar ist.(s.d. HOFFMANN 1900: 451)

Den ersten großen Ballon der Geschichte erzeugten die Montgolfier-Brüder in Frankreich und ließen ihn im Dezember 1782 aufsteigen.(s.d. REYNAUD 1983) Gefüllt war er mit heißem Rauch, erzeugt durch die Verbrennung von Stroh, Papier, Wolle u.a.

Aufstieg eines „Montgolfier-Ballons“:

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Am 21. November 1783 kam es – unter den Augen von König Louis XVI. – zum ersten bemannten Ballonflug der Weltgeschichte.

Bemannter Montgolfier-Ballon:

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Dieses Schauspiel war höchst beeindruckend, doch es dauerte noch lange, bis dieses „Ding“ steuerbar und damit für staatliche und/oder ökonomische Zwecke fruchtbar gemacht wurde.

König Louis XVI. von Frankreich – 1783 höchst beeindruckt vom „Ersten bemannten Ballonflug“ der Weltgeschichte:

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III: 1670 – Die „Idee des Luftschiffes“ entsteht.

Die „Idee des Luftschiffes“ entstand bereits im 17. Jahrhundert. Der entscheidende Mann war hier der Jesuit Francesco Lana Terzi.(s.d. MUCIA 2005)

Francesco Lana Terzi(1631-1687):

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Im Jahr 1670 veröffentlichte dieser eine wissenschaftliche Arbeit, worin er ganz eindeutig ein „Luft-Schiff“ beschreibt. Dass man damit auch Städte bombardieren könnte, war ihm bewusst.

Das „Luftschiff-Modell“ nach Francesco Lana Terzi(1670):

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Berechnet für eine Besatzung von 6-7 Mann.

Heute weiß man, dass sein System aus physikalischen Gründen nie hätte funktionieren können. Trotzdem wurde in den USA ein Nachbau hergestellt.

 

IV: Vom ersten funktionierenden Luftschiff(Giffard 1852) bis zur Überquerung des Ärmelkanals(Clement 1910).

Erst ungefähr 70 Jahre(!) nach dem oberwähnten Ballonflug und ca. 180 Jahre(!) nach Publikation der „Idee des Luftschiffes“ gelang es, einen Ballon zum „Luft-Schiff“ zu machen, d.h. ihn zu „steuern“.

Das erste funktionierende Gerät erbaute schließlich der Franzose Henri Giffard(1825-1882) im Jahr 1852.

Henri Giffard(1825-1882):

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Angetrieben wurde es durch eine leichte Dampfmaschine. Seine Reichweite war sehr begrenzt.

Das „Giffardsche Luftschiff“(1852):

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1872 baute der deutsche Ingenieur Paul Haenlein(1835-1905) in sein „AEOLUS“ genanntes Gerät bereits einen Gasmotor ein.

Luftschiff „Aeolus“(Haenlein, 1872):

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1883 verwendeten die Tissandier-Brüder(Frankreich) bereits einen Elektromotor. Dieser Technik folgten ein Jahr später Charles Renard und Arthur H.C. Krebs(Frankreich).

In Deutschland stürzte Friedrich H. Wölfert(1850-1897) im Jahre 1897 mit seinem Luftschiff „DEUTSCHLAND“ bei Berlin ab und kam dabei um.

Das erste „Starrluftschiff“(= Luftschiff mit einem kompletten Skelett aus Trägern und Streben) war schon um das Jahr 1895 von David Schwarz(1850-1897) in Berlin entwickelt worden.(s.d. ROTEM 1983)

David Schwarz(1850-1897):

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Auch dieses Projekt wurde (vorerst) zum Misserfolg: Bei der Landung nach der Testfahrt wurde das Gerät schwerstens beschädigt und musste verschrottet werden.

Doch ein gewisser Graf Zeppelin kaufte trotzdem die Patente samt allen Entwürfen auf. 1898 ließ er sich dann seinen „LENKBAREN LUFTFAHRZUG“ patentieren.(s.d. CLAUSBERG 1990)

Am 13. November 1899 umkreiste der gebürtige Brasilianer Alberto Santos-Dumont(1873-1932) zum ersten Mal den legendären Pariser Eiffelturm.(s.d. WINTERS 1997)

Alberto Santos-Dumont(1873-1932):

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Am 16. Oktober 1910 überquerte der Franzose Adolphe Clement(1855-1928) zum ersten Mal mit einem Luftschiff den – auch oder v.a. militärstrategisch hochwichtigen – Ärmelkanal. Schon im Sommer 1909 hatte ihn übrigens Louis Blériot per Tragfläche überwunden.

Adolphe Clement(1855-1928): Der erste Überquerer des Ärmelkanals per Luftschiff.

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In Frankreich wurden bald auch „Militär-Luftschiffe“ gebaut.

 

V: Der „Graf Zeppelin“ und seine großartige Förderung durch „Freiwillige“. Gründung der „Ersten Luftfahrtgesellschaft der Welt“(1909). Konkurrenz durch „SCHÜTTE-LANZ“.

Für Ferdinand Graf von Zeppelin – welcher sich 1898 das „LENKBARE LUFTFAHRZUG“ patentieren ließ(s.o.) – lief es zunächst gar nicht so gut. 

Ferdinand Graf von Zeppelin(1838-1917):

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Die Jungfernfahrt am Bodensee vom 2. Juli 1900 ging zwar gut, doch schon 1908 war ein Absturz zu verkraften.

Doch die – sicherlich nicht einfach vom Himmel gefallene(!) – (freiwillige) Zeppelinspende des Deutschen Volkes“ brachte ihm neuen Aufschwung. Am 16. November des Jahres 1909 konnte Zeppelin die „Erste Luftfahrgesellschaft der Welt“(= DELAG) mitbegründen.

Nachdem dann 1910 in Baden-Oos der „Erste Passagier-Lufthafen“ Deutschlands errichtet worden war, kam es am 23. August d.J. zur „Ersten offiziellen Passagier-Luftfahrt Deutschlands“.

Im Jahr 1909 hatten Johann Schütte(1873-1940) und Karl Lanz(1873-1921) eine Luftschiff-Firma gegründet, welche schließlich Zeppelins größte Konkurrenz wurde.(s.d. HAALAND 1987)

Johann Schütte(1873-1940):

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Während des Ersten Weltkrieges belieferte vor allem „SCHÜTTE-LANZ“ das Deutsche Militär, welches in größerem Umfang als andere Nationen das Luftschiff nutzte.

 

VI: Der Sommer 1917 – Untergang des Luftschiffes als Kriegswaffe. Vom „Bedrohlichen Monster“ zum „Karpfen im Hecht-Teich“. Es bleiben militärische Hilfsdienste.

Am frühen Morgen des 6. August 1914 hing über der belgischen Stadt Lüttich plötzlich ein bedrohliches Monster, welches alsbald seinen tödlichen Bomben-Ballast abließ: Es handelte sich um ein Deutsches Luftschiff.

Unmittelbares Resultat dieser Aktion: 9 Tote. Ferneres Resultat: Damit wurde im Ersten Weltkrieg (und auch darüber hinaus!) der „Luft-Krieg“ initiiert.(s.d. GRAY/OWEN 1962)

Ungefähr eine Woche später wurde von „Den Deutschen“ noch eins draufgegeben: Die belgische Hafenstadt Antwerpen wurde per Luftschiff bombardiert.

Die Bombardierung Antwerpens(14. August 1914) per Luftschiff:

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Beide Aktionen verlangten auf der Seite des Feindes nach einer adäquaten und langfristigen Gegen-Maßnahme:

Vor diesem Hintergrund wurde das „Tragflächen-Flugzeug“, quasi als „Hecht des Himmels“ als „Kampf-Mittel“ hochinteressant. Dieses könnte so ein „Gefährliches, todbringendes Monster“ leicht abschießen.

Diesbezügliche Überlegungen bzw. Forschungen gab es vor allem seit dem legendären „Flugtag bei Reims“ des Jahres 1909, welcher im Anschluss an die erfolgreiche Ärmelkanal-Überquerung durch Blériot stattgefunden hatte.(s.d. RATHJEN 1990: 24)

Die „Frühen Hechte des Luftkrieges“ waren technisch noch höchst einfach ausgestattet, taten ihren Dienst aber durchaus erfolgreich, sofern sie nicht plötzlich mit ihren „Gegnern“ konfrontiert wurden: Denn auch Deutschland war hinsichtlich „Tragflächen-Flug“ über die Jahre nicht völlig untätig geblieben, verließ sich im „Luft-Krieg“ also nicht zu 100% auf das Luft-Schiff.

Abschuss eines Luft-Schiffes(1915):

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Übrigens waren damit auch die der „Aufklärung“ dienenden „Fessel-Ballons“ – deren Geschichte als „Super-Feldherrn-Hügel“ bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht – willkommenes Opfer des „Luft-Hechtes“.

Abschuss eines militärischen Fesselballons(1918):

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Die effizienteste Aufklärung konnte schließlich im „Stellungs-Krieg“ des Ersten Weltkrieges nur das Flugzeug leisten. Von diesem aus wurde die Front fotographiert und aufgrund der Resultate wurden „Karten“ produziert, welche bis heute übrigens sehr bedeutende historische Quellen sind. Diese Aufklärungsarbeit konnte auch problemlos erledigt werden, sofern nicht plötzlich der „Gegner am Himmel“ erschien…

Sehr früh zeichnete sich im Ersten Weltkrieg also schon die Front „Flugzeug versus Flugzeug“ ab, welche bis heute im Luft-Krieg unabänderlich bestimmend ist. Dies schlug sich auch ganz deutlich in den Produktionszahlen(s.d. beigegebene Statistik) nieder. Das „Luft-Schiff“ hingegen hatte früh verspielt, und dies dauerhaft.

Flugzeugproduktion im Deutschen Reich, die Phasen 1911-1914 und 1914-1918 im Vergleich:

nach Bölkow 1990: 545

Diese Front „Flugzeug versus Flugzeug“ brachte zahllose „Helden-Legenden“ hervor, welche zwar im Grunde spannend sind, hier jedoch nicht näher ausgebreitet werden sollen.

Festzuhalten ist aber, dass Beschießung und Bombardierung des Gegners über die Kriegsjahre immer mehr perfektioniert wurden. Einen ganz besonderen Meilenstein stellte hierbei die technische Möglichkeit für den Piloten dar, mit einem Maschinengewehr nach vorne durch den Propeller zu schießen. Ursprünglich erfunden wurde dieses Prinzip 1915 vom Franzosen Roland Garros, die Deutschen perfektionierten es schließlich. Fortan galt im Flugzeug-Luftkampf: Der Gegner hinter dir ist der Tod...

Im „Lexikon des Ersten Weltkrieges“ wird der Kriegseinsatz des Deutschen Luftschiffes prägnant wie folgt umrissen:

„Die Luftschiffe sollten vor allem Fernaufklärung, aber auch Bombenabwürfe gegen wichtige Objekte im Hinterland des Gegners durchführen. Die Kriegsverwendung des Luftschiffs erfüllte nicht die in diese Waffe gesetzten Erwartungen. Seine beträchtliche Größe und leichte Brennbarkeit, die relativ geringe Geschwindigkeit und Steigfähigkeit machten das Luftschiff bei Tage zu einem leichten Ziel für artilleristische und sogar infanteristische Waffen, vor allem aber – trotz eigener MG-Armierung – zur Beute der ihm an Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit sehr überlegenen Flugzeuge. Bereits im Herbst 1914 wurden daher die Heeres-Luftschiffe nur noch nachts eingesetzt. Im Verlauf des Kriegs steigerten sich Größe und Leistung der in Deutschland gebauten Luftschiffe beträchtlich. Heeres-Luftschiffe flogen weiterhin vereinzelte Angriffe auf Objekte im Hinterland der Ententemächte. Sie brachten jedoch bei steigenden Verlusten wenig Erfolg. Anfang 1917 wurde daher der Luftschiffeinsatz im Bereich des Heers stark eingeschränkt und im Sommer 1917 faktisch eingestellt … Insgesamt wurden … 123 Luftschiffe in Dienst gestellt. Davon gingen 79 durch Feindeinwirkung bzw. durch Unfälle verloren…“.

Als Ersatz für das Luftschiff wurden ab 1917 „Gross-„ bzw. „Riesen-Flugzeuge“ eingesetzt. Diese waren schneller, leichter zu schützen und besaßen – wie das Luftschiff – große Kapazitäten.(s.d. HADDOW/GROSZ 1962) In diesem Jahr 1917 verstarb übrigens auch Graf Zeppelin.

Deutsches „Großflugzeug“(im Einsatz ab 1917):

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Der „Geistige Vater“ dieser Gross-Flugzeuge saß übrigens auf der Seite des Feindes und nannte sich Igor Iwanowitsch Sikorski.(s.d. DELEAR 1969)

Igor Iwanowitsch Sikorski(1889-1972):

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Im Jahr 1919 emigrierte er in die USA und beeinflusste die dortige Luftfahrtentwicklung nachhaltig.

Er hatte in Russland 1913 das „Erste Großflugzeug der Weltgeschichte“ gebaut und nannte es „Russischer Recke“. Noch im selben Jahr entstand das Nachfolgemodell „Ilja Muromez“. Schon 1914 wurde dieses Passagier-Flugzeug auch für militärische Zwecke genutzt.

Die „Ilja Muromez“ des Igor Sikorski(1913):

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Mit der Einführung der „Gross-Flugzeuge“ war die große Zeit des „Luft-Schiffes“ im Bereich Luftkrieges endgültig vorbei, und zwar international.  Übrig blieben nur militärische Hilfsdienste, auf die hier nun noch ein kurzer Blick geworfen werden soll.

Das Luftschiff-System wurde nach 1918 vor allem von den USA und in bescheidenem Maße auch von der UdSSR weiter verwendet. Im Zweiten Weltkrieg hatten die US-Luftschiffe v.a. die Aufgabe, auf der Atlantik-Route Schiffs-Konvois zu eskortieren.

Militärisches Luftschiff der USA(2. Weltkrieg):

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Diese waren naturgemäß bewaffnet und der „Deutsche U-Boot-Kapitän“ hatte großen Respekt vor dem „Koloss der Lüfte“. So konnten ungefähr 90.000 Transporte problemlos abgewickelt werden. Allein zwei Kollisionen zwischen U-Boot und Luftschiff sind überliefert:

a)     Abschuss eines US-Luftschiffes durch ein deutsches U-Boot im Raum Florida(18. Juni 1943).

b)    Versenkung eines deutschen U-Bootes u.a. durch zwei US-Luftschiffe(6. Mai 1945).

Nach 1945 erledigten die US-Luftschiffe im Grunde nur noch allgemeine See- und Luft-Überwachungs-Aufgaben. Im Jahr 1962 endete auch diese Phase vorerst.

In neuerer Zeit haben die USA das Luftschiff als „Überwachungs-System“ wiederentdeckt. Die Forschung orientiert sich hier v.a. in Richtung „Unbemannter Luftschiffe“ als „Aufklärungs-Drohnen“.

 

VII: Der 6. Mai 1937 – Das „Hindenburg-Unglück“ in den USA. Untergang des Luftschiffes im Zivilbereich.

Aus dem „Lexikon des Ersten Weltkrieges“(a.a.O.) erfahren wir, dass von den 123 auf deutscher Seite eingesetzten Luftschiffen angesichts der Kriegswirkungen nur 44 übrigblieben und 11 dieser nach dem Krieg an den ehemaligen Feind abgeliefert werden mussten. Die verbliebenen 33 Maschinen wurden abgewrackt.

Mit dieser Maßnahme ging ferner die Vorschrift einher, fast alle „Luftschiff-Hallen“ Deutschlands aufzulassen. Die Firma „Schütte-Lanz“ ging unter, was die Zeppelinianer – wenn überhaupt – natürlich nur in höchst abstrakter Form betrübte…

Im Juli 1919 gelang die „Erste Atlantik-Überquerung“ mit einem britischen Luftschiff, welches eigentlich nur eine Zeppelin-Kopie darstellte. Die Fahrt dauerte ca. 260 Stunden. John Alcock hatte per Tragfläche im Juni 1919 übrigens nur ca. 48 Stunden benötigt.

Ferner stieg im selben Jahr die „Bodensee“ der Firma Zeppelin auf. Das Engagement im Bereich des Personen-Verkehrs sollte noch verstärkt werden. Man war höchst selbstbewusst.

Der Zeppelin „Bodensee“(1919):

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Die Siegermächte machten diesem „Fortschritts-Geist“ jedoch einen Strich durch die Rechnung: 1921 musste man sowohl die „Bodensee“ als auch deren Schwesterschiff „Nordstern“ als Reparation abgeben.

Die Firma Zeppelin hatte über die folgenden Jahre größte Mühe, wirtschaftlich zu überleben, blieb aber weiterhin fortschrittlich orientiert. Ab September 1928 wurde das Luftschiff „Graf Zeppelin“ im Transatlantikdienst verwendet.

Ende 1930 schließlich begann man damit, ein Großartiges Luftschiff für den Personen-Dienst zu planen. Der Bau begann schon 1931 und am 4. März 1936 fand bereits die erste Probefahrt über dem Bodensee statt.

Inzwischen waren in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht gekommen(1933), welche das Projekt schließlich ebenso „großartig“ fanden – Dies jedoch nicht etwa im Sinne des Pazifisten Otto Lilienthal(= „Völkerfreundschaft“), sondern im Sinne der „Deutschen Macht-Demonstration“ in der Welt. Man benannte das Kind schließlich im Frühjahr 1936 nach jenem mächtigen deutschen Politiker, welcher den Nazis einst zur politischen Macht verholfen hatte: „HINDENBURG“.(s.d. ARCHBOLD/MARSCHALL 2005)

Die „HINDENBURG“:

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Die Marschgeschwindigkeit lag bei ca. 125 km/h.

Die technische Ausstattung dieses Transportsystems war für das flüchtige Auge des Journalisten in jeder Hinsicht großartig: Um den Reisekomfort des Passagiers hatte man sich ganz besonders bemüht.

Die „Hindenburg“ kam vor allem im Amerika-Dienst zum Einsatz, d.h. man flog nach USA und Brasilien. Im Jahr 1936 erreichte man den Ankermast von Lakehurst(USA) in 61,5 Stunden(= 24 Stunden mal ca. 2,5). Das stellte damals eine Rekordzeit(!) dar.

Der flüchtige Blick des Journalisten übersah jedoch ein wichtiges Moment, und er sollte es wohl auch übersehen:

Ursprünglich sollte die Hindenburg mit dem nicht brennbaren(!) „Helium“ befüllt werden, welches es damals nur in den USA gab. Trotz einer ersten provisorischen Zusage wurde dieses Gas dann aber doch nicht nach Deutschland geliefert, da die USA angesichts der nationalsozialistischen Herrschaft Angst davor hatten, dass die Hindenburg einst „kriegstauglich“ gemacht werden könnte. So konnte die Hindenburg also nur mit dem hochbrennbaren „Wasserstoff“ befüllt werden.

Am 6. Mai 1937 kam es vor obigem Hintergrund schließlich beim Landungsversuch in Lakehurst(USA) zur legendären „Hindenburg-Katastrophe“: Das Schiff fing plötzlich im Heckteil Feuer und sank umgehend als Riesiger Feuerball zu Boden.

Der 6. Mai 1937(USA): Das Luftschiff „Hindenburg“ geht in Flammen auf.

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Dieses Ereignis prägte sich in der (globalen) Öffentlichkeit derart stark ein, dass es zum völligen Untergang des Luftschiffes im Bereich des „Großen Personenverkehrs“ kam.

Das Schwesterschiff der Hindenburg und das Luftschiff „Graf Zeppelin II“ wurden gegen Ende der 1930er-Jahre abgewrackt.

 

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