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VII: Das Auto als Sportgerät. Kurze Geschichte des „Auto-Rennens“. Schriftliche Quelle zur „Mentalität des Rennfahrers“.

Die zweifellos populärste Art des „Fahrzeug-Rennens“ ist heute zweifellos das Auto-Rennen.

Rennen mit Pferdewägen gab es bereits in der Antike. Diese waren eigens für diesen Zweck hergestellt worden und wurden auf eigens präparierten Bahnen eingesetzt.

Antikes Pferderennen - Szene auf einer Vase:

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Überreste einer römischen Pferderennbahn:

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Zweckentfremdungen von gewissen Fahrzeugen zu Rennzwecken mag es ebenfalls schon in früherer Zeit gegeben haben. Bei Wagenrennen war ganz besonders auf den Untergrund zu achten.

Die alte Flußschiffahrt – bei der man sich flussabwärts der Strömung bediente und flussaufwärts „treidelte“ – erlaubte im Grunde keine Rennen, und man wäre fast versucht, dasselbe für die Eisenbahn zu behaupten. In der Tat gab es in aber der Geschichte besonders zwei bedeutende „Eisenbahn-Rennen“:

a)     Das „Rennen von Rainhill“(1829). Stephensons Lokomotive „Rocket“ ging hier als Siegerin hervor.

b)    Das „Lokomotive versus Pferd-Rennen auf der Baltimore-Ohio-Railroad“(1830): Aufgrund eines Lokomotiv-Defektes gewann das Pferd.(vgl. OBEREGGER 2012a: 39 ff.)

Lokomotive versus Pferd(Baltimore-Ohio-Railroad, 1830):

aus GDÖU I/1: 45.

Diese Rennen wurden offiziell veranstaltet und dienten einem ganz bestimmten Zweck, nämlich die „Leistungsfähigkeit“ von Traktionssystemen zu ermitteln.

Auf den Flüssen der USA gab es aber auch illegale Rennen unter den Dampfschiffen, welche meist tragisch endeten. Hierbei handelt es sich in der Tat um eine klassische Zweckentfremdung von Fahrzeugen. Franz Anton von Gerstner schreibt dazu 1839:

Die Americaner sind bekanntlich das unternehmendste Volk der Welt, die mit Recht von sich sagen: ,We always go ahead‘(Wir gehen stets mit dem Kopfe voran). Die hiesigen Democraten wollen sich von keinem ihrer Mitbürger zurückgesetzt sehen; im Gegenteile will jeder dem andern voraneilen. Kommen zwei Dampfboote einander in die Nähe, so fordern augenblicklich alle Passagiere den Capitän auf in die Wette zufahren, und nun beginnen die races(Wettfahrten) ohne Maass und Ziel. Der Kessel, welcher für einen Druck von höchstens 100 Pfund per Quadratzoll berechnet ist, wird durch den immer und immer stärkern Dampf bis auf 150, ja 200 Pfund, und oft so weitprobirt, bis die Probe mit einer Explosion endigt; an den wenigsten Kesseln sind nämlich Platten wie in Europa angeschraubt, die bei einer gewissen Temperatur schmelzen. Die races sind anerkannter Weise die Veranlassung der meisten Explosionen, und doch finden sie noch fortwährend Statt. Das Leben eines Americaners ist ja eigentlich ein beständiges Racing, warum sollte er jenes auf den Dampfschiffen so sehr fürchten“(: 45)?

Das Automobil eignete sich als Nachfahr‘ des antiken Wagens ganz besonders gut für die Durchführung von Rennen. Schon am 22. Juli 1894 fand in Frankreich das „Erste Autorennen“ statt. Die Strecke führte von Paris nach Rouen. Veranstaltet wurde dieses auf Anregung der Zeitschrift „Le Petit Journal“.

Szene vom Autorennen Paris-Rouen(1894):

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Ein weiterer Meilenstein der Geschichte des Motorsportes war das Rennen Paris-Madrid von 1903.(s.d. ULRICH 2013) Nach mehreren Todesfallen musste es übrigens vorzeitig abgebrochen werden.

Szene vom Autorennen Paris-Madrid(1903):

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Der „Erste Grand Prix“ fand im Jahre 1906 im französischen Le Mans statt. 1907 wurde in Brooklands(GB) die „Erste Rennbahn nur für Wettbewerbe“ eröffnet.(s.d. BEAUCHAMP 1984)

Szene vom „Ersten Grand Prix“(Le Mans, 1906):

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Im Ersten Weltkrieg kam es zur Entwicklung von Hochleistungsmotoren für Flugzeuge. Diese Technik wurde dann nach dem Krieg auch für Automobile verwendet. So kam es, dass eine nie zuvor dagewesene Geschwindigkeit erreicht werden konnte. Damals kam übrigens der Begriff „Geschwindigkeitsrausch“ auf. Schon 1937 konnten 300 bis 400 km/h erzielt werden, das Rennfahren war damit in der Tat sehr gefährlich geworden. Doch erst Ende der 1960er-Jahre begann man diesem Umstand durch forcierten Einsatz von Sicherungseinrichtungen massiv entgegenzutreten.

Jochen Rindt(1942-1970): Am 5. September 1970 in Monza tödlich verunglückt.

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Formel 1-Autorennen der heutigen Zeit(2012):

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Abschließend der Erlebnisbericht(7) eines Hobby-Rennfahrers aus 2013, welcher einen sehr guten Einblick in die „Sinnprovinz des Rennfahrens“ gibt:

Hallo,

letztes Wochenende fand das Rennen am Salzburgring statt. Nachdem unser Auto nach meinem Crash am Slovakiaring noch nicht fertig ist haben wir das Auto von S. gemietet, er repariert auch unser Auto.

Wir haben uns nach kurzer Zeit ganz gut an das Auto gewöhnt, toll die etwas bessere Motorleistung und die Schaltwegverkürzung.

Etwas schwierig waren anfangs die anderen Bremsbeläge. Unglaublich wie groß die Unterschiede bei den Bremsen sind.

Diese Bremsbeläge brauchen wesentlich mehr Temperatur und Bremsdruck um zu funktionieren.

Nach einiger Zeit habe ich mich aber ganz gut daran gewöhnt und konnte genau so spät bremsen wie mit unseren gewohnten Bremsbelägen. Alex musste leider am Freitag Abend abreisen, dadurch fuhr ich dieses Mal beide Rennen.

Ich habe mich mit dem Auto recht wohl gefühlt, leider trotzdem nur der 22. Platz im ersten Qualifying.

Im ersten Rennen lief es dann nicht gut. In der zweiten Runde hat sich der vordere Motorhaubenverschluß gelöst, wodurch sich der vordere rechte Teil bei höherer Geschwindigkeit aufbog, somit in die Box, fixieren und als Letzter wieder raus.

Also kurzum ein Rennen zum Vergessen.

Das zweite Qualifying war nicht schlecht, leider hatte ich im zweiten Teil permanent Verkehr, wieder Platz 22.

Das zweite Rennen war dann wirklich toll. Schon in der ersten Runde konnte ich beim Anbremsen des zweiten Teils der Fahrerlagerkurve an dem mit Tim M. fightenden Oliver P. vorbei.

Kurz darauf hat mich Hartwig L. überholt, nachdem ich nicht gut aus der Nocksteinkehre gekommen bin.

Ab dann permanenter Fight mit M., hat einen riesigen Spaß gemacht.

Einmal waren wir zu dritt auf der Start- und Zielgeraden. Links M., rechts Marco S. und ich in der Mitte.

S. hat zurückgezogen, ich konnte mich beim Anbremsen gegen M. durchsetzen, war aber zu schnell am Eingang des Schikane, dadurch konnte M. wieder an mir vorbeiziehen. Beim Anbremsen Nocksteinkehre habe ich M. dann wieder überholt, dann auf der Geraden nach der Nockstein wieder sein Konter.

In der Fahrerlagerkurve war ich dann ganz knapp hinter ihm, ziemlich hoher Speed, ausgangs leichtes Übersteuern. War ein tolles Gefühl, wenn bei dieser Geschwindigkeit das Heck kommt.(lt. Datenaufzeichnung war mein höchster Speed im Qualifying in der Fahrerlagerkurve 191 km/h)

Ich war fast das ganze Rennen lang mit M. im Fight, konnte mich aber leider letzten Endes leider nicht vor ihn setzen. Es hat aber unglaublichen Spaß gemacht, permanent am Fighten, richtig tolles Racing.

Am Ende Platz 16 und zweiter der Rookiewertung.

Die nächste und letzte Station dieser Saison wird Monza sein. (27-29. September 2013) Wir hoffen, dass unser Auto bis dahin fertig sein wird.

Liebe Grüße!

C.

 

 

Copyright: Elmar Oberegger 2015.