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VI: Automobilismus und Erdöl – Zur Zukunftsfrage.

Das Erdöl ist für den Betrieb eines Automobils nicht absolut notwendig. Schon 1897 hatte Rudolf Diesel(1858-1913) gezeigt, dass sein Motor auch mit Erdnussöl betrieben werden konnte.(s.d. KÖHLER 2012)

Rudolf Diesel(1858-1913):

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Henry Ford legte die frühen Exemplare seines seit 1913 fließbandmäßig erzeugten „T-Modells“(= „Tin Lizzy“) – wie oben  schon gesagt - sowohl auf Ethanol- als auch auf Benzinbetrieb aus, hatte er doch zu dieser Zeit vor allem die Farmer als potentielle Kundschaft im Auge. Und diese könnten sodann ihren Treibstoff selbst erzeugen, wären also autark. Als Grundlage hierfür fasste er in erster Linie den reichlich vorhandenen Mais ins Auge.

Ford hatte immerzu Bedenken, dass das Erdöl irgendwann nicht mehr billig genug sein könnte, um als Grundlage für den Automobilismus zu dienen. Vor diesem Hintergrund muss man folgende allgemeine Aussage verstehen, welche er am 20. September 1925 gegenüber einem Reporter der „New York Times” tätigte:

“The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything. There is fuel in every bit of vegetable matter that can be fermented”(6).

Doch auch hier stellt sich – wie übrigens auch im Falle des „Erdnussöls“(s.o.) – ganz allgemein die Frage nach der Verfügbarkeit und damit des Preises.

Der Ölpreis blieb im Lauf der Geschichte – von vereinzelten Krisenerscheinungen abgesehen – immer stabil und damit konnte sich das System des Automobilismus bisher ungehemmt entfalten. Die gegenseitige Abhängigkeit wurde immer stärker. Um in den Besitz des Erdöls zu kommen, überschritt und überschreitet die westliche Welt so manche moralische Schranke.

Ken Saro-Wiwa(1941-1995): Scharfer Kritiker der Erdölförderung in Nigeria. Hingerichtet am 10. November 1995.

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Die Interdependenz zwischen Erdöl und Automobilismus umfasst heute v.a. folgende Punkte:

a)     Erdöl als Grundlage für den Treibstoff.

b)    Erdöl als Grundlage für den Asphalt.

c)     Erdöl als Grundlage für den Gummireifen.

d)    Erdöl als Grundlage für die Plastikteile der Fahrzeuge.

Es ist klar, dass diesem System natürliche Grenzen gesetzt sind und nach Alternativen zur Aufrechterhaltung des Automobilismus gesucht werden muss. Die Treibstoffrage ist hier zweifellos das wichtigste Problem. Bisher ist in dieser Frage aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen.

Auftragung einer Asphaltdecke:

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Früher wurden zur Herstellung fester Straßen auch Steinplatten verwendet.

 

Gummireifen eines PKWs:

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Die Eisenreifen der frühen LKWs ruinierten die geschotterten Straßen. Für den nachfolgenden Gummireifen(ab ca. 1900) war jedoch wiederum die Schotterstraße abträglich. Erst die Kombination „Gummi &. Asphalt“ war zukunftsweisend.

 

Charles Goodyear(1800-1860) - Erfinder des Hartgummis:

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Moderne Erdölgewinnungsanlage:

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Moderne Erdölraffinerie:

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