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II: Begann alles eigentlich in China? - Das „Verbiestsche Gefährt“(1670). Das „Cugnotsche Fahrzeug“(Frankreich, 18. Jahrhundert) und die Folgen. Es gibt ernstzunehmende Hinweise darauf, dass der aus den Belgischen Niederlanden stammende Jesuiten-Missionar Fernand Verbiest(1623-1688) schon 1670 in China ein per Dampf betriebenes „Automobil“(= Selbstfahrendes Fahrzeug) entwickelt hat.(1) Der Jesuit Fernand Verbiest(1623-1688):
WIKI GEMEINFREI Über den Zweck der Unternehmung bzw. über eine „Öffentliche Experimental-Fahrt“ wissen wir jedoch nichts. Wir wissen aber sicher, dass China letzten Endes historisch nicht zum „Internationalen Trendsetter“ in Sachen „Straßen-Gefährte“ geworden ist. Das Projekt verschwand also in der Versenkung. Das „Verbiestsche Gefährt“(China, 17. Jh.):
WIKI GEMEINFREI Im 18. Jahrhundert war in Frankreich ein gewisser Nicolas J. Cugnot vom Kriegsministerium dazu beauftragt worden, ein neues Transportmittel für die „Artillerie“ herzustellen, welches die bisher verwendeten Zugtiere wirksam ersetzen könnte. Hierbei handelte es sich also eher um ein Gefährt, welches später als „Schlepper“(= Traktor) bezeichnet werden soll, weniger um den Vorläufer des heutigen „Autos“. Abstrakt betrachtet besteht allerdings zweifellos eine historische Beziehung zwischen Cugnots Projekt und dem heutigen Auto.(vgl. RAUCK 1969) Das Ergebnis wurde sodann 1769 in Paris vorgestellt: Eine „Dampf Lokomotive“ bzw. ein „Dampf Automobil“ tuckerte mit ca. 4 km/h durch die Straßen. Das „Cugnotsche Fahrzeug“ (1769) in seinen grundlegenden Strukturen:
WIKI GEMEINFREI Heute im Museum zu betrachten. Die geringe Geschwindigkeit war allerdings nicht das Problem; das Problem war vielmehr, dass das Gefährt schon nach ca. 15 Minuten energiemäßig erschöpft war. Das klassische Zugtier hielt also weitaus länger durch. Cugnot bekam von König Louis XV. für seine Mühe jedenfalls eine gute Pension. Sein weiteres Leben soll jedoch eine höchst tragische Wendung erfahren: Durch die Französische Revolution verlor er diese Pension und ging sodann ins Ausland, wo er schließlich vollständig verarmte. Kaiser Napoleon Bonaparte holte ihn sodann nach Paris zurück, wo er allerdings am 2. Oktober 1804 verschied. Mit seiner Erfindung hatte er ganz zweifellos die technische Welt beeindruckt – Folgende Formulierung im Patent No. 1432(1784) des Engländers James Watt (1736-1819) fiel sicherlich nicht einfach vom Himmel: „Meine ... neue Erfindung bezieht sich auf Dampfmaschinen, welche angewendet werden sollen, um Personen, Waren oder andere Gegenstände von Platz(= lat. „locus“, Anm.d.Verf.) zu Platz zu bewegen(= lat. „movere“, Anm.d.Verf.), in welchen Fällen die Maschine selbst transportabel sein muss ...“(zit.b. WEIGELT 1985: 14). James Watt(l736-1819):
WIKI GEMEINFREI Was hier im Jahre 1784 beschrieben wird, ist nichts anderes als eine „Dampf-Lokomotive“(= „Locomotive Steam-Engine“), welche allerdings im weiteren historischen Verlauf nicht auf der Straße, sondern auf der Schiene ihren Siegeszug antreten soll.
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