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>> WAAGTAL-BAHN. |
Diese nach dem Fluß Waag(Vah) benannte Privatbahn wurde im Jahr 1872 konzessioniert und 1891 endgültig verstaatlicht. Ursprünglich sollte sie folgende Linien umfassen: 1) Preßburg(Bratislava)-Ödenburg(Sopron). 2) Preßburg-Tyrnau(Trnava)-Trencsin(Trencin)-Sillein(Zilina). 3) Div. Zweiglinien, u.a. nach Lundenburg(Breclav). Aus diesem ehrgeizigen Plan wurde jedoch nichts. Seine größte Ausdehnung erfuhr das Unternehmen im Jahr 1878: Es umfaßte damals allerdings nur die Hauptlinie Preßburg-Trencsin mit Zweigbahn nach Szered. Dazu wäre auch noch die ca. 3 Kilometer lange Verbindungsbahn Ratzersdorf(Raca)-Weinern(Vajnory) zu rechnen, welche sich heute bereits innerhalb des Stadtgebietes von Bratislava befindet. Hauptstrang mit Zweiglinie:
Copyright: Elmar Oberegger Die Linie Tyrnau-Szered wurde erst im Zuge des nördlichen Neubaus zur „Zweiglinie“. Zuvor war sie Bestandteil der „Tyrnauer Pferdeeisenbahn“, welche eigentlich bis Szered reichte. Die Vorläuferin des oben dargestellten Systems ist die sogenannte „Tyrnauer Pferdeeisenbahn“, welche 1846 vollendet wurde. Im Jahre 1871 wurde diese von der späteren Waagtal-Bahn aufgekauft, welche sogleich obige Konzession erlangte. In der Folge wurde die alte Pferdeeisenbahn in eine Lokomotivbahn umgebaut und streckenmäßig ergänzt. Bis 1878 konnten folgende Abschnitte dem Verkehr übergeben werden: 1) Preßburg-Tyrnau 1873 (Umbau). 2) Ratzersdorf-Weinern 1874 (Neubau). 3) Tyrnau-Waag Neustadtl(Nove Mesto) 1876 (Neubau). 4) Tyrnau-Szered 1876 (Umbau). 5) Waag Neustadtl-Trencsin 1878 (Neubau). Aufgrund der problematischen Finanzlage dachte das Unternehmen schon sehr früh daran, die Linien günstig abzustoßen. Zunächst kam die „Österreichisch-Ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft“ als Käufer in Frage, was jedoch auf den Widerstand Ungarns stieß. Schließlich kaufte der Staat die Linien selbst auf. 1879 war die Waagtalbahn somit zum ersten Mal verstaatlicht. Im Jahre 1882 jedoch trat die „Staatseisenbahngesellschaft“ erneut machtvoll auf den Plan: Gemeinsam mit Ungarn einigte man sich nun darauf, die Waagtalbahn gegen die wichtige Linie Bruck a.d. Leitha-Uj Szöny(= Relation Wien-Budapest) einzutauschen. Gleichzeitig wurde der Gesellschaft die Konzession für die nördliche Fortsetzungslinie Trencsin-Sillein und die Vlaratal-Bahn erteilt. Nach Verstaatlichung der ungarischen Linien der „Staatseisenbahngesellschaft“ fiel die Waagtalbahn schließlich 1891 an Ungarn zurück.
Quellen: Art. „Österreichisch-ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft“ dieser Enzyklopädie. Art. „Tyrnauer Pferdeeisenbahn“ dieser Enzyklopädie. Art. „Ungarische Eisenbahnen“ dieser Enzyklopädie. KOVÁCS László: Geschichte der ungarischen Eisenbahnen 1846-2000. -Budapest 2000.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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