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>> UNGARISCHE WESTBAHN. |
Die private „Ungarische Westbahn“ umfaßte zum Zeitpunkt ihrer Verstaatlichung(1889) folgende Linien: 1) Raab(Györ)-Steinamanger(Szombathely)-Jennersdorf(Gyanafalva)-Landesgrenze-Graz. 2) Stuhlweißenburg(Székesfehérvár) - Veszprim- Kis-Czell(= heute Teil von Celldömölk). Die Linien der „Ungarischen Westbahn“:
Copyright: Elmar Oberegger Der Sinn dieses Unternehmens bestand einerseits darin, eine weitere ungarische Verbindung mit dem österreichischen Netz herzustellen, andererseits darin, zur Erschließung der „Plattensee-Region“ beizutragen. 1869/70 hatte ein Konsortium die Konzession für folgende Linien erhalten: 1) Székesfehérvár - Kis-Czell - Landesgrenze - Graz. 2) Györ - Kis-Czell. Die Gründung der „Ungarischen Westbahn-Gesellschaft“ erfolgte am 18. Mai 1870. In der Folge entschloß man sich jedoch aus verkehrspolitischen Gründen dazu, das 1869/70 genehmigte Projekt zu korrigieren(s. Karte). Daraufhin schritt man allerdings eilig zur Realisierung. Bis 1873 wurden folgende Linien eröffnet: 1) Györ-Szombathely (1871). 2) Székesfehérvár-Vesprem/Szombathely-Jennersdorf/Vesprem - Kis-Czell (1872). 3) Jennersdorf-Graz (1873). Im Sommer 1888 erhielt die Gesellschaft die Verständigung, daß sowohl Österreich als auch Ungarn geneigt seien, ihre Linien zu verstaatlichen. Die Verstaatlichung erfolgte schließlich am 1. Januar 1889. Der Abschnitt Graz-Gleisdorf-Staatsgrenze bei Szentgotthárd(St. Gotthard) besitzt aufgrund der politischen Wirkungen des „Eisernen Vorhanges“ noch immer lokalbahnmäßigen Charakter, obwohl er ursprünglich als Hauptbahn errichtet worden war. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Elektrifizierung natürlich als nicht sinnvoll. Mit der Einführung des IC 916/17 „Fischerbastei“(Graz-Budapest Deli-Graz) wurde im Jahr 2002 der Versuch unternommen, die Bedeutung der ungarischen Westbahn zu heben. Sein Nachfolger wurde der EN 240/41 „Venezia“(Budapest Keleti-Venezia S.L.-Budapest Keleti). Diese Versuche waren jedoch leider nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Heute ist der Schnellzugverkehr auf österreichischem Territorium gänzlich eingestellt. Der EN-Zug von Budapest nach Venedig verkehrt via Zagreb. Übrig blieb die Verbindung Graz-Budapest-Graz, welche auf österreichischem Territorium mit dem ER(„EuRegio“) „Fischerbastei“ und auf ungarischem Territorium mit dem IC 916/17 abgewickelt wird. Sollte der „Semmering-Basis-Tunnel“(= Verbindung Adria-Ostsee via Österreich) nicht realisiert werden, so wäre dem Land Steiermark auf jeden Fall zu empfehlen, den Ausbau der Strecke Graz-Szentgotthárd massiv zu fördern. Damit würde nämlich ein moderner und im Vergleich billiger Anschluß an den längst bestehenden „Adria-Ostsee-Korridor“(Koper-M.Sobota-Ostsee) erreicht werden. Bf. Feldbach im Zuge der ungarischen Westbahn:
Copyright: Elmar Oberegger
Quellen: Art. „Ungarische Westbahn“. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. -Berlin/Wien 1912 ff. Siehe dazu auch die erste Auflage. Art. „Adria-Ostsee-Korridor“. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. Hrsg. v. Elmar Oberegger. -Internet 2006 ff. KOVÁCS László: Geschichte der ungarischen Eisenbahnen 1846-2000. -Budapest 2000.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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