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>> UDINE-BAHN.

 

Diese heute bestens ausgebaute Eisenbahn von Tarvisio(Tarvis) bis nach Udine stellt das wichtigste Glied der Relationen (München-)Salzburg/Praha/Wien-Venezia/Trieste dar.

Die “Udine-Bahn” im Kontext:

Copyright: Elmar Oberegger

Die Idee, eine “Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest” abseits der bestehenden Linie Wien-Semmering-Triest zu errichten, entstand bereits Ende der 1850er Jahre. Mitte der 1860er Jahre standen diesbezüglich folgende Varianten fest:

1) Eine Linie via Udine.

2) Eine Linie via Predil-Paß.

Die Konzepte “Udine- und Predil-Bahn”:

Copyright: Elmar Oberegger

Nachdem Udine und Venetien 1866 an Italien fielen, war klar, daß für Österreich selbst zukünftig nur die “Predil-Variante” in Frage kam. Die “Udine-Variante” wurde zum internationalen Problem. Dieses wurde 1879 mit der Eröffnung der Staats-Linie Tarvis(Tarvisio)-Pontafel(österr. Netz)/Pontebba-Udine(ital. Netz) gelöst. Im österreichischen Bereich wurde diese bis 1887 offiziell von der “Kronprinz Rudolf-Bahn” betrieben.

Die neue Verbindung war allerdings eingleisig und auch ansonsten nicht besonders zukunftsträchtig: Sie verlief im italienischen Bereich in geradezu abenteuerlicher Weise entlang des Talgehänges und durch vielerlei Kurz-Tunnels. Fast regelmäßig wurde sie von schweren Elementar-Ereignissen heimgesucht. Die “Pontebbana” wurde zum Synonym für schwere Bahn-Katastrophen.

Vor diesem Hintergrund begann Ende der 1970er Jahre ein Total-Ausbau, welcher erst im Jahr 2001 abgeschlossen werden konnte: Die neue Trasse wurde durch ehrgeizige Tunnel-Anlagen größtenteils ins Gebirge verlegt und zweigleisig ausgestaltet. Eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ist heute Realität. Die Schnellzug-Fahrzeit zwischen Tarvisio und Udine wurde damit um ca. 40 Minuten verkürzt.

Alte und neue Trasse der “Udine-Bahn”:

Copyright: Elmar Oberegger

Da die neuen Tunnel-Anlagen jedoch durch wasserlösliches Kalk-Gestein verlaufen, wird auch diese Lösung nur von relativ kurzer Dauer(max. 30 Jahre) sein. Als Ausweichlinie wird voraussichtlich die “Wocheiner-Bahn”(Jesenice-N.Gorica) zur Verfügung stehen.

Überreste des Bahnhofes "Tarvisio Cle"(2008):

Copyright: Elmar Oberegger

 

Quellen:

Art. “Kronprinz Rudolf-Bahn”. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. Hrsg. v. Elmar Oberegger. -Internet 2006 ff.

Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 VI/1. -Wien 1971, S. 10 f.

Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. -Wien u.a. 1898 ff.

ÖBB-Journal 11 (1977), S. 55.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2007.