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>> SLOWAKISCHE EISENBAHNEN. |
Im Jahr 1993 trennte sich die Slowakei von Tschechien. Damit hörte die 1918/19 gegründete „Tschecho-Slowakei“ zu existieren auf. Diese Trennung erfolgte zivilisiert und friedlich. Aufgrund der engen Zusammenarbeit beider Länder kann man behaupten, daß die Staatsgrenze heute nur noch „pro forma“ existiert. Bereits zwischen 1939 und 1945 hatte unter Josef Tiso ein unabhängiger slowakischer Staat von Hitlers Gnaden existiert. Tiso wurde im Jahr 1947 in Bratislava hingerichtet. Da die Slowakei zum Gutteil ein Gebirgsland darstellt, war der Eisenbahnbau keineswegs unproblematisch. Dennoch wurde über die Jahrzehnte ein sehr dichtes Netz errichtet. Das Netz:
Nach: Offizielles Kursbuch der ZSR 05/06 Das slowakische Netz besitzt eine Ausdehnung von 3665 Kilometern, nur ca. 40 % sind elektrifiziert. 52 Kilometer sind schmalspurig, 106 Kilometer breitspurig. Obwohl im Jahre 2003 viele Strecken aufgelassen wurden(ca. 300 km), präsentiert sich das Netz noch immer als relativ dicht. Durch die Slowakei führen folgende Transit-Korridore: 1) L’viv-Budapest-Ljubljana-Adria(via Zilina und Bratislava). 2) Praha-Budapest. 3) Praha-Bratislava-Adria. Das slowakische Hauptnetz wird gerade mit EU-Geldern massiv ausgebaut. Als erste Eisenbahn der Slowakei ist die 1840 eröffnete, ursprünglich mit Pferden betriebene Linie von Bratislava(Preßburg, Poszony) nach Svätý Jur(St. Georg, Szentgyörgy) zu betrachten. Später wurde diese bis Trnava(Tyrnau) verlängert und schließlich in eine Lokomotivbahn umgebaut(1873). Zwischen 1850 und 1914 kam es im Gebiet der heutigen Slowakei zu einem bedeutenden Netz-Wachstum, wie folgende Karten illustrieren: Karte 1: Lage 1850; Karte 2: Lage 1870; Karte 3: Lage 1914:
Nach: Art. „Ungarische Eisenbahnen“. in: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor Röll, Berlin/Wien 1912 ff. Vgl. dazu auch den Art. in der ersten Auflage. Besonders wichtig war die Errichtung der Linie Bratislava-Sturovo(1850), welche Wien mit Budapest verband. Von großer Bedeutung war aber auch die bis 1872 abgeschlossene Herstellung der „Kaschau-Oderberger-Bahn“, deren Hauptlinie von Oderberg(Bohumin) im heutigen Tschechien bis nach Kaschau(Kosice) führt. An dieser Strecke befinden sich die weltberühmten „Tatra-Bahnen“. Schnellzuglok der ZSR in Sturovo(2002):
Copyright: Leopold K. Pernegger
Quellen: Art. „Kaschau-Oderberger-Bahn“ dieser Enzykopädie. Art. „Ungarische Eisenbahnen“ dieser Enzyklopädie. Art. „Waagtalbahn“. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. -Berlin/Wien 1912 ff. Int. Eisenbahnarchiv L.K. Pernegger KOVÁCS László: Geschichte der ungarischen Eisenbahnen 1846-2000. -Budapest 2000. LICHNER Dusan: Die Hohe Tatra und ihre Bahnen. -Zilina 2004.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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