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>> SALZBURG-HALLEINER-BAHN. |
Im Falle der „Salzburg-Halleiner-Bahn“ handelt es sich um die bis 1871 errichtete Strecke Salzburg - Elsbethen - Puch-Oberalm - Hallein. Der Verlauf:
Copyright: Elmar Oberegger Heute ist sie elektrifiziert, doppelgleisig und Teil der „Salzburg-Tiroler-Bahn“ bzw. des „Tauern-Korridors“. Angesichts dessen ging sie längst ihres Namens verlustig. Im Zuge der Einrichtung des Salzburger „Schnellbahn-Systems“ kam es zur Neugründung von Stationen(z.B. Puch-Urstein). Nachdem die Ennstal/Schoberpaß-Variante der Eisenbahnverbindung Salzburg-Bruck a.d. Mur - untersucht vor dem Hintergrund des bayerisch-österreichischen Staatsvertrages von 1851(s. RGBl 31/1852) - hinfällig geworden war, erschien der Abschnitt Salzburg-Hallein innerhalb der staatlichen Planung als Teil einer zukünftig herzustellenden, innerösterreichischen Ost-West-Verbindung(Wien-Salzburg-Innsbruck). Da sich in Hallein wichtige Sudwerke befanden, würde diese Bahn auch von wichtiger regionaler Bedeutung sein. Die Bemühungen des Ing. Julius Kitzler, eine Linie von Salzburg nach Golling zu errichten(1863), gingen völlig ins Leere. Im Jahre 1867 trat das Handelsministerium mit der „k.k.priv. Kaiserin Elisabethbahn-Gesellschaft“ hinsichtlich des Bahnbaus in Kontakt. Diese hatte bereits die Linie von Wien nach Salzburg errichtet. Die konkreten Vorstellungen der Elisabethbahn-Gesellschaft riefen jedoch sogleich den Widerstand des Finanzministers auf den Plan. Sie bestand nämlich darauf, die Halleiner Sudwerke auf Kohlenfeuerung umzustellen. Sodann würden der neuen Bahn gleich zwei wichtige Funktionen zufallen, nämlich einerseits der Kohle- und andererseits der Salztransport. Nur dann könne sie sich betriebswirtschaftlich rechnen. Damit wäre jedoch eine für das Finanzministerium inakzeptable Bedeutungsschmälerung der k.k. Staatsforste einhergegangen. Eine Einigung kam somit nicht zustande. Das Interesse am Bahnbau blieb jedoch bestehen. Einen geeigneten Bauherrn fand der Staat schließlich in Baron Karl von Schwarz, welcher Ende der 1860er Jahre gerade damit beschäftigt war, unter günstigen Bedingungen die alten Befestigungsanlagen der Stadt Salzburg einzuebnen und die Salzach zu regulieren. Karl Freiherr von Schwarz:
aus: F. Aschauer, Oberösterreichs Eisenbahnen, Wels 1964, Anhang. Geb. 1817 in Söhle(Mähren), gest. 1898 in Stadthof(Salzburg) Am 7. September des Jahres 1869 erhielt er die Konzession für die „Salzburg-Halleiner-Bahn“. Da die Geländeverhältnisse günstig waren, konnte die neue Linie bereits am 15. Juli 1871 eröffnet werden. Den Betrieb besorgte die Elisabethbahn-Gesellschaft. Schwarz war aber - wissentlich oder unwissentlich - nur ein Instrument des Staates, welchem es letzten Endes nur darum ging, der Elisabethbahn seinen Willen aufzuzwingen. Dies geht vor allem aus dem Umstand hervor, daß man sich bereits im Jahr der Konzessionserteilung um eine reibungslose „Einlösung“ der Halleiner-Bahn bemühte. Schwarz bekam die Konzessionsurkunde erst 1870 ausgehändigt, als er sich mit den bestehenden Einlösungs-Bedingungen einverstanden erklärt hatte. Für den Finanzminister war jedenfalls wichtig, daß in Hallein weiterhin Staatsholz verfeuert werden konnte. Der Staat wußte, daß die Verbindung Salzburg-Wörgl(-Innsbruck) von der Elisabethbahn-Gesellschaft als natürliche Fortsetzung in Richtung Westen betrachtet wurde und war natürlich auch selbst an der Errichtung dieser interessiert. Vor allem aber verfolgte er die Strategie, große und leistungsfähige Privatbahn-Gesellschaften zu schaffen. Wohl um das Interesse der Elisabethbahn zu stimulieren, wurde Schwarz erneut instrumentalisiert: Er erhielt 1870 die Vorkonzession für die sogenannte „Salzburg-Tiroler-Bahn“ von Hallein nach Wörgl mit einer Zweiglinie Bischofshofen-Selzthal. Das Ergebnis wäre aber eine relativ kleine Eisenbahngesellschaft gewesen. Die Elisabethbahn-Gesellschaft reagierte schließlich wie vorgesehen und erlangte die Konzession für den Bahnbau Hallein-Bischofshofen-Wörgl/Selzthal. Im Jahre 1875 löste sie die Salzburg-Halleiner-Bahn ein. Damit waren alle Interessen des Staates befriedigt.
Quellen: Art. „Kaiserin Elisabeth-Bahn“. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. Hrsg. v. Elmar Oberegger. -Internet 2006 ff. (Mit Übersichtskarte!) DOPSCH Heinz u.a.(Red.): Salz. -Salzburg 1994(Katalog Landesausstellung Hallein). FISCHER Michael W.: Zur Jahrhundertwende in Salzburg. Stadt und Land auf alten Photographien. -Salzburg/Wien 1984. KONTA Ignaz: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs. Vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie I/2. -Wien u.a. 1898 ff., S. 3 ff. Hier: S. 93 ff. RÖLL Victor u.a.: Grundlinien der Eisenbahngeschichte von Österreich-Ungarn und Bosnien-Herzegowina. -Linz 2005, S. 22. SANDGRUBER Roman: Energiewirtschaft in Österreich. In: Mit Kohle und Dampf. Katalog zur oö. Landesausstellung 2006. Red. Julius Stieber. -Linz 2006, S. 49 ff.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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