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>> RASA-BAHN.

 

Die eingleisige und nicht elektrifizierte „Rasa-Bahn“(„Raska“) zweigt bei Lupoglav von der ehemaligen k.k. Militär-Linie Divaca-Pula ab und reicht bis Rasa-Brsica.

Der Verlauf:

Copyright: Elmar Oberegger

Sie durchfährt eher menschenleere Gebiete, weshalb nur wenige Stationen angelegt worden sind. Beeindruckend ist besonders die Fahrt durch das Tal des Rasa-Flusses. Der Endpunkt befindet sich im Bahnhof von Rasa bzw. im Seehafen Brsica. Schon seit Jahrzehnten liegt der reguläre Personenverkehr still.

Die Bahn ist ein Werk Titos und wurde bis zum Jahr 1951 vollendet. Darauf weisen noch heute „Revolutions-Sterne“ an manchem Viadukt hin. Sicherlich spekulierte man schon damals damit, in Rasa-Brsica einen neuen, leistungsfähigen Seehafen zu errichten. Vorrangig wichtig war jedoch der Abtransport der Steinkohle aus dem Rasaer Revier. In den 1970er Jahren wurde die Förderung stillgelegt.

Die Vollendung einer neuen Hafenanlage in Rasa-Brsica konnte erst um 1980 vermeldet werden. Ab 1984 war diese - einen 164 m langen Kai besitzend - offiziell für folgende Güter bestimmt:

1) Holz.

2) Lebendiges Vieh.

3) Schüttgut.

4) Gefährliche Güter.

5) Ro/Ro-Fahrzeuge.

Bis zum Zerfall Jugoslawiens bildete das „Becken Rasa“ einen integralen Bestandteil des Hafens Rijeka.

Das Ende des Tito-Systems hat der Rasa-Bahn schwer geschadet, lagen doch die nördlichen Vermittlungs-Linien plötzlich in Slowenien. Zur Ausnutzung des eigenen Seehafens Koper reservierte Slowenien die wichtige Linie Divaca-Pivka-Ljubljana streng für sich.

Heute wird der Hafen von Rasa-Brsica ausschließlich mit LKWs bedient. Sowohl die einst konzipierte Hafen-Kapazität, als auch die Eisenbahn scheinen somit niederzugehen.

Die Trasse bei Kozljak(2006):

Copyright: Elmar Oberegger

Die Zukunft der Strecke ist in Schwebe. Von Zeit zu Zeit werden Nostalgie-Fahrten veranstaltet. Ein grundlegendes Attraktivierungs-Programm ist nicht in Planung.

 

Quellen:

Art. „Eisenbahnhafen Rijeka“ dieser Enzyklopädie.

Art. „Pula-Bahn“ dieser Enzyklopädie.

VASILJEVIC Sava: Der Transitverkehr durch Jugoslawien und jugoslawische Seehäfen. -Beograd (jährlich).

 

Copyright: Elmar Oberegger 2006.