[ HOME ]        [ INHALTSVERZEICHNIS ]
 

 

 

>> OPICINA-TRIESTER TRAMWAY.

 

Die private Tramway von Triest nach V.Opicina(Opcina)(1m-Spur) wurde am 1. Juli 1901 als „Kleinbahn“ konzessioniert und am 10. September 1902 eröffnet. Ihre Länge betrug damals 5,1 Kilometer. Betrieben wurde sie elektrisch.

Mit der Konzession vom 18. Juli 1905 wurde jener Verlängerungsbau(1 km) genehmigt, durch den der direkte Kontakt zum Bahnhof der neuen „Karst-Bahn“(Görz-Opcina-Rozzol-Triest) hergestellt wurde. Die Eröffnung erfolgte am 23. Juli 1906. Im Zuge einer Straßenverbreiterung wurde dieser in italienischer Zeit wieder rückgebaut.

Der Verlauf(1902):

Copyright: Elmar Oberegger

Bis 1906 wurde die Lücke zwischen der Station Opicina und dem neuen Bahnhof der Karstbahn geschlossen. Der Fahrgast konnte nun direkt in die Tram einsteigen und bis in die Triester City(Piazza Oberdan) fahren.

Der Betrieb war aufgrund der Steilheit der Trasse von Beginn an sehr aufwendig. Fritz Domesle schreibt dazu:

„Zur Überwindung der 800m langen Höchststeigung von 250%o wurde bis Scorcola auf 177m eine Zahnstange, System Strub, eingebaut. Die gewöhnlichen zweiachsigen Straßenbahntriebwagen wurden auf diesem Abschnitt von einer elektrischen Zahnradlokomotive geschoben. Von Scorcola ab führt die Bahn mit einer Höchststeigung von 80%o über mehrere Ausweichen(Rückfall-Federweichen) in straßenbahnähnlicher Anlage nach Opicina. Im Jahre 1927 wurde die Steilstrecke umgebaut, wobei die Zahnstange entfernt und durch ein Drahtseil ersetzt wurde. An den Seilenden hängt jeweils ein Seilwagen(Bremswagen), der die neuen vierachsigen Triebwagen(für 100 Personen) den Berg hinauf schiebt bzw. zu Tal führt(S. 52)“.

In den Jahren 1978 und 2005 wurde das Standseilbahnwagen-System modernisiert.

Die Opcina-Tram in alter Zeit: Im Hintergrund Triest und das Meer.

Aus: Int.Eisenbahnarchiv LKP

Sie überwindet auf ihrer relativ kurzen Fahrt ca. 340 Höhenmeter!

Die Fahrt mit dieser Tramway war und ist umständlich und unbequem. Allein der echte Tramway-Freund kann der Fahrt etwas Positives abgewinnen.

Heute ist die Bahn ein „Museum auf Schienen“; früher einmal stellte sie in der Tat die modernste und kürzeste Verbindung zwischen Opcina und Triest her. Zuvor(1857 ff.) war Triest von Opicina aus per Schienenstrang nur über die weite Aurisinaer Schleife zu erreichen. 1906 wurde sodann die „Karst-Bahn“(Görz-Opcina-Rozzol-Triest) eröffnet, welche aber ebenfalls per Schleife in die Stadt geführt wurde.

Die Opcinaer Tram(1m) im Kontext des Triester Tramway-Netzes vor 1914:

Copyright: Elmar Oberegger

Das Triester Tram-Netz(vollständige Auflassung bis 1970) war normalspurig.

 

Quellen:

Art. „Erzherzog Johann-Bahn“, „Eisenbahnhafen Triest“, „Karst-Bahn“ dieser Enzyklopädie.

DOMESLE Fritz: Die Zahnradbahn Triest-Opicina. In: Eisenbahn 4 (1972), S. 52.

GOTTSLEBEN Ferdinand: Lokal- und Kleinbahnwesen. In: GdÖU Bd. V., S. 302 u. S. 304.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2010.