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>> LEOBERSDORFER-BAHN.

 

Unter dem Begriff „Leobersdorferbahn“ ist ein normalspuriges Lokalbahnnetz südlich von St. Pölten zu verstehen, dessen Errichtung bereits Ende der 1870er Jahre, also noch vor dem Erlaß des „Ersten österreichischen Lokalbahngesetzes(1880)“, begonnen wurde.

Größte Ausdehnung des Netzes(ca. 118 km), Geplante Bahnen:

Copyright: Elmar Oberegger

Das alte staatliche Projekt Neuberg a.d. Mürz-Terz(-Mariazell)-Kernhof wurde hier nicht mehr berücksichtigt.(s. dazu den Art. „Mariazeller-Bahn“)

1877 wurde unter der Ägide der privaten „Niederösterreichischen Südwestbahn-Gesellschaft“ die erste Teilstrecke von Leobersdorf nach Kaumberg dem Verkehr übergeben. Aufgrund finanzieller Probleme mußte jedoch 1878 der Staat obengenannte Gesellschaft übernehmen und führte den Bahnbau weiter. Den Türnitzer Zweig errichteten allerdings die „Niederösterreichischen Landesbahnen“.

Zur Entfaltung des Netzes:

1) St. Pölten-Traisen-Leobersdorf (1877): „Niederösterreichische Südwestbahn“/Staatsbahn.

2) Traisen-Freiland (1893): Staatsbahn.

3) Freiland-Kernhof (1893): Staatsbahn.

4) Freiland-Türnitz (1908): „Niederösterreichische Landesbahnen“.

Die Funktion dieser Linien bestand einerseits in der Förderung regionaler Industrien, andererseits darin, Verbindungen zwischen West- und Südbahn herzustellen. Bezüglich des letzten Punktes war man wenig erfolgreich. Nur die Verbindung via Leobersdorf kam zustande(s. Karte). Der Personenverkehr war von Beginn an von untergeordneter Bedeutung.

1988 wurde der Abschnitt St. Aegyd a.N.-Kernhof stillgelegt, 2001 der Türnitzer Zweig. Seit 2004 gibt es zwischen St. Pölten und Leobersdorf keinen durchgehenden Personenverkehr mehr.

 

Quellen:

HUFNAGL Wolfdieter: Die Niederösterreichischen Landesbahnen. -Stuttgart 2003.

RÖLL Victor: Österreichische Eisenbahnen.(mit Karte) In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Ders. -Berlin/Wien 1912 ff.

STERNHART Hans/SLEZAK Josef O.: Niederösterreichische Südwestbahnen. -Wien 1977.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2008.