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>> LEMBERG-CZERNOWITZ-BAHN.

 

 

Die „k.k. priv. Lemberg-Czernowitz-Eisenbahngesellschaft“ wurde im Jahre 1864 konzessioniert. Ihre Funktion bestand ursprünglich darin, von Lemberg aus eine Verbindung nach Czernowitz - der Hauptstadt des österreichischen Landes „Bukowina“ - zu erbauen. Damit wäre endlich ein durchgängiger Schienenstrang Wien-Lemberg-Czernowitz hergestellt.

Lemberg war bereits bis 1861 von der 1858 konzessionierten „Karl Ludwigsbahn“ erreicht worden, die Fortsetzungsstrecke bis Czernowitz zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig trassiert. Die Trassierung des Abschnittes Stanislau-Czernowitz hatte der Staat selbst übernommen(1857).

Die Errichtung der Linie Lemberg-Czernowitz war für die Ludwigsbahn eine Option. Die Konzessionierung der „Lemberg-Czernowitzer-Bahn“(s.o.) konnte also nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung erfolgen.

1866 war die Linie Lemberg-Czernowitz schließlich Wirklichkeit, damit die längst angestrebte Verbindung Wien-Czernowitz hergestellt.

Schon 1862 hatte es Bestrebungen gegeben, die Bukowina über eine Südlinie mit dem ungarischen Siebenbürgen zu verbinden. Dieses vor allem militärisch hochwichtige Projekt konnte jedoch in der Folge nicht umgesetzt werden.

Die Bahngesellschaft schenkte diesem Bestreben keinerlei Augenmerk, sondern orientierte sich in Richtung Rumänien: 1869 war die Linie Czernowitz-Suczawa Staatsgrenze hergestellt.

Die österreichischen Linien der Eisenbahngesellschaft:

Copyright: Elmar Oberegger

Es folgte sodann die Netzentfaltung auf rumänischem Territorium: Suczawa Staatsgrenze-Roman(1869); Pascani-Jassy(1870); Veresti-Botuschani(1871).

Die entsprechende Konzession erhielt man bereits 1868, zum selben Zeitpunkt war das Unternehmen in „k.k. priv. Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahngesellschaft“ umbenannt worden.

Die wirtschaftliche Geschichte des Unternehmens ist von schweren Krisen gekennzeichnet. Mit dem Gesetz vom 21. Juni 1894 war es dem österreichischen Staat schließlich gestattet, 1896 oder 1897 die Einlösung durchzuführen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fielen die Linien der Bahngesellschaft einerseits Polen, andererseits Rumänien zu.

 

Quelle:

Art. „Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn“. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. –Berlin/Wien 1912 ff.

OBEREGGER Elmar: Zur Eisenbahngeschichte der Bukowina. Eine Skizze. –Sattledt 2009.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2009.