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>> LAVANTTAL-BAHN.

 

Bezüglich des Problems „Lavanttal-Bahn“ muß man zwischen dem alten und dem heutigen Verlauf unterscheiden:

1) Zeltweg-Wolfsberg-St. Paul-Lavamünd-Unter Drauburg-Cilli. (1900)

2) Zeltweg-Wolfsberg-St. Paul-Bleiburg/Lavamünd. (1964)

Diese Linien-Korrektur ergab sich in erster Linie aus dem Umstand, daß der Knoten Unter Drauburg(Dravograd) nach dem Ersten Weltkrieg an den jugoslawischen SHS-Staat fiel und seither der Verkehr vom Lavanttal zur Kärntner Hauptstadt bzw. zum österreichischen Netz problematisch war.

Schon 1919 wurde per Gesetz bestimmt, daß hier eine Linien-Korrektur durchzuführen sei. Der entsprechende Spatenstich konnte jedoch erst 1959 durchgeführt werden. Durch die bis 1964 erfolgte Errichtung der „Jauntaler Schleife(St. Paul-Bleiburg)“ wurde das Lavanttal wieder optimal an Österreich angebunden. Die verbliebene Sackbahn St. Paul-Lavamünd/Staatsgrenze(ca. 13 km) wurde bis 1997 von den ÖBB betrieben. Seither ist sie im Besitz einer privaten Gesellschaft. Ein regelmäßiger Personenverkehr existiert nicht mehr.

Problem „Lavanttal-Bahn“:

Copyright: Elmar Oberegger

Nachdem die „Jauntaler Schleife“ vollendet war, entschloß sich Jugoslawien 1970 dazu, die Strecke Lavamünd/Staatsgrenze-Velenje(Wöllan) rückzubauen. Die vorhandene Trasse fiel dem Straßenbau zum Opfer.

Das erste Teilstück der alten Lavanttalbahn stellte die 1879 vollendete Zweigbahn Unter Drauburg-Wolfsberg der „Südbahn-Gesellschaft“(= Strecke Marburg-Unter Drauburg-Franzensfeste, 1871 vollendet) dar. Damit war die Stadt Wolfsberg und ihr südliches Gebiet mit Klagenfurt verbunden. 1899 erfolgte die Verstaatlichung.

Von den „Steiermärkischen Landesbahnen“ wurde bis 1891 die Strecke Cilli(Celje)-Wöllan(Velenje) errichtet. Das „Herzogtum Steiermark“ reichte früher ja bis zur Save(Sau) hinunter. Mit diesem Bahnbau wurde vor allem der Zweck verfolgt, die reichen Kohlenlager von Wöllan zu erschließen. Nebenbei waren landwirtschaftliche Güter von Bedeutung.

Der Staat schloß 1899 die Lücke zwischen Wöllan und Unter Drauburg. Damit war die direkte Verbindung Wolfsberg-Cilli hergestellt. Im selben Jahr kam es zur Verstaatlichung der Linie Wolfsberg-Unter Drauburg(s.o.).

Nach der Eröffnung der Staatsbahn Zeltweg-Wolfsberg(1900) war schließlich die Errichtung der alten Lavanttal-Bahn vollendet, welche ins Hauptnetz der Donaumonarchie bestens eingebettet war. Ab 1938 gab es - wohl vorwiegend aus nationalen Gründen - einen durchgängigen Personenverkehr von Zeltweg nach Cilli.

Die neue Lavanttalbahn ist für die Wirtschaft Kärntens sicherlich wichtig, doch wird der Personenverkehr im Bereich Zeltweg-Wolfsberg heute vorwiegend mittels „Schienenersatzverkehr“ abgewickelt. Der Verkehr auf dem verbliebenen slowenischen Streckenteil Velenje-Cilli ist nach wie vor lebhaft.

Brückenüberrest des Abschnitts Dravograd-Zeltweg in Dravograd(2008):

Copyright: Elmar Oberegger

 

Quellen:

Art. „Jauntal-Bahn“ dieser Enzyklopädie.

Art. „Südbahn-Gesellschaft“ dieser Enzyklopädie.

RAUTER Dietmar/Herwig Rainer: Abseits großer Schienenwege. Die Lavanttalbahn Zeltweg-Wolfsberg-Unterdrauburg-Wöllan-St.Paul-Bleiburg(Jauntalbahn). -Wolfsberg 1999.

STÖCKLMAIR J.C.: Lokalbahn Unterdrauburg-Wöllan aufgelassen. In: Eisenbahn 1 (1971), S. 10.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2006.