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>> KRIMMLER-BAHN.

 

Die schmalspurige(76cm) Lokalbahn vom IC-Bahnhof Zell am See der „Salzburg-Tiroler-Bahn“ zum Bf. Krimml umfasst eine Länge von ca. 53 Kilometern. Die Eröffnung fand am 3. Januar 1898 statt. Bereits Mitte der 1930er Jahre begann die Verdieselung des Betriebes.

Der Verlauf und das Verhältnis zur Zillertalbahn:

Copyright: Elmar Oberegger

Der Bahnhof Krimml liegt relativ weit außerhalb des Ortes. Die Errichtung einer elektrischen Verlängerungsbahn dorthin schlug genauso fehl wie die angestrebte Verbindung zur Zillertalbahn. Heute verbindet ein Postbus den Bahnhof Krimml mit dem Ort und ferner mit den weltberühmten „Krimmler Wasserfällen“. Im Bereich Zell am See-Bruckberg Golfplatz besitzt die Bahn die Funktion einer Tram(„Stadtverkehr Zell am See“).

Errichtet wurde die Krimmlerbahn – wenngleich unter massiver Unterstützung des Landes – auf privater Basis. Die Gesellschaft war jedoch bald zahlungsunfähig und so ging ihre Linie schon 1906 in den Besitz des Staates über. Dieser besorgte fortan auch den Betrieb. Seit 2008 ist die Bahn im Besitz des Landes Salzburg und wird von der „Salzburg AG“ betrieben.

2005 hatte ein schweres Hochwasser weite Teile der Strecke zerstört. Schon 1987 war eine ähnliche Katastrophe passiert. Erst am 12. September 2010 konnte der Gesamtverkehr wieder aufgenommen werden.

Die Idee, eine Eisenbahn durch den oberen Pinzgau zu errichten, wurde schon früh geäußert und fand schließlich ihren Niederschlag in der österreichischen Eisenbahnkarte aus 1864. Dort ist der Eisenbahnplan Salzburg-St.Johann/Pg.-Mittersill-Krimml-Gerlostal-Rattenberg eindeutig verzeichnet. Diesem Konzept folgte auch Handelsminister Bernhard v.Wüllerstorf-Urbair in seinem bekannten Eisenbahn-Memorandum aus 1866 und wies dieser Linie sogar die Funktion einer „Reichsbahn“ zu. Die Bahn durchs Gerlostal wurde aber nie errichtet.

Eine Eisenbahn durch den oberen Pinzgau: Das Konzept Wüllerstorf-Urbair(1866).

Copyright: Elmar Oberegger

Diese „Salzburg-Tiroler-Bahn“ wurde später in ganz anderer Form realisiert: Bischofshofen wurde der Knoten in Richtung Selzthal, Schwarzach wurde einbezogen, in Zell am See wurde eine scharfe Wendung nach Norden vollzogen, damit Kitzbühel in den Verlauf integriert; als Endpunkt wurde schließlich Wörgl bestimmt.

Bis 1875 wurde endlich die heutige „Salzburg-Tiroler-Bahn“(Salzburg-Bischofshofen-Zell am See-Kitzbühel-Wörgl mit Zweig Bischofshofen-Selzthal) realisiert(= k.k.priv. Kaiserin Elisabethbahn-Gesellschaft).

Vor diesem Hintergrund stellte sich nun für den oberen Pinzgau die Eisenbahnfrage neu und man arbeitete in der Folge auf einen Anschluss an diese neue Salzburg-Tiroler-Bahn hin.(s. Karte) Bis zur Konzessionserteilung verstrichen jedoch noch gut 20 Jahre. Konzessionsinhaber wurde Rudolf Ritter Stummer v. Traunfels.

Die Idee, das alte „Gerlostalbahn-Projekt“ in modifizierter und schmalspuriger Form doch noch zu realisieren(s. Karte), wurde schon früh fallengelassen.(s.o.)

Salzburg-Tiroler-Bahn, Krimmler-Bahn(Pinzgerbahn), Zillertal-Bahn und die geplante „Gerlostalbahn“:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Quellen:

Art. „Kaiserin Elisabeth-Bahn“ dieser Enzyklopädie.

BREITFUSS Gerald: Die Pinzgauer Lokalbahn. –Murau 1998.

OBEREGGER Elmar: Zur Eisenbahngeschichte des Salzburger Landes. –Sattledt 2009.

POPULORUM Michael A.: Die Pinzgauer Lokalbahn/Pinzgabahn/Krimmler Bahn. In: DEEF. –Internet 2010(http://www.dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org/pinzgauerlokalbahn.htm).

WEGENSTEIN Peter: Die Lokalbahn Zell am See-Krimml. –Wien 1994.

WÜLLERSTORF-URBAIR Bernhard: Ein Eisenbahnnetz für die österreichische Monarchie. In: Österreichische Revue 1866, S. 22 ff.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2011.