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>> KAISER FRANZ JOSEPH-BAHN. |
Mit „k.k.priv. Kaiser Franz Joseph-Bahn“ wurde eine am 11. November 1866 konzessionierte Eisenbahngesellschaft bezeichnet, welche ihren Sitz in Wien hatte. In finanzieller Hinsicht stellte das Unternehmen einen Fehlschlag dar. Trotz vieler staatlicher Vergünstigungen und Förderungen gelang es nicht, die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft dauerhaft zu stabilisieren. Am 1. Mai 1884 erfolgte deshalb die Verstaatlichung. Das Netz zum Zeitpunkt der Verstaatlichung:
Copyright: Elmar Oberegger Gemäß der Konzession war die Errichtung von folgenden Linien vorgesehen: 1) Wien-Tulln-Gmünd-Budweis(C.Budejovice)-Pilsen(Plzen)-Eger(Cheb). 2) Gmünd-Tabor-Prag. Ferner mußte sich die Gesellschaft verpflichten, einige Linien auf staatliches Verlangen hin herzustellen. Darunter befand sich die für den Verkehr Prag-Triest überaus wichtige Verbindungsstrecke Budweis-Wessely(Veseli n.L.). Mit der Errichtung der oben genannten Bahnlinien wurden zwei Zwecke verfolgt: 1) Anbindung weiter Teile Böhmens an das Zentrum des Staates. 2) Verknüpfung Böhmens mit Triest. Der Bau wurde im Herbst 1866 bei Frauenberg(Böhmen) begonnen. Am 1. September 1868 wurde der Abschnitt Pilsen-Budweis eröffnet, am 1. November dessen Verlängerung bis Eggenburg. Im Jahre 1870 wurde die Linie Wien-Gmünd dem Verkehr übergeben, 1871 die Strecke Gmünd-Prag, 1872 die Zweigbahn Abtsdorf-Krems, ferner die Linie Pilsen-Eger. Ebenfalls bis 1872 wurde der Bahnhof der Gesellschaft ins Wiener Stadtgebiet verlegt. Der Franz Joseph-Bahnhof in der alten Zeit:
Aus: R.HEINERSDORFF, Die k.u.k. Eisenbahnen 1860-1914, Wien 1994, 79. Am 8. Juni 1874 wurde schließlich der Abschnitt Wessely-Budweis eröffnet. Damit war die direkte Verbindung Prag-Triest hergestellt, welche sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzte: 1) Prag-Wessely-Budweis(Franz Joseph-Bahn). 2) Budweis - Gaisbach-Wartberg - St. Valentin(Elisabethbahn). 3) St. Valentin-Selzthal-St. Michael-Villach-Laibach(Rudolfsbahn). 4) Laibach(Ljubljana)-St. Peter(Pivka)-Triest(Südbahn). Nach 1918 fiel der Großteil des Netzes der neu gegründeten „Tschecho-Slowakei“ zu. Während des Kalten Krieges verband der „Vindobona-Expreß“ Wien mit Ost-Berlin via Gmünd und Prag. Der „Vindobona-Expreß“ in Praha hl.n.(1978):
Int.Eisenbahnarchiv L.K. Pernegger Obwohl die Strecke Wien-Staatsgrenze bei Gmünd seit Mitte der 1990er Jahre durchgängig elektrisch befahrbar ist, konnte sie sich im Bereich des internationalen Personenverkehrs nicht durchsetzen. Der EC-Verkehr Wien-Prag-Berlin-Hamburg verläuft heute über Breclav(Lundenburg). Bahnhof Gmünd: Der Eilzug nach Wien ist abfahrbereit.
Int.Eisenbahnarchiv L.K. Pernegger
Quellen: Art. „Kaiser Franz Joseph-Bahn“. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. -Berlin/Wien 1912 ff. Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Bde. I-VI. -Wien u.a. 1898 ff. HENGEL Georg: Die Elektrifizierung der Franz-Josefs-Bahn. In: ÖBB-Journal 9 (1978), S. 3-5. Int.Eisenbahnarchiv L.K. Pernegger WEGENSTEIN Peter: Die Franz Josefs-Bahn. -Wien 1982(Bahn im Bild 24).
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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