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>> HRPELJE-BAHN. |
Die Hrpelje-Bahn(27 Kilometer) wurde zwischen 1883 und 1887 als „Staats-Bahn“ errichtet und im Jahr 1960 aufgelassen. Heute wird die alte Trasse größtenteils als Radweg genutzt. Der Verlauf:
Copyright: Elmar Oberegger Die Errichtung der Bahn erfolgte vor dem Hintergrund der Idee, eine Staats-Linie von Triest nach Prag und Wien abseits der privaten Südbahn herzustellen. Dabei mußte allerdings der Abschnitt Divaca-Ljubljana von der „Südbahn-Gesellschaft“ gemietet werden. Die Staats-Verbindung Triest-Hrpelje-Prag/Wien:
Copyright: Elmar Oberegger Historisch betrachtet genügte die neue Bahn der Struktur des alten „Laaker-Projektes“, welches ebenfalls eine neue Triester Einfahrt(via Servola) vorsah. Dieses Konzept war letzten Endes nicht besonders effektiv bzw. günstig, mußte doch fortan die Triester Staatsbahn-Ware - da sich der Triester Eisenbahnhafen im Norden der Stadt befand - quer durch die Stadt transportiert werden. Zu diesem Zweck wurde übrigens bis 1887 die sogenannte „Riva-Bahn“ errichtet. Ferner besaß die neue Linie nach Hrpelje eine Höchststeigung von fast 33 Promill(Arlberg: 31 Promill), welche den Betrieb in hohem Maße erschwerte. In der „Enzyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens“(1890 ff) des Victor Röll wird die Bahn gar als „nicht genügend leistungsfähig“ beschrieben. Viadukt über den Torrente Longera:
Aus: GDÖU I/2, 357. Der Güterverkehr entwickelte sich wie folgt: Im Jahr 1888 wurden insgesamt 131.287 Tonnen von und nach Triest befördert(= im Durchschnitt ca. 1 Zug à 280 t), im Jahr 1899 345.258 Tonnen(= im Durchschnitt ca. 3 Züge à 280 t). Innerhalb von elf Jahren kam es also ungefähr zu einer Verdreifachung. Der Verkehr blieb jedoch gering. Angesichts dessen war die Frage der Anlage der Bahn natürlich de facto zweitrangig. Mit der Vollendung der staatlichen „Karst-Bahn“ im Jahre 1906 wurde die Hrpelje-Bahn für den Triester Güterverkehr schließlich obsolet. Übrig blieb somit nur der touristische Reiz. Der Reisebuch-Autor Josef Rabl schreibt 1906: „Die Fahrt auf der 27 km langen Staatsbahnlinie S.Andrea - Herpelje-Kozina, welche mittels dieser kurzen Strecke eine Höhe von 488,5 m bewältigt, ist technisch und landschaftlich höchst interessant; sie führt uns pittoreske Karstlandschaften, prächtige Meeraussichten und kühne Bahnobjekte vor. Die Fahrzeit beträgt etwas weniger als 1 St. Man sitze rechts. In Herpelje(491 m) befinden sich mehrere Gasthäuser, welche im Hochsommer von den Triestinern als Sommerfrischen benützt werden“. Die Trasse bei Bottac:
Aus: GDÖU I/2, 355.
Quellen: Art. „Istrianer Bahnen“. In: Enzyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. -Wien 1890 ff. OBEREGGER Elmar: Eisenbahnhafen Triest. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. -Internet 2006 ff. RABL Josef: Illustrierter Führer auf der Tauernbahn und ihren Zugangslinien. -Wien/Leipzig 1906. Technisch-commerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest. -Wien 1901.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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