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>> GOSAUER-BAHN.

 

Im Falle der „Gosauer-Bahn“ handelt es sich um ein Projekt, welches innerhalb der Diskussion um die „Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest“ als Alternativ-Linie zur Pyhrnbahn(Klaus-Selzthal) vorgebracht wurde.

Sie wäre in Bad Goisern vom bestehenden Salzkammergut-Abschnitt der verstaatlichten Rudolfsbahn(Attnang-Puchheim - Gmunden - Stainach-Irdning) abgezweigt und über das Gosau-Tal bis nach Eben im Pongau(Salzburg) geführt worden.

Dort war der Anschluß nach Triest über die „Zederhaus-Variante“ der Tauernbahn(= Eben-Flachau-Zederhaus-St.Peter-Gmünd-Spittal an der Drau) geplant.

Der wahrscheinliche Verlauf der Gosauer-Bahn:

Copyright: Elmar Oberegger

Doch der Nutzen der Bahn wurde im staatlichen „Technisch-commerziellen Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest(1901)“ entschieden in Zweifel gezogen:

„Die Gosauerlinie würde ... in keiner Weise Ersatz für die Pyhrnbahn bieten, an deren Herstellung nicht nur aus Rücksichten für das in Frage kommende Gebiet, sondern auch aus solchen für die Staatseisenbahnverwaltung unbedingt festgehalten werden muss. Aber auch abgesehen hievon, würde eine betriebssichere Gosauerlinie nach den diesfalls angestellten Erhebungen und Studien, im Zusammenhange mit der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der anschließenden Salzkammergutstrecke bis Attnang, derartige Kosten erfordern, daß die Herstellung dieser Linie keinesfalls in Aussicht genommen werden kann“.

Das mangelnde volkswirtschaftliche Gewicht der Gosauer-Bahn-Variante wird noch dadurch unterstrichen, daß sie in der Eisenbahn-Karte, welche dem oben zitierten Bericht beigefügt wurde, keinerlei Berücksichtigung fand.

 

Zitat aus:

Technisch-commerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest. -Wien 1901, S. 25.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2006.