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>> GAILTAL-BAHN.

 

Die „Gailtalbahn“ zweigt in Arnoldstein von der Linie Villach-Tarvis(Tarvisio) ab und führt bis nach Kötschach-Mauthen.

Der Verlauf:

Copyright: Elmar Oberegger

Die Bahn wurde in zwei Abschnitten errichtet: Arnoldstein-Hermagor(1894), Hermagor - Kötschach-Mauthen(1915).

Da gemäß des neuen Lokalbahngesetzes von 1887 auch die Errichtung von billigeren Schmalspur-Linien gestattet war, faßten private Interessenten 1890 zunächst eine 76cm-Bahn von Arnoldstein oder Thörl nach Hermagor ins Auge.

Doch diesem Projekt konnte die oberste Heeresleitung nicht zustimmen: Ihr war es nämlich wichtig, daß Naßfeld und Plöckenpaß normalspurig erschlossen würden. Der Krieg gegen Italien stand bereits im Raum.

Dieses Normalspur-Projekt war jedoch teurer und somit zog sich die Verwirklichung hin. Hinzu kamen die Widerstände der regionalen Fuhrwerks-Betriebe. Dennoch konnte das Bahnprojekt Arnoldstein-Hermagor am 11. Juli 1893 konzessioniert und am 11. August 1894 eröffnet werden. Den Betrieb übernahm umgehend die Staatsbahn.

Sofort kam es zu Überlegungen, die Bahn weiter nach Westen zu verlängern. Sogar die - durchaus im Interesse des Militärs liegende - Phantasie einer Linie bis Lienz oder Sillian wurde öffentlich geäußert. Doch für die Realisierung dieses Konzeptes wäre die Errichtung eines Großtunnels nötig gewesen(ca. 7 km).

In der Tat brach 1915 der Krieg zwischen Italien und der Donaumonarchie aus. Nun zeigte sich deutlich, daß die neue Front unzureichend versorgt war. Unter Heranziehung von Kriegsgefangenen wurde noch bis Ende 1915 unter teils sehr schwierigen Bedingungen eine Militärbahn(ca. 31 km) von Hermagor bis Kötschach-Mauthen errichtet.

Nach der erfolgreichen deutsch-österreichischen „Giftgas-Offensive am Isonzo“(1917) war der italienische Widerstand gebrochen. Am 1. Februar 1918 wurde die behördliche Genehmigung für die Abwicklung des Zivilverkehrs erteilt.

Mit 1. Januar 1930 wurde die Gailtalbahn staatlich und entwickelte sich in der Folge höchst zufriedenstellend. Noch heute hält diese positive Tendenz grundsätzlich an. Allerdings war die Gailtalbahn (zumindest in Friedenszeiten) nie eine klassische Güterbahn.

Jubiläum "80 Jahre Gailtalbahn"(1974):

Aus: Die ÖBB in Wort und Bild 10/74,23.

 

Quelle:

KNELY Horst: 80 Jahre Gailtalbahn. -Villach 1974.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2006.