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>> FLORIANER-BAHN. |
Die ca. 10 Kilometer umfassende, schmalspurige(90 cm) und elektrische Lokalbahn(seit 1938 „Straßenbahn“) wurde im Jahre 1913 eröffnet und 1973 stillgelegt. Der nördliche Abschnitt Ebelsberg Hauptplatz-Ebelsberg Ost ist heute abgetragen, ebenso die Geleise im Bahnhof St. Florian. Im sukzessive verfallenden Bahnhofsgebäude ist zur Zeit eine private Firma untergebracht. Die Szenerie in St. Florian wirkt überhaupt etwas bedrückend: Längst wäre es an der Zeit, ein sinnvolles Zukunftskonzept für die Bahn zu erarbeiten und umzusetzen. So wäre es z.B. nicht abwegig, die Linie in den Linzer Stadtverkehr zu integrieren. Haltestelle St. Florian(2010):
Copyright: Elmar Oberegger Sofort nach der Einstellung der Bahn bemühte man sich um die Einführung eines Museumsbetriebes. Doch erst 1988 konnte dieser eröffnet werden. Heute liegt dieser jedoch still. Der letzte in St. Florian aushängende Fahrplan datiert aus 2003. Die Errichtung dieser Bahn passierte vor folgendem Hintergrund: Die Städte Linz und Steyr wollten Einfluß auf das landwirtschaftlich höchst erfolgreiche „Florianer-Landl“ gewinnen. Bis heute wird dort Wein angebaut. 1908 wurde ein Komitee für folgenden Bahnbau gegründet: Ebelsberg-Traunleiten(- Zweig zur Westbahnstation Asten-St.Florian)-St. Florian-Maria Laah-Steyr. Der geplante Verlauf(1908):
Copyright: Elmar Oberegger Ebelsberg – erst seit 1938 ein Linzer Stadtteil – war damals mit der Landeshauptstadt nur über eine Holzbrücke verbunden. Die bis 1902 errichtete Linzer Tram endete noch vor dieser Brücke. So entstand 1908 die Idee, die neue „Steyrer-Bahn“(s.o.) mit der Tram zu verbinden. Besonders hinsichtlich des Personenverkehrs wurde dieser Schritt für höchst günstig gehalten. Doch dessen Realisierung soll schlichtweg unmöglich sein! Die Astener Zweigbahn(s.o.) sollte den Anschluß an die Westbahn gewährleisten und war damit sowohl für den Personenverkehr als auch für den Güterverkehr von großer Bedeutung. Die Güter wären zur Westbahnstation „Asten-St.Florian“ verbracht worden, dort sodann in normalspurige Güterwaggons umgeladen worden und sodann aus der Wiener Richtung in Linz Hbf. eingelaufen. Besonders die Steyrer Kaufmannschaft stellte jedoch in der Folge die Frage, ob ihr die neue Bahn in der Tat nützlich sein könnte und legte sich quer. 1910 wurde somit die neu zu errichtende Bahn verkürzt: Wolfern sollte nun die neue Endstation sein. Noch im selben Jahr einigte man sich auf St. Florian. Von einem Astener Zweig(s.o.) war gar keine Rede mehr. Somit war ziemlich klar, daß das Projekt eine Totgeburt sein würde und es ist unklar, warum es überhaupt noch weiterverfolgt wurde. Im Jahr 1912 wurde die Florianer-Bahn konzessioniert. Bau und Betrieb übernahm die Firma Stern &. Hafferl. Die Eröffnung der von vorne herein elektrisch betriebenen Linie erfolgte 1913. Im folgenden Ersten Weltkrieg(1914-1918) stellte sich erneut die Frage eines sinnvollen Güterverkehrs und das Projekt „Astener Zweig“ wurde wieder aktuell. Umgesetzt wurde jedoch nichts. Ab 1929 bekam die Bahn endlich Anschluß an das Linzer Tramnetz. Eine neue, moderne Traunbrücke war errichtet worden. Doch die Florianer Triebwägen waren für eine Kreuzung mit den Linzer Tramwaygarnituren zu breit. So blieben sie auch weiterhin aus der Stadt verbannt. Immerhin konnte nun aber der Fahrgast in Ebelsberg relativ bequem von der Tram auf die Florianerbahn umsteigen. Ihre beste Zeit erlebte die Bahn im Zweiten Weltkrieg: Viele Linzer brachen damals zu „Hamsterfahrten“ ins Florianer Landl auf. Sodann dämmerte sie ihrem Ende entgegen. Längst war von einer güterverkehrsmäßigen Bedeutung(„Astener Zweig“) keine Rede mehr. Der LKW hatte längst gesiegt. Und so blieb die Bahn, was sie immer schon war: Eine Personenbahn. Und das war zuwenig. 1972 stand die Sanierung der Traunbrücke an. Die Linzer Straßenbahn(ESG) wollte sich daran aber nicht finanziell beteiligen und verkürzte lieber ihre Ebelsberger Linie. Im Jahr darauf wurde die Florianerbahn eingestellt.
Quelle: PUTZ Konstantin: Elektrisch in die Provinz. Geschichte der Lokalbahn Ebelsberg-St. Florian. –Graz 1995.
Copyright: Elmar Oberegger 2010. |
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