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>> ERZBERG-BAHN. |
Mit „Erzberg-Bahn“ wäre die eingleisige Normalspur-Linie Leoben-Erzberg-Hieflau zu bezeichnen, welche eine Länge von ca. 52 Kilometer umfaßt. Die Höchststeigung beträgt 71 Promill. Der Verlauf:
Copyright: Elmar Oberegger Im Jahr 1963 wurde die Strecke Leoben-Vordernberg elektrifiziert, 1970 die Strecke Hieflau-Eisenerz. Der Rest war damals noch immer eine „Zahnstangen-Strecke“, welche mit Dampflokomotiven betrieben wurde. Erst bis 1978 wurde dieser Abschnitt modernisiert. Ursprünglich standen zwei Optionen offen: 1) Aufrechterhaltung des Dampf-Betriebes und komplette Erneuerung der inzwischen schadhaft gewordenen Zahnstange. 2) Auflassung der Zahnstange und Einführung des reinen Adhäsions-Betriebes mittels Diesel-Lokomotiven. Man entschied sich schließlich für Variante 2): Was früher die Zahnstange leisten mußte, mußten nun technische Koordination und „Schwung“ leisten. Im Zuge einer Probefahrt im Jahre 1976 zeigte sich der Vorteil der neuen Traktionsart bereits überaus deutlich: Zwischen Vordernberg und Präbichl konnte die Fahrzeit von ca. 52 Minuten auf ca. 16 Minuten herabgedrückt werden. Die Bahn wird heute leider nur noch sehr beschränkt genutzt: 1) Im Bereich Vordernberg-Eisenerz als Museums-Bahn des „Erzbergbahn-Vereines“. Hier werden im Sommer sehr interessante Fahrten veranstaltet. Die Teilnahme ist auf jeden Fall zu empfehlen! 2) Zwischen Eisenerz-Hieflau und Leoben-Trofaiach wird weiterhin ein ÖBB-Güterverkehr abgewickelt. Werbe-Broschüre des „Erzbergbahn-Vereines“:
Int.Eisenbahnarchiv L.K. Pernegger Die traurige „Geschichte der Auflassungen“ begann 1986, als der Güterverkehr zwischen dem Erzberg und Leoben aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden mußte. Hinsichtlich des Personenverkehrs wurden eingestellt: 1988: Eisenerz-Vordernberg Markt. 1999: Eisenerz-Hieflau. 2001: Leoben-Vordernberg Markt. Die ursprüngliche Funktion der Bahn bestand darin, den Erzberg sowohl an Leoben, als auch an Steyr anzubinden. Erst später kam der Standort Linz hinzu. Der Personenverkehr stand vor allem im Zeichen des Tourismus. Historisch entstand die Linie nicht in einem Stück, sondern in Abschnitten: Im Jahre 1844 erreichte das Staatsbahnprojekt Wien-Triest die Stadt Bruck a.d. Mur. Obwohl damals der schwierige Semmering-Abschnitt(Gloggnitz-Mürzzuschlag) noch nicht einmal in Angriff genommen war, dachte man darüber nach, eine Stichbahn nach Leoben zu errichten, um damit eine direkte Verbindung zwischen den dortigen Kohlengruben und der Hauptstadt herzustellen. Ja, sogar deren Weiterführung bis zu den Eisenbetrieben in Vordernberg wurde ins Auge gefaßt. Volkswirtschaftlich betrachtet war dieser Plan überaus sinnvoll. Doch mit dem Übergang zum „Privatbahn-System“(1854/55 ff.) änderten sich die Vorzeichen des österreichischen Bahnbaus grundlegend: Die private „Südbahn-Gesellschaft“ - welche 1858 u.a. die Linie Wien-Bruck a.d. Mur-Triest vom Staat übernahm - war nur an der Leobener Linie interessiert, nicht aber an der Fortsetzung bis Vordernberg. 1868 wurde zumindest die Linie Bruck-Leoben errichtet. Die Strecke Leoben-Vordernberg geht aber auf die private Initiative von Graf Meran & Co. zurück. Im Jahre 1872 fand die Eröffnung statt. 1873 wurde die Linie Hieflau-Eisenerz als „Zweigbahn“ des Projektes „Kronprinz Rudolf-Bahn“ vollendet, welche vor allem für Steyr wichtig war. Bis 1891 wurde schließlich von der ansässigen „Montan-Gesellschaft“ die Lücke zwischen Eisenerz und Vordernberg geschlossen. Die Verstaatlichung der gesamten Erzbergbahn war schließlich bis 1893 vollendet. Der Hitlersche Gedanke, die Erzbergbahn in eine Hauptbahn umzugestalten, konnte nicht realisiert werden.
Quellen: Art. „Erzherzog Johann-Bahn“ dieser Enzyklopädie. Art. „Kronprinz Rudolf-Bahn“ dieser Enzyklopädie. Art. „Südbahn-Gesellschaft“ dieser Enzyklopädie. BLEIWEIS Wolfgang: Die Zahnradbahn Eisenerz-Vordernberg. -Hamburg 1981. Die ÖBB in Wort und Bild 6 (1972), 30. Eisenbahn 5 (1976), 65. KONTA J.: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: GDÖU I/2, S. 1 ff. MOITZI Franz(Hrsg.): 100 Jahre Erzbergbahn 1891-1991. -Vordernberg 1991.
Copyright: Elmar Oberegger 2006. |
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