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>> ARADER UND CSANÀDER EISENBAHN.

 

Dieses Unternehmen ging 1886 aus der Fusion der „Arad-Körösvölgyer-Bahn“(Konzession 1875) mit der „Arad-Csanáder-Bahn“(Konzession 1881) hervor und war wirtschaftlich äußerst erfolgreich.

Die technischen Fortschritte im Bereich des Personenverkehrs fanden sogar internationale Beachtung: Durch die Einführung „Benzin-Elektrischer Motorwagen“(1903) gelang es, die diesbezüglichen Einnahmen über die Jahre immens zu steigern. 1902 waren noch ca. 1 Mio Reisende zu verzeichnen, 1910 bereits ca. 2,5 Mio.

Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges umfaßte das Netz folgende Linien:

1) Brad-Kétegyhaza/Arad-Mezöhegyes-Szöreg. Die Fortsetzungsstrecke Szöreg-Szeged stellte eine Maut-Strecke dar, zunächst gegenüber der „Staatseisenbahn-Gesellschaft“, seit deren Verstaatlichung(1891) gegenüber der MÁV.

2) Zweigbahn Borosjenjö-Czermö.

Das Netz:

Copyright: Elmar Oberegger

Die eigentliche wirtschaftliche Basis des Unternehmens stellte jedoch von jeher die „Arad-Körösvölgyer-Bahn“ dar. In der „Enzyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens“(1890 ff.) ist zu diesem Thema zu lesen:

„In dem von der Bahn durchschnittenen Gebiet - dem weißen Körösthal und dem östlichen Teil von Siebenbürgen - liegen zahlreiche wohlhabende und bevölkerte Ortschaften. Die großen Waldungen des weißen Körösthals, die Arader Weinberge, fruchtbare Niederungen, Spiritusbrennereien, Eisenwerke und andere gewerbliche Anlagen führen der Bahn zahlreiche Güter zu (...)“.

Das heute in Rumänien gelegene „Weiße Köröstal“ wird übrigens mit „Crisul Alb“ bezeichnet.

Das Unternehmen führte auch den Betrieb auf zahlreichen fremden Bahnen, so z.B. auf der wirtschaftlich bedeutenden „Wenckheimschen Schmalspurbahn“.

Nach 1918 wurden die Linien auf Ungarn und Rumänien aufgeteilt.

 

Quellen:

Art. „Arader und Csanáder Eisenbahnen Vereinigte Aktien-Gesellschaft“. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Hrsg. v. Victor RÖLL. -Berlin/Wien 1912 ff.; obiges wörtl. Zitat aus der 1. Auflage, Art. „Arader und Csanáder Eisenbahn“(S. 137).

KOVÁCS László: Geschichte der ungarischen Eisenbahnen 1846-2000. -Budapest 2000.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2006.