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IM „LINZER WISSENSTURM“:

Hochverehrter MIPO!

Irgendwie drängt es mich, Dir über folgendes Ereignis – welches gerade erst gestern passierte - Mitteilung zu machen. Ferner bitte ich Dich um Deinen Rat, wie ich damit umgehen soll.

Mit forschem Schritt wanderte ich also gestern wie jeden Morgen vom Froschberg in Richtung City herab, als es plötzlich im Gedärm zu rumoren begann.

Vor mir erblickte ich plötzlich den „Linzer Wissensturm“, zu dessen Eröffnung ich ja wegen Krank- und Faulheit nicht hingegangen war.

Mein Unterleib wurde immer unruhiger: Angst, Panik. Dann die Idee, sich in den „Linzer Wissensturm“ zu retten…

Ich ging hin und fand jede Tür verschlossen. Und jede Tür aus Glas, jede Tür gewährte also - mir zum Hohn und zum Verdruss - besten Einblick ins rettende Innere.

Über den Eingang zum Café schaffte ich es dann schließlich auch ins Innere des „Linzer Wissensturmes“. Die Gäste des Cafés hatten mich ganz verwundert angeschaut, wie ich so an ihnen vorbeihastete. Dann aus dem Café wieder hinaus, schnurstracks hin zur Stätte meiner Rettung: Tür 1 auf, hinein, Tür 2 auf, hinein, und dann berührten auch schon meine beiden Oberschenkel die kühle Klobrille und 1, 2, 3 ließ ich einen Riesigen Mount Everest aus Scheiße unter mir.

Schon gestern, als ich da noch – die letzten Ereignisse psychisch verarbeitend – so eine Weile saß, dachte ich daran, dass ich doch immerhin Konsulent der oberösterreichischen Landesregierung sei, dass ich die Eröffnungsfeier des „Linzer Wissensturmes“ aus fadenscheinigen Gründen nicht besucht hatte und dass somit dieser Besuch(!) mein erster Besuch überhaupt(!) im „Linzer Wissensturm“ sei.

Mein lieber MIPO –

Ich bitte Dich wirklich um Rat! Was mach‘ ich denn nur, wenn mit mir, der ich ja Konsulent der oberösterreichischen Landesregierung bin, irgendwann irgendjemand ein Gespräch über den „Linzer Wissensturm“ führen will? Was soll ich da sagen? Was soll ich da erzählen?

Ich sag‘ einfach: Ich liebe und schätze den „Linzer Wissensturm“ über alle Maßen, denn dort kann man so gut lesen.

Das wär‘ dann aber wieder so eine Unaufrichtigkeit! Mein ganzes Leben ist von solchen Unaufrichtigkeiten bereits derart durchdrungen, dass ich schon ernsthaft um mein Seelenheil fürchte!

Es gibt wirklich solche Tage, an denen ich mich bereits wirklich(!), also echt und ehrlich total fürchte.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wieviel Angst ich oft angesichts meines Gesamt-Zustandes verspüre!

Wozu also rätst Du mir, Freund?

Mit Freundlichen Grüßen!

Dein Dich stets hochschätzender

Konsulent Ferry B.