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XIV: Allgemeine Zeittafel.

 

Um 800 BC:

Erste Kämpfe zwischen „Kelten“ und „Germanen“ im Osten. Der „Germanische Drang nach Westen“ beginnt.

 

753 BC:

Gründung Roms.

 

509 BC:

Vertreibung des „Letzten Römischen Königs“(= Tarquinius Superbus).

 

Um 390 BC:

Germanischer Druck und Überbevölkerung führen zur „Keltischen Wanderung“ u.a. gegen Süden.

 

387 BC:

Schlacht an der Allia(= Nebenfluss des Tiber) zwischen Keltenkönig Brennus und den Römern. Die Römer werden geschlagen. Brennus besetzt Rom und zieht erst nach der Erpressung bedeutender Wertgegenstände wieder ab. Dieses „Trauma der Römer“ wird in der Folgezeit politikbestimmend.

 

Um 110 BC:

Einbruch der germanischen „Kimbern, Teutonen und Ambronen“ in Gallien.

 

Um 72 BC:

Beginn der (relativ unstrukturierten) Besetzung Galliens durch den Germanenführer „Ariovist“.

 

59 BC:

Julius Caesar wird Konsul im Römischen Gallien. Auf seine Veranlassung hin wird Ariovist vom Römischen Senat mit den Titeln „Freund“ und „König“ ausgestattet.

 

58 BC:

Caesar beginnt de facto mit der militärischen Unterwerfung Gesamt-Galliens. König Ariovist wird damit strukturell zum Gegner Roms und besitzt in der Folge nicht die Diplomatische Kompetenz, um diesen Zustand zu mildern. König Ariovist wird durch Caesar militärisch entscheidend besiegt. Die „Germanisierung Galliens“ wird dadurch historisch aufgeschoben.

 

57 BC:

Caesar trifft in Nordost-Gallien auf den Stamm bzw. Stammesverband der „Belger“. Offensichtlich handelt es sich hier bereits um eine „Kelto-germanische Kultur“, deren Ursprünge weit zurückliegen. Es folgen Zwei Rhein-Überschreitungen, v.a. zum Zwecke der „Militärischen Aufklärung“.

 

51 BC:

Gallien ist besiegt.

 

38 BC:

Agrippa – der selbstbewusste politische Freund des Octavian – überschreitet erneut den Rhein. Sein späteres militärisch-politisches Konzept: Bildung eines „Puffers“ zwischen Imperium Romanum und Germanen am Rhein.(= Ansiedlung von Germanen diesseits der Reichsgrenze, Aufbau von „Freundschaftsverträgen“ jenseits der Reichsgrenze.)

 

Ab 27 BC:

Nachhaltige Umstrukturierung des Römischen Machtgefüges im Innern durch Octavian: Synthese aus „Römischer Republik“ und „Orientalischem Despotismus“. Die Herrschertitel „Caesar“ und „Augustus“ entstehen. Octavian wird schließlich landläufig „Augustus“ genannt.

 

16 BC:

Lollius wird im Bereich der Rheingrenze durch die germanischen Sugambrer entscheidend geschlagen. Eine Römische Gegen-Offensive über den Rhein bleibt aus.

 

12 BC:

Übergriff der Sugambrer auf Gallisches Reichsgebiet. Drusus, Statthalter Galliens und Stiefsohn des Augustus schlägt massiv zurück und überschreitet den Rhein.

 

12-9 BC:

Im Gegensatz zu Caesar und Agrippa wird Drusus in Germanien militärisch höchst aktiv. Er will sich – nach „Alter Republikanischer Tradition“ – als Feldherr beweisen und nimmt mit ziemlicher Sicherheit die Weichsel(= Ostgrenze Germaniens) als Ende seiner Eroberung in Aussicht. Augustus unternimmt dagegen offiziell nichts. Drusus erreicht die Elbe, versucht deren Überquerung und stirbt kurz darauf. Sein ehrgeiziges Projekt wird nicht weiterverfolgt. Die Elbe soll zukünftig neue „Ostgrenze“ des Imperiums sein.

 

9-7 BC:

Tiberius – der zweite Stiefsohn des Augustusübernimmt das Kommando des Drusus und unterwirft das germanische Gebiet zwischen Rhein und Elbe vollständig. 7 BC feiert er seinen Triumph.

 

7 BC bis ca. Christi Geburt:

Germanien leckt seine „Römischen Wunden“. Gleichzeitig beginnt der „Aufbau Römischer Strukturen“. Im Jahr 3 BC überschreitet Ahenobarbus die Elbe zwecks Anbahnung und Abschluss von „Freundschaftsverträgen“. An der Elbe soll also das „System Agrippa“(s.o.) Anwendung finden. Ahenobarbus war erfolgreich.

 

Um Christi Geburt bis ca. 6 AD:

Großer Aufstand in Germanien(= „Immensum Bellum“). Allerdings kein „Aufstands-Führer“ nach dem Muster des Vercingetorix(Gall. Krieg) überliefert. Statthalter Vinicius bleibt Herr der Lage. Dann rückt Tiberius erneut ins Land ein. 6 AD erreicht er erneut die Elbe. Dort trifft er mit der Flotte zusammen, welche im Jahr 5 AD aufgebrochen war, den „Germanischen Ozean“ zumindest teilweise zu erforschen. Die vermutliche Route: Nordsee-Nordspitze Dänemark-Ostsee. Diese Expedition zeigte nun erstmals klar, dass eine Eroberung des Gebietes zwischen Elbe und Weichsel militärisch nicht opportun war. Zur Durchführung eines flottengestützten Angriffs bzw. von flottengestützten Vergeltungsaktionen hätte jedesmal Dänemark umfahren werden müssen. Alternativen: Bau einer Straße von der Elbe zur Ostsee, Errichtung eines Hafens ebendort. Bau eines Elb-Ostsee-Kanals. Beides wurde nie in Angriff genommen. Diese Expedition erweiterte die geographischen Kenntnisse der Zeit. Von Augustus wird sie propagandistisch aufgebauscht und somit auch in seinen „Res Gestae“ erwähnt.

 

7-9 AD:

Varus Statthalter in „Germanien“. Er wird durch Feindliche Kräfte unter der Führung des Germanen Arminius mit seinen Legionen 9 AD zunächst in ein Waldgebirge(= landläufig „Teutoburger Wald“) entführt und sodann in einer viertägigen Schlacht niedergemetzelt.

 

9 AD:

Augustus ist angesichts dieser Niederlage psychisch total erschüttert und begeht fortan den „Jahrestag dieser Niederlage“ als „Unglücks-Tag“. Über einen „Gegen-Schlag“ denkt er aber ebenso bald nach. Germanien zwischen Rhein und Elbe ist seiner Meinung nach „Römisches Reichsgebiet“. So soll er das dann auch – sozusagen als sein Testament – in seinen „Res Gestae“ festhalten. Aufstockung der Rheinlegionen, Gründung von zwei „Heeresbezirken für Germanien“(= Germania Inferior und Germania Superior) auf gallischem Gebiet. Territorial wirkungslose „Germanien-Züge“ folgen(Tiberius, Germanicus, Caligula).

 

Ab 69 AD:

Rerum Novarum in Rom: Kaiser Vespasian (offiziell) durch „Senatorisches Gesetz“ an der Macht. Absage an das „Testament des Augustus“. Die „Germanische Affaire“ wird stillgelegt, „Germanien“ als das erkannt, was es immer schon war: Kein „Gold-Land“, keine „Korn-Kammer“. Rhein und Donau werden zu „Grenzflüssen“ deklariert, eine günstige künstliche Verbindung(= „Limes“) zwischen beiden angestrebt. Vor diesem Hintergrund wird Neuland erobert.

 

Um 85 AD:

Unter Kaiser Domitian – dem Sohn des Vespasian – werden die augusteischen Heeresbezirke Germania Inferior und Germania Superior(s.o.) zu „Provinzen“ erklärt. Das eroberte Neuland(Dekumatsäcker) wird Germania Superior zugeschlagen. Ausbau des Limes. Dieser Strategie schließen sich weitere Kaiser – nicht zuletzt Hadrian – an. Unter Antoninus Pius(138-161 AD) Vollendung des Limes.

 

Um 98 AD:

Tacitus publiziert seine Schrift über das „Authentische Germanien“ jenseits der Rheingrenze. Wohl eine Reaktion auf die Gründung der „Domitianischen Kunst-Provinzen“(s.o.).

 

238 AD:

Politischer Paradigmenwechsel: Maximinus Thrax – der „Erste Soldatenkaiser Roms“ – zieht erfolgreich gegen die sogenannten „Alamannen“. Wahrscheinlich gelangt er bis zur Elbe. Sodann entwirft er den Plan, „Gesamt-Germanien bis zur Weichsel“ mit höchst brutalen Methoden zu erobern. Er soll wenig später auf Initiative des Römischen Senates – mit dem er sich politisch nie arrangieren wollte – gemeuchelt werden.

 

259/60 AD:

Der „Limes“ fällt – Die „Alamannen“ errichten einen (nicht anerkannten) Herrschaftsbereich auf dem Gebiet des „Imperium Romanum“. Dekumatland „germanisch“.

 

406 AD, Silvesternacht:

Germanische Stämme überschreiten massenhaft den zugefrorenen Rhein und dringen somit ins Imperium Romanum ein. Der Widerstand der Grenztruppen(bereits fränk. „Foederati“) brach bald zusammen. Brandschatzung Galliens.

 

439 AD:

Das „Vandalen-Reich“(Zentralgebiet = „Kornkammer Africa“) wird der erste anerkannte „Germanen-Staat“ auf dem Gebiet des „Imperium Romanum“. Weitere Staatsgründungen folgen.

 

476 AD:

Der „Germanische Heermeister Odoaker“ reißt in der Hauptstadt des (West-)römischen Reiches(Ravenna) die Herrschaft an sich. Der „Letzte Römische Kaiser“ namens „ROMULUS AUGUSTUS“ wird in noch höchst jungem Alter in Pension geschickt, seine Abzeichen nach Konstantinopel gesandt, mit dem Hinweis „Derzeit hier kein Kaiser mehr gefragt“. Odoaker gründet in der Folge das von Konstantinopel anerkannte „Königreich Italien“. Und so befand sich „Rom“ – ca. 1000 Jahre nach Tarquinius Superbus(s.o.) – wieder unter der Herrschaft eines „Königs“.