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XI: „Bis zum Ozean…“ – Über den Plan des Kaisers Maximinus Thrax(3. Jh. AD), Germanien vom Rhein bis zur Weichsel zu „erobern“ und seine Bevölkerung „auszurotten“. Die Germanen und der politische Niedergang Westroms. Die Germanenreiche auf weströmischem Boden.

„Die Germanen überschreiten Rhein und Donau, verheeren das römische Gebiet und greifen die an den Stromufern stationierten Truppen wie auch Städte und Dörfer mit einer großen Streitmacht an. Die Völker Illyricums, deren Gebiet an Italien grenzt, sind daher in nicht geringer Gefahr. Darum ist Deine persönliche Anwesenheit erforderlich mitsamt dem Heer unter Deinem Befehl“

Unter anderem diese von großer Angst geprägte Eilmeldung aus Illyrien(s. Herodian 6, 7, 2) erreichte um das Jahr 233 AD den römischen Kaiser Severus Alexander, welcher gerade im Orient weilte und einen „Parther-Krieg“ hinter sich gebracht hatte.

Im Falle dieser „Germanen“ handelte es sich um sogenannte „Ala-Mannen“: Dieser Name taucht in der Form „Alamanni“ zum ersten Mal bei Cassius Dio(= Ex. Val., 373) im Zusammenhang mit dem Germanenkrieg des Kaisers Caracalla(213 AD) auf. Schon sehr früh begann sich für diese Bezeichnung die Bedeutung „Alle Männer“ einzubürgern: Der oströmische Geschichtsschreiber Agathias(s. Hist. 1, 6) beruft sich hierbei im 6. Jahrhundert auf seinen Vorgänger Asinius Quadratus(3. Jh. AD), welcher den Namen einst abwertend mit „Zusammengelaufene Menschen und Mischlinge“ übersetzte.

Stellt man nun aber in Rechnung, dass „Alah“ in der altgermanischen Sprache „Heiligtum“ bedeutet(s. Vorname „Alarich“), dann haben wir es hier wohl eher mit einer „Eid-Genossenschaft“(„Stammes-Verband“) zu tun, welche im Angesicht eines solchen „Heiligtums“ gebildet worden ist. Vielleicht handelte es sich hier auch nur um eine Alte Eiche.

Die Alamannen sind historisch deshalb von größter Bedeutung, weil sie die Ersten Germanen waren, welche Römisches Reichsgebiet – nämlich das „Dekumatland“militärisch eroberten und schließlich auch dauerhaft halten konnten.(s.o.) Damit verbunden war der Sachverhalt, dass vor diesem Hintergrund der großartige „Obergermanisch-Rätischen Limes“ als Anti-germanisches Bollwerk um 260 AD endgültig fiel –

Als Kaiser Severus Alexander im Orient seinen Truppen schließlich den Marschbefehl in Richtung Rheingrenze gab, sollen aber noch ca. 25 Jahre bis zu diesem „Limes-Fall“ vergehen.

Zur historischen Bedeutung der Alamannen sei auch noch der Umstand angeführt, dass ihr Name bis heute in verschiedenen Sprachen als Synonym für „Deutsche“ verwendet wird.(1)

Die „Artillerie“ wurde von den Römern schon seit ältester Zeit als höchst geeignetes Mittel erkannt, besonders den „Wilden Infanterie-Ansturm der Nordvölker“(= Furor Celticus, Furor Germanicus) noch vor der eigentlichen Schlacht zu brechen: Es wurde eine Unzahl von Speeren(= „Pilum-Salve“) gegen die Feindesmacht geschleudert, welche sodann in den Schilden der Gegner steckenblieben, woraufhin diese sodann aufgrund des Gewichtes weggeworfen wurden.(2) Der Soldat war nun ohne Schutz.

Severus Alexander verfügte nun aber über eine noch bessere Artillerie: Er brachte aus dem Orient Söldner mit, deren Waffen den römischen Speeren haushoch überlegen waren, d.h. Größte Durchschlagskraft besaßen.

Trotz dieses eindeutigen militärischen Vorteils begann aber der Kaiser – von seinem Charakter her eher „Schöngeist“ als „Wilder Krieger“ – damit, mit den Alamannen in Diplomatische Verhandlungen einzutreten: Der Konflikt sollte letztlich mittels „Geld“ bereinigt werden.

Unter den Legionären begann sich nun das Gerücht zu verbreiten, dass diese Zahlung auf Kosten ihres Soldes gehen würde, und somit wurde Severus Alexander brutal ermordet.

Der Offizier Maximinus Thrax(= „Maximinus, der Thraker“), welcher bereits in die Vorbereitungen des geplanten Alamannen-Feldzuges maßgeblich involviert war, wurde von den Legionären zum neuen Oberbefehlshaber und auch zum „Neuen Kaiser“ ausgerufen.

Über diesen Mann – damals immerhin bereits zwischen 50 und 60 Jahre alt – existieren bis heute die wildesten Gerüchte:(3)

Die vornehmen Herren in Rom hielten ihn für einen grobschlächtigen „Bauern-Trottel“, welcher noch dazu Barbarischer Abstammung sei - Sein Vater sei ein Gote, seine Mutter Alanin gewesen. Seine Körpergröße habe über 2 Meter betragen. Er wäre imstande gewesen, eine Unmenge von Fleisch und Wein zu vertilgen und habe damit geprahlt, einem Pferd mit nur einem Faustschlag alle Zähne zerschmettern zu können…

Maximinus Thrax:

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Wie auch immer: Wie wir noch sehen werden, war er ganz im Gegensatz zu Severus Alexander auf jeden Fall ein „Wilder Krieger“ und ein Mann, der „Große militärische Unternehmungen“ keineswegs scheute.

So rückte Thrax also in Germanien ein. Wieder führten sich die Römer dort wie die reinsten Vandalen auf. Herodian schreibt darüber geradezu zynisch(7, 1, 5 ff.):

„Er verheerte … das ganze Land, besonders, wo die Felder reif waren, ließ die Dörfer in Brand stecken und überließ sie dem Heer zur Plünderung. Das Feuer vertilgt nämlich überaus leicht die Ortschaften, die sie haben, und alle ihre Behausungen. Denn an Quader- oder Ziegelsteinen ist bei ihnen Mangel, wohl aber haben sie stattliche Wälder, daher reichlich Vorrat an Holz: Dies fügen sie zusammen und bauen sich Hütten damit. Maximinus … drang weit vor, verfuhr, wie erzählt, und ließ die Beute forttreiben: Die Herden, die ihnen in die Hände fielen, überließ er seinen Soldaten“.

Tod und Elend brachte Maximinus Thrax also über weite Teile Germaniens: Zerstört die Häuser, zerstört die Ernte, getötet und aufgezehrt das Milchvieh. Das alles waren natürlich Voraussetzungen für Obdachlosigkeit, Hungersnot und Tod. Man kann gar nicht ermessen, wieviele Menschen aufgrund seines „Vernichtungs-Feldzuges“ dann noch in der Folgezeit elend zugrundegingen. Ganz besonders gefährdet waren natürlich wie immer die Kinder. Auch ist nicht zu ermessen, wieviele „Entwurzelte Existenzen“ dadurch entstanden, welche schließlich beschlossen, als Söldner, Räuber oder Menschenjäger ihr Überleben zu sichern.

Der eigentliche Feind war schon ab dem Moment zurückgewichen, als Thrax den Rhein überschritt. Ferner war zu erkennen, dass er sich nur in den Wäldern und Sümpfen aufhielt, um dort eine Entscheidungs-Schlacht herbeizuführen.

Der taktische Lehrer der Germanen war hierbei ganz offensichtlich noch immer der legendäre Arminius, welchen die „Barbaren-Völker“ noch lange nach seinem Tod „besangen“ und damit die Erinnerung an ihn und seine einst so erfolgreiche Guerilla-Strategie pflegten.(4) Ob es jemals ein spezielles „Varusschlacht-Lied“ gab, ist leider ungewiss. Karl der Große ließ zwar einst eine Sammlung „Germanischer Heldenlieder“ anfertigen und benutzte diese zu Lebzeiten.(s. Einhard, Vita, 29) Doch diese ist heute leider verschollen

Möglicherweise lebt Arminius in der Figur des Siegfried der „Nibelungensage“ weiter.(5)

Thrax erkannte natürlich, dass er seine Großartige Artillerie(s.o.) im Wald nicht wirklich effektiv einsetzen konnte und verfiel wohl zunehmend in ziemliche Raserei. Einen „Zermürbungs-Krieg“ lehnte er kategorisch ab. Und so kümmerte er sich schließlich nicht mehr um die schreckliche Erinnerung an die „Varus-Schlacht“(s.o.), und griff in einem bewaldeten Sumpfgebiet(!) die Feinde höchstpersönlich(!), ganz plötzlich und mit Größter Energie(!) an. Herodian schreibt:

„Hier begann der Kaiser selbst furchtlos den Kampf. Bei einem riesigen Sumpf nämlich, in den sich die Germanen als Zufluchtsort zurückzogen, während die Römer zauderten, in ihn einzudringen, sprengte Maximinus allen voran mit seinem Pferd hinein, obgleich dies bis über den Bauch einsank, und tötete die Barbaren, die Widerstand leisteten. Da schämten sich die Truppen, den Kaiser, der für sie kämpfte, im Stich zu lassen. Sie fassten sich ein Herz und drangen in den Sumpf ein. Auf beiden Seiten fielen zahlreiche Kämpfer … von den Barbaren fast die gesamte anwesende Streitmacht, während sich der Kaiser mit Ruhm bedeckte. Das Wasser füllte sich mit Leichen, und der See, der sich rot von Blut färbte, bot dem auf festem Boden kämpfenden Heere den Anblick einer Seeschlacht“.

Seine Großartige Artillerie brachte der Kaiser wohl erst später zum Einsatz, und zwar am Harzhorn, also – grosso modo betrachtet – bereits in der Nähe der Elbe.(6)

Dort fanden Archäologen erst kürzlich ein bedeutendes antikes Schlachtfeld, voll von Geschossen und sonstigen militärischen Überresten. Es ist davon auszugehen, dass er mit dieser Aktion dem Feind ziemlich zusetzen konnte.

Wieviele Schlachten nach diesem Muster es während des Thrax-Feldzuges in Germanien gab, ist ungewiss. Mit Sicherheit hing letzten Endes alles von der Munitions-Frage ab.

Nach seiner Rückkehr verwertete der Kaiser seine Taten politisch: Die „Schlacht im Sumpf“(= „Proelium in Palude“) ließ er in Form großer Gemälde darstellen und befahl, diese vor dem Senat in Rom aufzuhängen:

In einem Gelände, wo Varus versagt hatte und wo Germanicus fast untergegangen wäre(s.o.), da habe er, Maximinus Thrax einen glänzenden Sieg errungen! Ferner gab er sich – wie schon Commodus und Caracalla – den Ehrennamen „Germanicus Maximus“ und stellte sich damit ganz eindeutig über den legendären Drusus(s.o.).

„Vere, Thrax vicit in loco isto“!

Copyright: Elmar Oberegger

Deutsche Sumpflandschaft. Der Gemäldezyklus des Thrax ist leider nicht erhalten. Mit ziemlicher Sicherheit wurde dieser auf Veranlassung des Senates zerstört.

Und doch befriedigten ihn die Ergebnisse seines Feldzuges nicht völlig. Er begann umgehend für ein noch größeres und bedeutenderes Unternehmen gegen Germanien zu rüsten. Er allein(!) – und der obgenannte Gemälde-Zyklus sollte dies der Öffentlichkeit klar zeigen – sei fähig, die „Germanische Affaire“ wirklich endgültig zu beseitigen. Herodian schreibt(7, 1, 5):

„Er nahm in Sirmium Quartier … und traf für den Frühling Rüstungen für die Invasion. Denn er drohte, und stand im Begriff es wahr zu machen, die barbarischen Germanenstämme bis zum Ozean auszurotten und zu unterjochen“.

Hier finden wir natürlich einen offenen Widerspruch vor: Man kann ein Volk nicht zuerst „ausrotten“ und dann „unterjochen“. Auszugehen ist davon, dass sich der Genozid-Gedanke des Thrax vor allem auf den germanischen Adel bezog, welchem schon Drusus mit aller Schärfe entgegengetreten war.(s.o.) Wie auch immer:

Betrachtet man den durch Herodian überlieferten Begriff des „(Germanischen) Ozeans“, so kann kein Zweifel darüber bestehen, dass Thrax – wie schon Drusus(s.o.) – Germanien vom Rhein bis zur Weichsel zur Römischen Provinz machen wollte.(7) „Germania Capta“ – unter Domitian nur noch ein relativ substanzloser Slogan(s.o.) – sollte endlich zum Realen Zustand(!) werden.(8) Ebenso substanzlos geworden war inzwischen auch der kaiserliche Ehrenname „Germanicus“. Wir zählen von den Anfängen bis Thrax zehn Kaiser(!), welche diesen trugen, ohne jedoch echte territoriale Fakten geschaffen zu haben.(9)

„Bis zum Ozean…“. Der Eroberungsplan des Kaisers Maximinus Thrax(Hypothese):

Copyright: Elmar Oberegger

Doch dieser Große Feldzug wurde nie durchgeführt: Kaiser Maximinus Thrax wurde schließlich aufgrund innenpolitischer Konflikte zum „Staatsfeind“ erklärt und im Jahre 238 AD gemeuchelt.

Hätte Thrax sein Projekt umgesetzt, dann hätte die weitere Geschichte mit größter Sicherheit einen ganz anderen Verlauf genommen.

So aber überrannten die Alamannen – wie schon gesagt – um 260 AD den Limes und nahmen das Römische Dekumatland dauerhaft in Besitz. Im Jahr 410 AD wurde Rom, bis 330 AD unbestrittene, glänzende Residenz und historischer Ausgangspunkt des „Imperium Romanum“ von den Westgoten geplündert. Im Jahr 455 AD erfolgte die Plünderung durch die Vandalen.(10)

Dieses Szenario eines „Germanischen Einbruchs“ in Italien hatte bekanntlich bereits Julius Caesar voll performativer Furcht in seinen „Gallien-Berichten“ an die Wand gemalt. Angesichts des Machtstrebens des Germanenkönigs Ariovist schreibt er in Buch I(33, 4):

„Wenn sie erst einmal ganz Gallien besetzt hätten … hielte diese wilden und barbarischen Menschen nichts ab, wie zuvor die Cimbern und Teutonen in die Provinz einzufallen und von dort weiter nach Italien zu ziehen“.

Unvergessen blieb aber auch die Zerstörung und Besetzung Roms durch die keltischen Senonen unter ihrem legendären König Brennus im Jahre 387 BC. So berichtet Sueton z.B. über Kaiser Caligula(51):

„… als er von einem Aufstand in Germanien hörte, bereitete er seine Flucht vor und hielt dazu Schiffe bereit. Sein einziger Trost war der Gedanke, dass ihm wenigstens die überseeischen Provinzen übrigbleiben würden, wenn die Sieger die Alpengipfel zu besetzen vermöchten, wie einst die Kimbern, oder gar Rom, wie die Senonen“.

Auch Kaiser Augustus soll unmittelbar nach der Varusschlacht(9 AD) in einen Angst-Zustand dieser Art verfallen sein. Der byzantinische Geschichtsschreiber Johannes Zonaras(12. Jahrhundert) berichtet(Ep. Hist. 10, 37):

„Als … Augustus von dem Unheil erfuhr … da zerriss er … seine Kleidung und verfiel in tiefen Kummer … Zugleich bedrückte ihn die Angst vor den Germanen und den Galliern, vor allem, weil er fürchtete, dass sie auf Italien und auf Rom selbst losgehen würden“.

Der „Germanische Drang nach Westen“, welcher sich schon Jahrhunderte vor Caesar entfaltet hatte, und gegen den die Römer auch in weiterer Folge immerzu kämpfen mussten, ging aber auch nach den oben erwähnten Plünderungen Roms noch weiter.

Im Jahre 476 AD riss schließlich der Germane Odoaker in der Weströmischen Hauptstadt die Macht an sich und setzte den letzten weströmischen Kaiser Romulus ab.(11) So entstand unter seiner Führung das „Königreich Italien“, welches später von den Ostgoten erobert wurde.

Bild zur Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustus durch den Germanen Odoaker:

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Gezeichnet von Charlotte M. Yonge(1823-1901).

Der erste Souveräne Germanenstaat, welcher auf römischem Boden gegründet wurde, war das „Reich der Vandalen“(439 AD), dessen Kerngebiet die reiche Provinz Africa war.(12) Weitere Reichsgründungen folgten.

Skizze zu den „Germanischen Reichsgründungen“ im 5. und 6. Jahrhundert:

Copyright: Elmar Oberegger

Teil des Vandalenreiches war übrigens auch die Insel Mallorca – die heutige „Lieblingsinsel der Deutschen“.

 

Anmerkungen:

1)    Siehe Frankreich, Spanien, Türkei etc.

2)    Siehe dazu etwa die anschauliche Schilderung in Caesars Gallien-Bericht(1, 25, 1 ff.): Die Soldaten, die an erhöhter Stelle standen, durchbrachen mühelos mit ihren Wurfspießen die Phalanx der Feinde. Als diese in Auflösung geraten war, griffen sie die Feinde mit gezogenem Schwert an. Für die Gallier bedeutete es im Kampf ein schweres Hindernis, dass durch einen Wurfspieß mehrere ihrer Schilde auf einmal durchbohrt wurden und dann aneinanderhingen. Da sich das Eisen verbog, konnten sie sie weder herausziehen noch ungehindert kämpfen, weil sie ihren linken Arm nicht mehr gebrauchen konnten. Daher zogen es viele vor, nachdem sie ihren Arm hin und her geschüttelt hatten, die Schilde loszulassen und mit ungeschütztem Körper zu kämpfen. Da ihre Kraft durch zahlreiche Verwundungen schließlich nachließ, begannen sie zu weichen und sich auf eine Anhöhe zurückzuziehen, die etwa eine Meile entfernt war“. Siehe zum Thema ferners CONNOLLY, Die römische Armee, S. 35.

3)    Siehe zu Maximinus Thrax BÖRM, Die Herrschaft des Kaisers Maximinus Thrax und das Sechskaiserjahr 238.; BURIAN, Maximinus Thrax.; DIETZ, Senatus contra principem; HAEGEMANS, Imperial Authority and Dissent.

4)    Tacitus schreibt im 2. Jh. AD: „Noch heute besingen ihn die Barbarenvölker…“(Ann. 2, 88). Wann genau Arminius in Vergessenheit geriet, ist nicht feststellbar.

5)    In der Nibelungensage tötet Siegfried bekanntlich den sogenannten „Lindwurm“(= Gebogener Wurm). Auch die auf dem Marsch durch den Wald naturgemäß in die Länge gezogenen Truppen des Varus erschienen aus der Vogelperspektive wie ein „Gebogener Wurm“. Siehe dazu BICKEL, Arminiusbiographie und Sagensigfried.

6)    Siehe dazu GESCHWINDE u. a., Roms vergessener Feldzug.; BERGER u.a., Die römisch-germanische Auseinandersetzung am Harzhorn; PÖPPELMANN u.a., Roms vergessener Feldzug.

7)    Zum Begriff „Germanischer Ozean“ siehe Kapitel VI. dieser Arbeit.

8)    Siehe zur Frage „Germania Capta“ v.a. Tacitus. Er schreibt dazu im Jahr 98 AD(Germ. 37): „Unsere Stadt stand im 640. Jahre, als man unter dem Konsulat des Caecilius Metellus und Papirius Carbo zum ersten Mal von den Waffentaten der Kimbern hörte. Rechnen wir von da ab bis zum zweiten Konsulat des Kaisers Trajan, dann ergeben sich etwa 210 Jahre. So lange schon wird Germanien besiegt“. Diese Aussage war wohl in erster Linie als Spitze gegen das Regime des Kaisers Domitian gedacht.

9)    Dies liegt natürlich auch am Umstand, dass dieser Titel nach dem Tod des Drusus(9 BC) in dessen Familie erblich geworden ist.(s.o.) Als solche „Erben“ wären zu betrachten: Caligula, Claudius, und m.E. auch Nero. Als Kaiser, welche nie größere territoriale Fakten geschaffen haben, wären zu nennen: Vitellius, Domitian, Nerva, Trajan, Mark Aurel und Commodus(zus. „Germanicus Maximus“). Caracalla nannte sich „Germanicus Maximus“. Siehe dazu etwa SCARRE, Chronicle of the Roman Emperors.

10)           Siehe dazu und zu den germanischen Reichsgründungen etwa MAIER, Die Verwandlung der Mittelmeerwelt.

11)           Zu Kaiser Romulus, genannt „Augustulus“, siehe etwa MURDOCH, The Last Roman.

12)           Zum Reich der Vandalen siehe etwa HATTLER(Hrsg.), Das Königreich der Vandalen.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2016.