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VON DER BIENE ZUM PFEILKREUZ: Zu Struktur und Vorgeschichte des Wappens der oö. Gemeinde Sattledt(1972-1989).
I: Vorbemerkungen. Wenn man das „Heimatbuch Sattledt“ durchsieht, dann fällt auf, dass die dortigen Ausführungen zu Geschichte und Struktur des Gemeindewappens recht knapp gehalten sind. Mit dem vorliegenden Beitrag soll diese Lücke innerhalb der „Geschichte von Sattledt“ nun geschlossen werden. Damit wurde das „Heimatbuch“ erneut seiner ursprünglich zugedachten Funktion gerecht, nämlich neben der Darbringung reichlicher allgemeiner Informationen auch die weitere Forschung zu stimulieren. Wenige wissen heute, dass im Wappen ursprünglich die „Biene“ eine dominante Stellung hätte einnehmen sollen. Der erste diesbezügliche – heute leider verschollene – Entwurf geht bereits auf das Jahr 1972(!) zurück. Dieser Bezug auf die „Biene“ wäre allgemein legitim gewesen, stellt diese doch ein schon altes und traditionelles „Wappen-Tier“ dar.(1) An und für sich soll diese die Lebensmomente „Ordnung“ und „Fleiß“ symbolisieren und ganz zweifellos treffen diese für die Gemeinde Sattledt vollends zu. Es war Napoleon gewesen, welcher früher viele Städte mit dem „Bienen-Symbol“ auszeichnete: „Fleiß“ und „Ordnung“ waren seine politischen Richtlinien.(2) Und gerade der zweite Aspekt seiner im Grunde despotischen Herrschaft war für die Nachwelt positiv. Wir nennen allein den „Code civile“. Die „Biene“ symbolisierte jedoch nie seinen ausufernden Eroberungsdrang oder sonstige Schandtaten. Beides ist der Biene als Lebewesen naturgemäß fremd. Napoleon wird wohl so lange eine kontrovers diskutierte Person bleiben, solange es „Diskussionen“ überhaupt noch gibt. Der niederländische Historiker Pieter Geyl hat in seinem – durchaus als gewagt zu bezeichnenden – Buch über Napoleon(1949) vorerst gesagt, was zu sagen ist. Hinsichtlich „SATTL-EDT“ ist vor allem darauf hinzuweisen, dass dieser Gemeindename in der Tat mit ziemlicher Sicherheit von „ZEIDLER-ÖDE“(= soviel wie: Ebene der Imker) abstammt.(s.d. OBEREGGER 2013) Mit dem am 26. Mai 2013 in Sattledt abgehaltenen „Tag des offenen Bienenstocks“(Hofer-Projekt 2020 wider der Bedrohung der Biene als Lebewesen) wurde man der Geschichte also in glänzender Weise gerecht.(s.d. OBEREGGER 2013a) Das Stift Kremsmünster(gegr. 777) siedelte in unserem Gebiet einst „Zeidler“ – technisch betrachtet waren das die Vorfahren der heutigen „professionellen Imker“ – an, welche für die Produktion von Honig(= Süßungsmittel) und Wachs(= Kerzenproduktion) zu sorgen hatten. Die „Bienen-Theorie“ ging aber schließlich unter und Sattledt bekam im Jahr 1989 ein „Pfeilkreuz-Wappen“. Über die politisch-historische Bedeutung dieses „Pfeilkreuz-Symbols“ machte und macht man sich jedoch bis heute keinerlei Gedanken. Der vorliegende Aufsatz soll somit die Frage der „politisch-historischen Bedeutung des Pfeilkreuzes“ in ihren Grundzügen aufklären. Wie und warum kam es nun dazu, dass man die „Bienen-Theorie“ fallenließ und sich für das politisch-historisch höchst anrüchige „Pfeilkreuz“ entschied? Die folgenden Zeilen werden darüber Auskunft geben.
II: Zur (beabsichtigten) Symbolik des Wappens. Das „Procedere der Wappen-Erlangung“ im engeren Sinn. Das Aussehen des Wappens ist dem beigegebenen Foto zu entnehmen. Dieses stammt vom anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Sattledt“ öffentlich ausgegebenen Aufkleber. Das Gemeindewappen von Sattledt – Aufkleber „Jubiläum 50 Jahre Gemeinde Sattledt“(1989):
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Das Gemeindewappen von Sattledt auf dem „Jubiläums-Bierkrug“(1989):
Sammlung Oberegger Etwa bei Bachmayr(1989: 13) wird uns folgende „Wappenbeschreibung“ gegeben: „Das goldene Kreuz im grünen Feld soll sowohl den Verkehrsschnittpunkt im Grünen signalisieren als auch auf die Entstehung hinweisen: das Kreuz als Symbol für den Kirchenbau, bzw. den ersten Kristallisationspunkt einer Gemeinschaft mit einem Namen: dem Kirchenbauverein Sattledt. Die Pfeilspitzen sollen die dynamische Entwicklung in der Gemeinde seit ihrer Gründung symbolisieren, und zwar in jeder Hinsicht: in Bezug auf die Einwohnerzahl, die Wirtschaftszukunft, auf die Bautätigkeit sowie auf die kulturelle und sportliche Entwicklung. Die Gemeindefarben sind grün - gelb – rot“. Das „Oberösterreichische Landesarchiv“, welches bis 1.Oktober 1989 noch vom Wirkl.Hofrat Dr. Alois Zauner geführt wurde, hatte sich am 22. Februar 1989 gegenüber der Gemeinde Sattledt bezüglich „Wappenfrage“ grundsätzlich wie folgt geäußert(3): „Das Oö.Landesarchiv gestattet sich, den mit Schreiben vom 20.2. 1989 (Zl. OO/OO3-0/1989-Bgm.) übersandten Entwurf für ein Gemeindewappen von Sattledt wie folgt zu beschreiben: „In Grün ein goldenes Pfeilspitzkreuz“. Dieser Wort1aut wäre vom Gemeinderat zu beschließen. Als dazu passende Gemeindefarben (Fahne) kämen folgende Kombinationen in Betracht: 1) Grün-Gelb-Schwarz, 2) Rot-Gelb-Rot, 3) Gelb-Rot-Gelb (jeweils in senkrechten Streifen vom Beschauer aus gesehen von links nach rechts) Die Gemeindefarben müssen ebenfalls vom Gemeinderat beschlossen werden. In diesem Zusammenhang ersucht das Oö.Landesarchiv um eine kurze telefonische Benachrichtigung sobald feststeht, für welche Farben sich die Gemeinde entschieden hat. Sodann wäre im Dienstwege über die zuständige Bezirkshauptmannschaft unter Beilage eines Protokolles der betreffenden Gemeinderatssitzung und eines Wappenentwurfes an das Amt der oö.Landesregierung, Abteilung Gemeinden, ein Antrag auf Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens und auf Genehmigung der Gemeindefarben zu richten“. Das oö.Landesarchiv sah damals also überhaupt keine(!) „grundlegenden inhaltlichen Probleme“, sondern ergeht sich vielmehr in (sicherlich nützlichen) „bürokratischen Anweisungen zur Realisierung der Sache“. Am 14. März 1989 wurde von der Gemeinde Sattledt der „Wappen-Antrag“ an das Land Oberösterreich gestellt. Am 24. April 1989 wurde dieser genehmigt. Am 7. Juli 1989 wurde der Gemeinde Sattledt das Wappen feierlich übergeben. Feierliche Wappenverleihung in Sattledt(7. Juli 1989):
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. In der Mitte Bürgermeister Dr. Volker Werner-Tutschku, rechts LH Ratzenböck, links LH-StV. Grünner.
III: Ist das „Pfeilkreuz“ angesichts der Zeitgeschichte unseres Nachbarlandes Ungarn wirklich als „wappen-tauglich“ zu bezeichnen? Zur Geschichte der „Pfeilkreuzler-Bewegung“. Das „Kreuz“ wurde in der Geschichte erstmals zum bedeutenden Symbol, als ein aus ganz bescheidenen Verhältnissen stammender, aber hochintelligenter Mann aus Nazareth in der Blüte seiner Jahre unter der Ägide der Römer „GE-KREUZIGT“ wurde. Der „Kreuztod“ war für die Römer die übliche Form der Hinrichtung für Schwerverbrecher: Der Verurteilte starb einen langsamen und qualvollen Tod: Zuvor schwere körperliche Misshandlung, Blutverlust, schließlich am Kreuz die lange Zeit des Durstes, des Hungers; der Tod schmeckte am Ende süß… Doch im Falle Jesu fragte man sich: Was hat er denn eigentlich verbrochen? Nie hat er – wie andere – die Waffe gegen die etablierte Herrschaft oder die Römer erhoben. Warum also diese schwere Strafe? Die Erzählung über die Kreuzigung des Jesus von Nazareth sollte uns vor allem klar zeigen, wie böse und ungerecht der Mensch sein kann. Angekommen ist diese „Botschaft Jesu“ allerdings nie: Schon früh begann man theologisch herum-zu-interpretieren, führte dann „im Namen des Kreuzes“ sogar „Massen-Morde“ durch. Vor allem die Muslime können sich noch heute an die entsprechenden Aktionen dieser „Ideologie“ erinnern. Heute ist also nicht einmal das „KREUZ AN SICH“ unbefleckt. Festzuhalten aber ist: Es ist eine „GEMEINE FIGUR“ der „HERALDIK“(= Wappenkunde). Das „HITLERSCHE HAKENKREUZ“ ist heute – obwohl es im Grunde eine 6000jährige Tradition besitzt – geächtet und strafrechtlich(!) verboten. Nur für den Bereich der „Wissenschaft“ existieren heute „Ausnahme-Regelungen“. In unserem Nachbarland Ungarn wurden zwischen 1944 und 1945 unter dem Zeichen des PFEILKREUZES zehntausende wehrlose Menschen umgebracht. Das Oberösterreichische Landesarchiv wusste davon offenbar gar nichts, als es der Gemeinde Sattledt per Brief vom 22. Februar 1989(s.o.) quasi die wissenschaftliche Genehmigung zur Führung des „Pfeilkreuzler-Wappens“ erteilte. Hier sollen nun die Ereignisse in Ungarn 1944/45 samt ihrer Vorgeschichte in kurzer Form geschildert und damit klar gezeigt werden, dass das „Pfeilkreuz“ seither in erster Linie für „Massen-Mord“ steht, sohin also – insbesonders für ein direktes Nachbarland – nicht „wappentauglich“ sein kann. Am Anfang der „Pfeilkreuzler-Bewegung“ steht ein gewisser Franz SZALASI, geboren 1897 in Kaschau/Kassa, einst „Österreich-Ungarn“, ab 1918/19 „Tschecho-Slowakei“(der neue Name: „Kosice“; heute Slowakei). Er kämpfte für Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg.(4) Franz(Ferenc) Szálasi(1897-1946):
WIKI GEMEINFREI Die Vertreter „Ungarns“ bildeten sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zunächst ein, den bisherigen territorialen Besitz behalten zu dürfen. Der „FAKTOR HABSBURGER“ sei schon immer „aufgezwungen“ gewesen. „UNGARN“ – die „Stolze Nation“ des Kaiser Franz Joseph – sei seit dem Ende des Krieges sozusagen „FREI“. Die internationalen Mächte auf der „Friedenskonferenz von Trianon“(1920) waren jedoch ganz anderer Meinung – Ungarn verlor weite Teile seines Territoriums und wurde somit zum „Rumpf-Staat“. Kosice, die Heimatstadt Száslasis, wurde Teil der „Tschecho-Slowakei“. Im Jahre 1925 wurde Száslasi in Ungarn noch zum „Generalstabs-Offizier“ befördert, aufgrund seiner „Politischen Ideen“ jedoch in der Folge gefeuert – Das seit 1920 existierende „Regime des Miklos Horthy v.Nagybánya“(offiziell: „Reichsverweser“) war ihm in nationaler Hinsicht viel zu schwach. Dieses erkannte ihn seinerseits als „gefährlich“ und beseitigte ihn eben. Miklos Horthy v.Nagybánya(1868-1957):
WIKI GEMEINFREI Bis zur „Endgültigen Klärung der Thronfrage“ war er nur „Reichsverweser“ – Ein theoretisch-hypothetisches Konstrukt! 1935 begründete Száslasi die „PARTEI DES NATIONALEN WILLENS“, aus der dann in der Folge die „PFEILKREUZLER“ hervorgehen sollen, welche zunehmend zu einer nicht zu ignorierenden „POLITISCHEN MACHT“ in Ungarn wurden. Die verschiedenen Parteiflaggen der „Pfeilkreuzler“:
WIKI GEMEINFREI Horthy war ganz ohne Zweifel Antisemit(erstes entspr. Gesetz 1920!) und hatte zunächst auch gar keine Probleme damit, sich mit „Hitler-Deutschland“ zu verbünden. Der entsprechende „Lohn dieser Freundschaft“ bestand in einer beachtlichen territorialen Vergrößerung zwischen 1938 und 1941(s. beigegebene Karte). Die territoriale Ausdehnung Ungarns im Jahr 1941(Skizze):
Copyright: Elmar Oberegger Damit konnte er zweifellos die „Rechten Kräfte im Innern“ schwächen. Seit 1938 war Kosice, die Heimatstadt Szálasis, wieder ungarisch. Die „Größte Stunde des Franz Szálasi“ als Politiker entstand schließlich in der „Phase des totalen Verfalls des politischen Systems“… Am 19. März 1944 wurde „Horthy-Ungarn“ – offiziell zum „Schutz vor der Roten Armee“ – von der Deutschen Wehrmacht besetzt. Zwischen Horthy und Hitler bestand nicht nur ein erheblicher Altersunterschied: Der eine war „Offizier &. Gentleman“ und v.a. „Realpolitiker“, der andere war „Böhmischer Gefreiter &. Fanatiker“, der nur eine „Sieges-Vision“ im Auge hatte. Das Urteil der „Nachwelt“ über ihn oder „DEUTSCHLAND“ im Falle des Untergangs interessierte ihn – primitiv wie er war – nicht. Ganz anders war Horthy. Horthy – obwohl Antisemit(s.o.) – hatte nie „Deportationen von Juden“ aus Ungarn in die KZs Hitlerdeutschlands zugelassen. Doch nach der „Deutschen Besetzung“ begannen diese im Mai 1944 und dauerten bis zum Juli des Jahres. Horthy musste sich zunächst fügen, hatte dann aber selbst noch die nötige Macht, diese zu stoppen. „Ungarn“ könne sich nicht derart – für alle Ewigkeit(!) – selbst beschmutzen! Horthy dachte also an die „Zukunft Ungarns“. Der „Krieg“ war für ihn ohnehin längst verloren: Da war schon einmal die Niederlage von Stalingrad, und am 6. Juni 1944 – also während der Deportationen(!) – landeten die Westalliierten in der Normandie. Trotzdem wurden unter Horthy von Mai bis Juli 1944 hunderttausende Menschen per Eisenbahn dem Tod zugeführt. Horthy, der Realpolitiker, begann in der Folge „Friedensverhandlungen“ mit der UdSSR. Als Hitler dahinterkam, wurde er sofort gefangengenommen, allerdings nicht umgebracht. Er soll schließlich 1957 in Portugal sterben. Am Tag nach der Gefangennahme Horthys, nämlich am 16. Oktober 1944, übernahm endlich dieser obgenannte Franz Szálasi aus Kaschau mit seinen „Pfeilkreuzlern“ die Macht. Und nun regierte in Ungarn die „Blanke Barbarei“! Pfeilkreuzler-Offiziere in Budapest, Okt. 1944:
WIKI GEMEINFREI Umgehend führte man tausende Budapester Juden(zw. 2.600 und 3.600) ans Donauufer und erschloss sie. Zum Vergleich: Sattledt hat heute ca. 2.400 Einwohner. Diese „Barbarische Vernichtungs-Aktion“ besaß in der Tat ein Ausmaß, welches man sich als „Sattledter Normalbürger“ nicht sofort real vorstellen kann. Hier eine rechnerische Hilfsstellung: Würde man 3.600 Tote per Schulter(Abstand pro Person von Schulterblatt zu Schulterblatt geschätzt 40cm) direkt aneinander legen, so ergäbe sich eine Distanz von ca. 1,4 Kilometern(Die Eisenbahn-Distanz Sattledt Bf. –Hst. Unterhart beträgt 2 Kilometer). Und immer wenn man sich anschickt, eine „Vielzahl von Menschen“ zu töten, entsteht schließlich die Frage: Wohin mit den Leichen? Man soll sie einfach in die Donau geworfen haben. Das „Denkmal der Schuhe“ in Budapest:
WIKI GEMEINFREI Damit erinnert man heute an den „Massenmord an der Donau“(1944). Das „Pfeilkreuzler-Regime“ fügte sich auch sofort dem Hitlerschen Wunsch, weitere „Deportationen“ durchzuführen. Deportation von Juden in Budapest 1944, Foto No. 1:
WIKI GEMEINFREI Deportation von Juden in Budapest 1944, Foto No. 2:
WIKI GEMEINFREI Angesichts der „kriegsbedingten Transportkrise“ fiel jedoch die „Eisenbahn“ aus. So schickte man die Juden „per Todesmarsch“ in Richtung „Deutscher Grenze“. Derjenige, der schwächelte, wurde sofort von der Begleitmannschaft erschossen. Man könnte hier nun noch ganz andere Greuel-Taten der Pfeilkreuzler aufzählen, am Ende käme man so oder so zum unabänderlichen Schluss, dass das „Pfeilkreuz“ – schon von Franz Szálasi zum Synonym(!) für das „Hakenkreuz“ erklärt – nicht „wappentauglich“ sein kann. Das „Pfeilkreuz“ ist letzten Endes das Zeichen von Mördern, sohin als „Abscheuliches Kriminelles Symbol“ zu bezeichnen. Die „Pfeilkreuzler“ waren direkt in den HOLOCAUST verwickelt.
IV: Dr. Otto Meloun(1889-1976) – Der „Urvater des Wappen-Gedankens“. „Erster Entwurf 1972“. Die „Biene“ sollte ein wesentlicher Bestandteil sein! Die gemeinsame Arbeit mit seiner Enkelin Eva bis zu seinem Tod. Herr Dr.Otto Meloun, welcher schon im Jahre 1931 nach dem Kauf der „Alten Schule von Harhagen“ von Wien nach Sattledt gezogen war, entstammte einer alten Künstler- bzw. Intellektuellenfamilie. Sein Vater war hauptberuflich Übersetzer und mit vielen Größen der Zeit gut bekannt – So z.B. mit Anton Bruckner oder Otto Wagner, welcher schließlich zum Taufpaten des Sohnes wurde. Dr. Otto Meloun(1889-1976):
PA Eva Meloun(Wien) Otto Wagner(1841-1918) – Taufpate von Dr. Meloun!
WIKI GEMEINFREI Die bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie erlaubten ihm vorerst nur den Eintritt in die „WIENER UNIONBANK“, wo er sich glänzend bewährte. Da er auch selbst freigeistig veranlagt war, entsprach diese Tätigkeit zwar nicht seinem Lebenstraum, doch sie war besser als gar nichts.(5) Im Ersten Weltkrieg – wo er an verschiedenen Fronten eingesetzt war – wurde er traumatisiert und körperlich schwer verwundet: Im Jahr 1916 wurde er an der Dolomitenfront metertief von einer Lawine verschüttet und erst nach längerer Zeit von seinem treuen Hund aufgespürt. Im Jahr 1917 erlitt er an der Isonzofront durch Granateneinschlag eine Lungenblutung. Dieses „Lungen-Leiden“ begleitete ihn sein ganzes weiteres Leben und soll schließlich auch seinen Tod bewirken. Nach dem Krieg kehrte er in die „UNIONBANK“ zurück und begann ein Studium der Jurisprudenz. Eigentlich interessierte er sich für Geschichte, Archäologie, ferner für Geographie und Biologie. Doch alle diese Fächer konnte man damals – im Gegensatz zu Jus – nicht abends studieren. Und nur am Abend hatte der Berufstätige Zeit. Seine Vorgesetzten betrachteten diese Tätigkeit mit gewissem Argwohn, da sie befürchteten, er würde tagsüber irgendwann nicht mehr zu 100% fit sein. Doch das war nicht der Fall. Meloun war schon immer ein Kämpfertyp. Nach der Promotion wurde er in der Bank zum „Prokuristen“ befördert. Zum weiteren Verlauf der Ereignisse bemerkt Meloun in seiner „Lebensbeschreibung“(PA Eva Meloun, Wien): „Als im Jahre 1927 die Unionbank mit der Allgem. Bodencreditanstalt fusioniert wurde, wurde ich in die Dienste dieser Anstalt übernommen. Zwei Jahre später, nachdem die Boden C.A. durch die bekannten Manipulationen der Systemregierung zugrunde gerichtet war, wurde ich pensioniert“. Mit ca. 40 Lebensjahren stand Meloun – damals übrigens schon „Familienvater“(Hochzeit 1921; Geburt des Kindes 1922) – also plötzlich quasi vor dem „NICHTS“. Er schrieb in der Folge ca. 300 Bewerbungen. Ohne Erfolg. Von den vorherrschenden politischen Verhältnissen war er zunehmend angewidert. Die Ersparnisse schwanden sukzessive dahin… Vor diesem Hintergrund nahm sein alter Traum, am Land ein eigenes Haus zu besitzen und als „Selbstversorger“ bescheiden zu leben, sozusagen gezwungenermaßen immer mehr Gestalt an. Schon seit seiner Kindheit liebte er die Natur: Immer wieder soll er ausgedehnte Ausflüge in die schöne Wiener Umgebung unternehmen. Übernachtungen im Zelt waren keine Seltenheit. Auch Ehefrau und Tochter Renate(= Die spätere Schriftstellerin Renate Seeliger) liebten diese einfache Lebensweise und nahmen somit an diesen Exkursionen gerne teil. Mit finanzieller Hilfe seiner Schwiegereltern kam es sodann 1931 zum Hauskauf in Sattledt.(s.o.) Er und seine Frau leisteten wirklich viel dafür, um tatsächlich „Konkretes Essen“ auf den Tisch zu bekommen. Meloun hielt damals auch Bienen und betreute diese höchstselbst.(6) Bald zeigte sich aber, dass die Strategie der „Selbstversorgung“ nicht auf Dauer zu 100% aufrecht zu halten war. Somit entschloss sich Dr.Meloun dazu, hart an einer „Existenz als selbständiger Rechtsanwalt in Wels“ zu arbeiten. Er war damals schon weit über 40 Jahre(!) alt… Frau Traute Meloun – Eine wirklich sehr schöne und fleissige Frau!
PA Eva Meloun(Wien) Im März 1938 wurde „Österreich“ ein Teil Hitlerdeutschlands. Ende des Jahres wurde Meloun „Parteianwärter der NSDAP“. 1939 legte er die „Rechtsanwalts-Prüfung“ mit sehr gutem Erfolg ab und erreichte in der Folge tatsächlich sein einst völlig neu gestecktes „Berufs-Ziel“, nämlich selbständiger Rechtsanwalt zu sein. Er fühlte damals ganz ohne Zweifel seine „Re-Integration“ in die (sogenannte) „Gesellschaft“, ohne sich allerdings zunächst weitergehende Gedanken(!) zu machen. An Gründung(1939) und Aufbau der „Gemeinde Sattledt“ war er – Meloun war Jurist, konnte schreiben und kannte die vorhandenen Möglichkeiten(!) – massiv beteiligt und arbeitete hier v.a. darauf hin, dass diese „Neue Gemeinde“ – entstanden aus „Bruchstücken der Nachbargemeinden“ – zukünftig sowohl hinsichtlich „Bezirkshauptmannschaft“ als auch hinsichtlich „Gerichtsstandort“ insgesamt und ausschließlich auf WELS ausgerichtet ist – Heute längst eine Selbstverständlichkeit! Doch diese ist nicht hoch genug zu würdigen, wenn wir bedenken, dass der „BEZIRK LINZ“ noch heute „nicht einheitlich“ ist. Wir sehen es an den Auto-Kennzeichen „UU“(die Stadt „Urfahr“ gibt es längst nicht mehr!) und „LL“(= korrekt „Linz Land“). Der Oberösterreicher hat sich an diese „Bürokratische Kapriole“ längst gewöhnt. Dem Ausland aber muss man diese erst erklären! In der Folge wurde Dr.Meloun Mitglied der NSDAP, und ist nicht zuletzt deshalb heute in Sattledt politisch höchst umstritten. 1945: „Berufsverbot als Rechtsanwalt“. Schließlich konnte dieses aufgehoben werden. Hätte er sich nie mit der NSDAP eingelassen, so wäre er mit Sicherheit „Ehrenbürger von Sattledt“ geworden, ist sich der Sattledter Historiker Walter Brummer(s. 2000: 99) zurecht sicher. Herr Dr.Otto Meloun wurde als ehemaliges NSDAP-Mitglied trotz seiner Leistungen für Sattledt nicht zum „Ehrenbürger“ ernannt. In Sattledt hat aber schon seit Jahrzehnten niemand ein Problem damit, dass vom „Alpenverein“ ein Spazierweg nach einem ehemaligen SS-Mann benannt wurde:
Copyright: Elmar Oberegger Dr.Meloun arbeitete schließlich bis zum 82. Lebensjahr als Anwalt in Wels, erst dann trat er 1971 in den Ruhestand. Nun war er frei, konnte nun endlich das tun, was er wollte. Wie gesagt besaß er schon immer eine Große Affinität zu den Bereichen „Geisteswissenschaft“ und „Kunst“. Seine „Heimatgeschichtlichen Forschungen“ betrieb er nun forciert. Er begann ab 1972 einen „Grundlegenden Aufsatz zur Geschichte von Sattledt“, welchen er sodann noch vor seinem Tod(1976) in eine relativ akzeptable Form bringen konnte. Andere Sattledter taten in ihrer Pension ganz andere Dinge… Ausgehend davon, dass der Name „SATTLEDT“ vom Begriff „ZEIDLER-ÖDE“(= soviel wie „Ebene der Imker, der Bienenväter“) abstammt, formulierte er ebendort wohl schon früh folgenden Satz: „Wenn sich die Gemeinde Sattledt ein Wappen zulegen wollte, so sollten gleichsam aus Dankbarkeit gegen diese nützlichen Insekten eine Biene oder ein Bienenkorb dafür verwendet werden“(MELOUN 1976: 9). Das „Wappen-Projekt“ war ihm durchaus wichtig: Nach all‘ den schweren Aufbaujahren, nach all‘ den Jahren der Entbehrungen tritt uns hier nun quellenmäßig erstmals der „Gedanke an ein Wappen für Sattledt“, sozusagen als „Zierde derselben“ entgegen. Er selbst hatte dazu bereits vor der Pensionierung „gewisse Skizzen“ angefertigt. Sie sind heute leider verschollen. Seine „Große Mitarbeiterin“ wurde in der Wappenfrage schließlich Enkelin Eva, Tochter der bekannten Schriftstellerin Renate Seeliger. Frau Seeliger war inzwischen längst wieder in Wien, doch ihre Tochter Eva verbrachte ihre Sommerferien immer in Sattledt, in der „Geliebten Alten Schule“: Ihrer „Graphisch-malerischen Begabung“ konnte sie hier schon immer freien Lauf lassen. Alles stand reichlich zur Verfügung, gewisse Farbspritzer im Haus waren gar kein Problem. Heute ist sie längst eine anerkannte Künstlerin! Auf der vielzitierten „Melounschen Veranda“(von der benachbarten Bäurin, der „Richterin“ in „Haus der Zuflucht“/Seeliger übrigens immer ganz bewusst „Die Beranda“ genannt!) liefen sodann die Besprechungen zwischen Dr.Meloun und seiner Enkelin bezüglich „Sattledter Wappen“ ab. Im Sommer 1972 entstand ein „Erster Entwurf“: Dieser wurde von Dr.Meloun am Ende nicht zu 100% akzeptiert und ist heute leider verschollen. Nur soviel steht fest: „Biene“ und „Bienenkorb“ spielten eine tragende Rolle. Historisch ist aber festzuhalten: Im Jahre 1972 wurde zum ersten Male ein „Sattledter Wappen-Entwurf“ erarbeitet, welcher von einer „Bildnerischen Fachkraft“ begleitet war. Dr.Meloun drängte weiterhin auf „Verbesserung“. 1974 wurde von Enkelin Eva ein neuer „Wappen-Entwurf“ gezeichnet. Auch dieser soll durchfallen und ist heute ebenfalls nicht mehr auffindbar. Erst der nächste Entwurf wurde akzeptiert. Wann genau er entstand, ist unklar. Dr. Meloun starb am 17. März des Jahres 1976.
V: Frau Renate Seeliger(1922-2008) – die Tochter von Dr.Meloun – übergibt der Gemeinde Sattledt im Jahr 1978 den „Geistigen Nachlass ihres Vaters“. Darunter befand sich auch der aktuelle „Wappen-Entwurf“. Der Bürgermeister war zunächst hocherfreut, ließ die Sache sodann aber vorerst ruhen… Im September 1978, also nach gehörigem zeitlichen Abstand, wandte sich Renate Seeliger(s.o.) an die Gemeinde Sattledt, um dieser den „Geistigen Nachlass ihres Vaters“ zu übergeben. So v.a. seinen Aufsatz zur Geschichte von Sattledt(1976). In diesem Nachlass befand sich aber auch der letzte, d.h. aktuelle „Wappen-Entwurf“. Renate Seeliger 1978:
WIKI GEMEINFREI „Haus der Zuflucht“(Mödling, 1956) – Seeligers berühmtes Buch über die „Alte Schule“ in Sattledt:
Der damalige Bürgermeister Dir. Karl Atzelsdorfer(SPÖ) stand der Idee, die Gemeinde anlässlich ihres 40jährigen Bestands-Jubiläums(1979) endlich mit einem Wappen auszustatten, sehr freundlich gegenüber und richtete diesbezüglich am 18. September 1978 eine Anfrage an das Amt der oberösterreichischen Landesregierung.(7) Deren Inhalt präsentiert sich in groben Zügen wie folgt: Bürgermeister Dir. Karl Atzelsdorfer; SPÖ(1967-1979):
Aus: Heimatbuch Sattledt. Er stammte aus Wels. Während der Kriegsgefangenschaft in der UdSSR wurde er Mitglied der „ANTIFA“, nach seiner Heimkehr schließlich Mitglied der SPÖ. Im Zivilberuf war er Lehrer und leitete schließlich die Volksschule Sattledt von 1963 bis 1980 als „Direktor“. „Die Gemeinde Sattledt(= Hervorhebungen d. Verf.) besteht nun fast vierzig Jahre. Aus diesem Anlaß ist beabsichtigt für Sattledt ein Gemeindewappen zu erhalten…Um einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluß fassen zu können, ersucht die Gemeinde um nähere Weisungen…Die Tochter Frau Renate Seeliger, wohnhaft in Wien, des Mitbegründers der Gemeinde Sattledt, Herrn Dr.Otto Meloun, hat nach den Ableben ihres Vaters der Gemeinde eine Karte über die künftigen Gemeindegrenzen, eine Chronik über die Entstehung des Ortsnamens von Sattledt, sozusagen als ‚Nachlaß‘ übergeben. Frau Seeliger Renate ist Schriftstellerin. Eine Enkelin des Herrn Dr. Meloun, Rechtsanwalt in Wels, zuletzt wohnhaft in Sattledt (verstorben 17.3.1976) hat ein Gemeindewappen entworfen, das in Kopie zur Ansicht beiliegt. Es handelt sich um Frau Eva Ramharter geb. Seeliger (Künstlername: Meloun), die vor kurzer Zeit in ‚Landeskulturzentrum Ursulinenhof‘ in Linz ausgestellt hat. Dieses Wappen enthält die wichtigsten Merkmale über die Entstehung von Sattledt…Die Gemeinde Sattledt möchte dieses Wappen ab 1.10. 1979 führen dürfen“. Eva Ramharter, Künstlername „Eva Meloun“:
PA Eva Meloun(Wien). Enkelin von Dr. Otto Meloun. Unter seiner Anleitung schuf sie seit 1972 mehrere Wappen-Entwürfe. Der letzte wurde 1978 der Gemeinde Sattledt vorgelegt. Richten wir nun unseren Blick auf den beigegebenen Wappenentwurf: Wappenentwurf 1978:
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Im oberen Teil befinden sich Biene und Bienenkorb in Anspielung auf die Melounsche Theorie(s. sein Aufsatz aus 1976), dass der Ortsname „Sattledt“ von „Zeidleröde“(= Ebene der Imker) abstammt. Im unteren Teil die Symbole für „Bauernschaft“ und „Handwerkerstand“. Die Biene sollte wohl auch „Fleiß“ und „Ordnungssinn“ beider Stände sowie der gesamten Sattledter Bevölkerung symbolisieren. In der Mitte die österreichischen Nationalfarben „Rot-weiß-rot“. All‘ das wurde durch ein „Kreuz“ hinterlegt, welches jedoch interessanterweise nicht völlig regelmäßig ist. Wollte man sich damit vom „Kreuz als Symbol“ generell distanzieren? „Kreuze“ stellen – in welcher Form auch immer(christl. Kreuz, Hakenkreuz, austrofaschistisches „Stumpfkreuz“ etc.) – immerhin stets ein „Politikum“ dar. Frau Eva Meloun stellte am 12. März 2013 im Zuge eines Telefonates(ca. 10:15h ff.) mit dem Verfasser der vorliegenden Arbeit klar, dass man dies überhaupt nicht im Sinn hatte. Die besondere Kreuzform hätte sich aus rein praktisch-bildnerischen Überlegungen heraus ergeben. Das Land Oberösterreich antwortete auf die oberwähnte Anfrage der Gemeinde Sattledt am 22. September 1978.(8) Hier der Inhalt des entsprechenden Schreibens in Grundzügen: „Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verleiht gemäß § 4 Abs.1 der Oberösterreichischen Gemeindeordnung 1965 die Landesregierung auf Antrag der Gemeinde Der Antrag, dem ein Beschluß des Gemeinderates zugrundeliegen muß, muß auf die Verleihung eines bestimmten, genau beschriebenen Wappens lauten. Nach § 4 Abs. 4 O.ö. GemO. 1965 ist die Gemeinde zur Führung von Gemeindefarben befugt, deren Festsetzung dem Gemeinderat obliegt; die Festsetzung bedarf der Genehmigung der Landesregierung. Der Gemeinde Sattledt wird empfohlen, vor Ausarbeitung eines bestimmten Wappenentwurfes und der dazugehörigen Wappenbeschreibung sowie vor Festsetzung von Gemeindefarben durch den Gemeinderat mit dem O.ö. Landesarchiv, Anzengruberstraße 19, Linz, in Verbindung zu treten, um so Wappen und Farben in heraldisch und historisch einwandfreier Weise zu gestalten. Nach einer entsprechenden Beschlußfassung durch den Gemeinderat der Gemeinde Sattledt wäre ein diesbezüglicher Antrag unter Anschluß einer auszugsweisen Abschrift der Verhandlungsschrift über diese Gemeinderatssitzung sowie eines Wappenentwurfes (bildliche Darstellung) im Dienstweg anher vorzulegen“. Hier wird also zum ersten Mal das „Oberösterreichische Landesarchiv“ als „Beratungs-Instanz“ ins Spiel gebracht. Ein selbständiges „Historisches Universitätsinstitut“ – wie etwa in Salzburg – gab und gibt es in Oberösterreich ja nicht. Eine Kontaktaufnahme wurde der Gemeinde empfohlen. Handschriftlich wurde schließlich auf dem Antwortschreiben des Landes(s.o.) nachträglich vermerkt: „0732/55523 + 24 – Doz.Dr. Haider“. Dieser Doz. Dr. Siegfried Haider war im Archiv also offenbar der „Experte für Wappenfragen“. Wann und von wem dieser zum ersten Mal konsultiert wurde, ist unbekannt. Fest steht jedenfalls, dass Bgm. Atzelsdorfer den Melounschen Wappenentwurf in der Folge nicht akzeptierte. Er erschien offenbar als allzu überladen, als allzu barock, denn fortan strebte man allgemein nach „Vereinfachung“. Hierzu spannte Atzelsdorfer nun – vorerst ganz inoffiziell(!) – „seinen Gemeindesekretär“ Otto Oberegger ein, welcher schon immer ein guter (Hobby-)Zeichner war und welchen die Wappenfrage auch persönlich interessierte. Frau Eva Meloun ließ er hingegen fallen. Otto Oberegger, von 1973 bis 1986 Gemeindesekretär von Sattledt:
Aus: Heimatbuch Sattledt. Historisch hervorzuheben ist, dass Herr Oberegger bei seiner Tätigkeit „sich selbst“ schon von vorne herein als „Weiterentwickler des Melounschen Wappenentwurfes“ betrachtete. Dass er Frau Eva Meloun damit letzten Endes ein „Geschäft“ wegnahm, erkannte(und erkennt er) bis heute nicht. Im Falle eines „Gemeindewappens“ gehe es immerhin um „Höhere Dinge“, wie er dem Verfasser am 11. Januar 2013 mitteilte. Und mit den „Melouns“ hätte er ja immerzu gute und korrekte Beziehungen gepflegt. Früher dachte man also in vielen Dingen erst in zweiter Linie „Ans Geschäft“. Im Jahr 1979 ließ er in der Halle des Sattledter Gemeindehauses einen „Historischen Bienenkorb“ aufstellen, um seine Verbundenheit mit dem „Melounschen Gedanken“ klar zu demonstrieren. Nach seiner Pensionierung(1986) wurde dieser sofort weggegeben. Die „Obereggersche Demonstration“ war damit beendet! Auch Frau Eva Meloun ging es letzten Endes nicht „ums Geschäft“, wie sie dem Verfasser im Zuge des Telefonates vom 12. März 2013 klar mitteilte. Wirklich gelitten hätte nur ihr Großvater, wenn er das heutige Wappen kennengelernt hätte. Obwohl Atzelsdorfer schon am 1. Oktober 1979(Jubiläum „40 Jahre Gemeinde Sattledt“) das neue Wappen der Öffentlichkeit präsentieren wollte(s.o.), ließ er ab Erhalt des Antwortschreibens des Landes(22. September 1978, s.o.) die Sache interessanterweise für ca. 8 Monate(!) ruhen. Die Gründe hierfür sind leider völlig unbekannt.
VI: Eine „…besondere Kreuzesform…“ – Die erste schriftliche Beratung durch Univ.-Doz. Dr. Siegfried Haider vom oberösterreichischen Landesarchiv. Sein Brief vom 14. August 1979 und dessen Vorgeschichte. Langsamer Untergang des „Obereggerisch-Melounschen Entwurfes“. Erst am 7. Juni 1979 kam es bezüglich der Wappenfrage zu einer „Aussprache“ mit Herrn Gem.Sekr. Otto Oberegger, welcher ja einst von Bürgermeister Atzelsdorfer inoffiziell und informell mit der Erstellung eines neuen Wappenentwurfes beauftragt worden war.(9) Am 19. Juli 1979 legte Oberegger sodann seinen unterzeichneten End-Entwurf offiziell vor und schickte u.a. diesen am Tag darauf in Vertretung des Bürgermeisters(!) an Herrn Univ.-Doz. Dr. Siegfried Haider vom oö.Landesarchiv. In diesem – von Atzelsdorfer verfassten – Brief heißt es(10): Der „Obereggersche Wappenentwurf“, von seinem Schöpfer unterzeichnet am 19. Juli 1979:
Gemeindearchiv Sattledt. „S.g. Herr Archivrat! Mit höflicher Bezugnahme auf den Erlaß vom 22.9.1978 … und der am -7.6.1979 erfolgten Aussprache mit unserem GemSekr.Oberegger Otto, bei der für ein Gemeindewappen von Sattledt verschiedene Entwürfe entstanden sind, wird beiliegend, wie vereinbart(Hervorhebung d.Verf.), eine Kopie der Geschichte der Gemeinde Sattledt – Besiedlung und Entstehung und ein Kurzer Abriß der Entstehung des Ortes Sattledt zu Ihrer weiteren gefälligen Verwendung vorgelegt. Herr Oberegger hat sich der Mühe unterzogen und aus den verschiedenen Ideen vorerst einmal einen Entwurf selbst gezeichnet und angefertigt, der nun diskutiert werden soll und eventuell abgeändert oder noch mehr vereinfacht(Hervorhebung d.Verf.), aber auch ergänzt werden kann. Die farbliche Zusammenstellung ist nur mit Farbstifte gemacht worden, bis ein endgültiger Entwurf feststeht, der dann eventuell mit Buntpapier ausgefertigt werden könnte. Die Umrandung des Wappens müßte bei einer Verkleinerung entfallen und nur durch Striche ersetzt werden. Die beiden blauen welligen Streifen sollen den Sipbach und den Aiterbach, von denen das Gemeindegebiet im Osten und Westen begrenzt wird, darstellen. Die seinerzeitige Ortschaft Sattledt stammt aus der ehem. Gemeinde Kremsmünster-Land(bis 1938), dafür der Tassilokelch (gelb = gold). Der Bienenkorb soll noch in keinem Wappen von Oberösterreich vorkommen und soll für die ‚Zeitler‘ (jetzt Imker) in der Öde (Zeitlhuber) und die Landwirtschaft und die fleißigen Menschen in der Gemeinde angenommen werden. Die seinerzeitige Öde (Sattledter, Edtbauer, Edthauser usw.) soll durch den grünen Hintergrund dargestellt werden. Es gab damals hier viel Wald(‚Wirt im Holz, Back im Holz‘). Die Gemeindefarben könnten daher auch weiß-grün, grün-weiß-grün, gewählt werden. Sattledt ist als Verkehrsknotenpunkt aus früheren Zeiten und erst jetzt mit Recht zu bezeichnen. Daher die Kreuzung der Autobahn mit der Bahn und den Bundesstraßen. Weitere Autobahnen, die vom Sattledter-Konten ausgehen, sind in Planung, Die Farben schwarz-weiß oder schwarz-silber konnten hiefür gewählt werden, ebenso wie bei den Darstellungen für die Bäche. Infolge Urlaub des Herrn Bürgermeisters bis 23.8.d.J. und des GemSekr. Oberegger bis 13.8.1979 bleibt zum Studium der Beilagen noch genügend Zeit“. Vereinbarungsgemäß(!) übergibt hier also Bürgermeister Atzelsdorfer den schriftlichen Teil des 1978 erhaltenen(s.o.) „Melounschen Nachlasses“ an das Landesarchiv. Dies lässt darauf schließen, dass er mit Haider bereits längst(!) in Kontakt stand. Das Anbot hinsichtlich weiterer Vereinfachung dürfte demselben Kontakt entsprungen sein. Denn Herr Univ.-Doz. Dr. Haider reagierte auf diese Eingabe im Namen des oö.Landesarchivs mit Brief vom 14. August 1979 u.a. wie folgt(11): „Zu dem mit Datum vom 20.7.1979 (Zl.00/003/0/1979-OB) übermittelten Entwurf für ein Gemeindewappen gestattet sich das OÖ. Landesarchiv folgende Stellungnahme: Die dem Entwurf zugrunde liegenden Überlegungen scheinen dem OÖ.Landesarchiv zielführend zu sein. Vor allem die Wahl der beiden Grenzbäche, des Tassilokelches als Symbol der alten Verbundenheit mit Kremsmünster und der symbolischen Darstellung des Verkehrsknotenpunktes Sattledt. Fraglich ist nach Ansicht des OÖ. Landesarchivs die Aufnahme des Bienenkorbes in das Wappen, da die Herleitung des Ortsnamens Sattledt von ‚Zeidleröde‘ nicht gesichert erscheint(Hervorhebung d.Verf.). Eine diesbezügliche Anfrage des OÖ. Landesarchivs an das Germanistische Institut der Universität Wien(Hervorhebung d.Verf.)blieb leider bisher ohne Antwort. Nach ihrem Eintreffen wird Sie das OÖ. Landesarchiv sofort über die Auskunft informieren.(Hervorhebung d.Verf.) Nach Ansicht des OÖ. Landesarchivs sollte jedoch die graphische Gestaltung des Entwurfes noch verbessert werden. Dies betrifft vor allem die Symbole für den Verkehrsknotenpunkt Sattledt, die weniger realistisch (als Autobahn bzw. als Schiene) und mehr heraldisch (etwa durch eine besondere Kreuzesform(Hervorhebung d.Verf.) oder durch auf einander zustrebende Keile = Straßen) dargestellt werden müßten. Dabei ist darauf zu achten, daß die gewählten Symbole nicht zu klein und dadurch unansehnlich werden. Weiters ist davon abzuraten, zu viele Symbole in das Wappen aufzunehmen(Hervorhebung d.Verf.), da diese dann zu klein werden. Das OÖ. Landesarchiv würde es daher sehr begrüßen, wenn nach Einlangen der ortsnamenkundlichen Expertise aus Wien eine weitere Besprechung zwischen Herrn Gem.Sekr. Oberegger und dem Sachbearbeiter des Landesarchivs möglich wäre“. Das „Streben nach Vereinfachung bzw. Abstraktion“ ist hier an mehreren Stellen ganz deutlich herauszulesen. Mit größter Wahrscheinlichkeit hat man längst auch mit Bürgermeister Atzelsdorfer darüber ernsthaft gesprochen(s.o.). Historisch ist für das vorliegende Thema v.a. interessant, dass in obiger Quelle zum ersten Mal von einer „KREUZES-FORM“ die Rede ist, und zwar im Kontext eines Strebens nach „VEREINFACHUNG“, nach „(HERALDISCHEM) REDUKTIONISMUS“. Herr Gem.Sekr.i.R. Otto Oberegger suchte Herrn Doz.Haider schließlich dienstlich in Linz auf, um mit ihm die Wappenfrage zu besprechen. Über die damalige Gesprächs-Atmosphäre teilte Herr Oberegger dem Verfasser am 12. Dezember 2012 mit: „Ja, da er nicht nach Sattledt kommen konnte, besuchte ich ihn eben in Linz im Landesarchiv. Er hat mich sofort so von oben herab behandelt, so wie den letzten Dreck. Er also der große Historiker, ich nur der kleine Gemeindesekretär. Auf seine ‚Kreuzesform‘, wie er immer sagte, war er geradezu versessen. Da war nichts zu machen. Während dieses unguten Gespräches dachte ich mir von Zeit zu Zeit wirklich so meinen Teil“. Ebenso interessant an obiger brieflicher Stellungnahme ist Haiders Streben nach einer „WIENER EXPERTISE“ bezüglich der etymologischen Herleitung des Ortsnamens „SATTLEDT“ aus „ZEIDLER-ÖDE“. Das war ja die „Große Theorie“ des Dr.Meloun(1976).(s.o.) Haider wollte schon immer „HARTE FAKTEN“, ein „ECHTER WISSENSCHAFTLER“ will sowas nun einmal! Doch im Sattledter Gemeindearchiv – und der Gemeinde Sattledt hätte diese „WIENER EXPERTISE“ ja vom oö.Landesarchiv amtlich direkt zugeleitet werden sollen(s.o.) – finden wir eine solche „WIENER EXPERTISE“ heute nicht. Schon Haider hatte in seinem Brief die „Verspätung“ der „WIENER EXPERTISE“ beklagt. Ob diese „WIENER EXPERTISE“ also jemals angefertigt worden ist, steht heute sehr stark in Zweifel – Umso mehr, als weder Herr Gem.Sekr. Oberegger(bis 1986 im Dienst) noch sein Nachfolger Helmut Schock sich heutzutage an das amtliche Eintreffen einer solchen „WIENER EXPERTISE“ erinnern können… Gem.Sekr. Helmut Schock(seit 1986):
Aus: Heimatbuch Sattledt. Der „Obereggerisch-Melounsche Wappen-Entwurf“ jedenfalls verschwand in der Folge dauerhaft völlig von der Bildfläche. Erst kürzlich konnte allerdings die „Melounsche Zeidler-Theorie“(s.o.) in einem Beitrag von Elmar Oberegger dieser Reihe(2013) überzeugend untermauert werden. Ausgehend davon, dass im „mittelbairischen Dialekt“ aus dem „EI“ ein „OA“ wird(z.B. „Kleidl-Kloadl“, „Geiss-Goass“ usf.) stellte der Autor die These in den Raum: „ZEIDLER“ – „ZOADLA“(bzw. leicht ausgesprochen „SOADLA“). Die danach benannte „EDT“ heißt somit: „ZOADLA-EDT“ bzw. „SOADLA-EDT“. So also entstand ursprünglich der Name „SATTL-EDT“(noch heute im Dialekt „SODL-EDT“ bzw. „SOLED“). Der Historiker Elmar Oberegger hat „WIEN“ für diese „Erkenntnis“ nie benötigt… HAIDER würde sofort bestreiten, dass es sich im Falle des „Obereggerschen Befundes“ um ein „FAKTUM“ handelt. Ich würde ihn daraufhin fragen: Was ist eigentlich ein Faktum? Warum ist die „WIENER EXPERTISE“ im Sattledter Archiv nicht vorhanden? Und schon hätten wir schnurstracks den „Boden der Geschichts-Wissenschaft“ verlassen… Atzelsdorfer soll übrigens die nächste Wahl verlieren… Dazu später.
VII: Herr Univ.-Prof. Dr. Siegfried HAIDER und die „Wiener Schule(IÖG)“. Im nützlichen und berühmten Buch „Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert“(Wien u.a. 2006) von Fritz Fellner und Doris A.Corradini wurde festgehalten, dass Herr Siegfried Haider am 19. Januar des Jahres 1943 in Linz an der Donau als Sohn eines Eisenbahners geboren wurde(Vgl.: 161). Univ.-Prof. Dr. Siegfried Haider:
OÖLA. Dieses schöne Foto wurde dem Verfasser am 15. Februar 2013 durch Herrn Dir.Dr.G.Marckhgott(OÖLA) zur freien und honorarfreien Verwendung freundlich zugesandt. Im Jahre 1961 begann er nach der Reifeprüfung ein „Studium der Geschichte &. Germanistik“ in Wien. Schon 1962 trat er in den „Berühmten Kurs des Institutes für österreichische Geschichtsforschung“ ein. Wenn jemand „Diesen Kurs“ macht(e), dann gehört(e) er sofort zur „Elite“ – „Institut für Österreichische Geschichtsforschung“, abgekürzt „IÖG“, landläufig „Wiener Schule(für Geschichtsforschung)“ genannt. Diese Institution hat in der Tat nicht nur Freunde: So betonte etwa Univ.-Prof. Dr. Fritz Fellner(Universität Salzburg) in privaterem Kreis immer scherzhaft, dass sich hinter dem „I“ ein anderes Wort als „Institut“ verbergen müsse. Dieser böse Witz ist in der Tat bemerkenswert, war doch Fellner selbst Absolvent der „Wiener Schule“.(12) Kennzeichnend für diese „Schule“ ist zunächst ein „Pseudo-Positivismus“, welcher vorgibt, dass die „Höchste Kunst des Historikers“ darin bestehe, „Authentische Quellen“ zu sammeln und zu edieren – man will eben ganz besonders „wissenschaftlich“ sein. Erst im zweiten Schritt gehe es darum, sich v.a. mittels Buch-Publikationen an eine breitere Öffentlichkeit zu wenden. Vor diesem Hintergrund kam es sodann besonders in der Vergangenheit oft zu recht weltfremden Aussagen. Eine Darstellung dieses Problems würde aber den Rahmen der vorliegenden Darstellung sprengen. Verwiesen sei hier nur auf eine der „Schlussbemerkungen“ in Erich Zöllners berühmter „Geschichte Österreichs“(erschienen in vielen Auflagen bei verschiedenen Verlagen, hier zitiert nach der Ausgabe 1963, „Buchgemeinschaft Welt &. Heimat“): „Zweifellos … gilt es, in einem Zeitalter großer weltpolitischer und ideologischer Konflikte, eine aufgeschlossene, tolerante und wahrhaft weltbürgerliche Gesinnung zu wahren, die seit je den besten Traditionen des Österreichertums entsprach“. Einen solchen Stuss würde wohl nicht einmal ein junger Biedermeier-Journalist der heutigen Zeit schreiben! Mit sowas werden alle, die 1848 ihr Leben geopfert haben bzw. in der Folge ihre nackte Haut retten mussten, nachträglich verhöhnt bzw. sogar zutiefst beleidigt. Denken wir etwa nur an Ernst Violand(1818-1875), welcher schließlich in den USA kläglich zugrundeging! Die „Besten Traditionen“ des „Österreichertums“ waren und sind in Wahrheit „Totalitarismus“ bzw. „Autoritarismus“. Die „Universitäts-Lehre“ konnte das Institut(gegr. 1854) sehr schnell infiltrieren und somit waren auch die Lehr-Veranstaltungen vom Prinzip des „Pseudo-Positivismus“ und der „Weltferne“ massiv beherrscht. Der aus Wien stammende, später weltberühmte Philosoph Paul K. Feyerabend, welcher nach dem Zweiten Weltkrieg an der Wiener Universität u.a. „Geschichte“ inskribierte, war von diesem System regelrecht abgeschreckt. Er schreibt in seinen 1995 erschienenen Memoiren(Orig. Titel „Killing Time“): „Mein ursprünglicher Plan war, Physik, Mathematik und Astronomie zu studieren und weiterhin Gesangsunterricht zu nehmen. Ich entschied mich statt dessen für Geschichte und Soziologie. Obwohl mir das im einzelnen nicht so bewußt war, dachte ich wohl, daß Physik nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hat. Von der Geschichte erwartete ich das, und ich glaubte, sie würde mich verstehen lernen, was gerade passiert war. Aber das war nicht der Fall. Pivec, der über die Geschichte des Mittelalters las, erklärte Statistiken, die Struktur des Feudalsystems, die Rolle der Leibeigenen, die Größe der Landgüter und so weiter. Ich wartete auf delikate Episoden, aber davon war keine Rede. Lhotsky lehrte, wie sich das Habsburgerreich durch Heirat und durch Zufall entwickelt und aus bescheidenen Anfängen zu seinen späteren riesigen Dimensionen ausgedehnt hatte. Santifaller, der Vorstand des berühmten Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und ein Experte in der Dokumentenauswertung, beschrieb die Politik der österreichisch-ungarischen Monarchie während des späten 19. Jahrhunderts. Glücklicherweise hörte ich auch die Kunsthistoriker Demus und Svoboda … So war meine Abschweifung in die Geschichte wenigstens kein totaler Mißerfolg. Damals war ich jedoch unzufrieden und wollte zur Naturwissenschaft zurückkehren. Ich fragte den Dekan, erhielt die Genehmigung zum Fachwechsel und besuchte meine erste Physikvorlesung“(: 88f). Paul K.Feyerabend(1924-1994):
WIKI GEMEINFREI Zuletzt Prof. für Philosophie an der University of California(Berkeley) und für Philosophie der Wissenschaften an der ETH Zürich. Bis zuletzt hatte Feyerabend übrigens leider ein höchst distanziertes Verhältnis zu „DEN HISTORIKERN“. Und nicht nur ihm ging es so, sondern auch dem „Kleinen Mann“: Die „Wiener Schule“ hatte nämlich auch den Inhalt der Schulbücher infiltriert. „Geschichte“ = „uninteressant“, so ist heute die Wirklichkeit! Kann man unter diesen Umständen „kollektiv aus der Geschichte lernen“? Natürlich nicht! Die „Wiener Schule“ war schon immer zutiefst langweilig, zutiefst beschränkt, ihre Produkte nie wirklich von „Ésprit“ erfüllt, wie Georg E. Schmid wohl sagen würde. Bemühungen in die Gegenrichtung unternahm zwar Wolfram, doch summa summarum ist der Nutzen der „Wiener Schule“ hinsichtlich einer „AUFKLÄRERISCHEN FUNKTION DER GESCHICHTSWISSENSCHAFT“ schärfstens(!) in Frage zu stellen. Gegründet wurde die „Wiener Schule“ wie schon bemerkt im Jahre 1854, also in einer Zeit, als man den „NATIONAL-MYTHEN“ der „ÖSTERR. VÖLKER“ sogenannte „WISSENSCHAFTLICHE FAKTEN“ gegenüberstellen wollte bzw. musste. Doch gerade(!) in diesem Kontext des Strebens nach „OBERHOHEIT“ bzw. „HERRSCHAFT“ sind „WISSENSCHAFTLICHE FAKTEN“ bekanntlich stets „HOCH-POLITISCH“. Herr Siegfried Haider aus Linz absolvierte jedenfalls den IÖG-Kurs von 1962 bis 1965 mit größtem Erfolg. Man war mit ihm sehr zufrieden: Schon mittendrin wurde er zur „Wissenschaftlichen Hilfskraft“(1964) befördert. Im Jahre 1966 wurde er dann zum „Dr. phil“. Von 1966 bis 1976 war er dann „Assistent beim IÖG“. 1976 Habilitation für „Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften“ an der Universität Wien(vom IÖG infiltriert). 1976 trat er ins Oberösterreichische Landesarchiv ein, 1979 wurde er zum „Stellvertretenden Direktor“, 1989(1. Oktober) wurde er „Direktor“. Im Jahr 1983 war ihm in Wien der Titel „Ausserordentlicher Universitätsprofessor“ verliehen worden.(13) 2003 ging er als „Oberösterreichischer Archivdirektor“ in Pension. 2008 wurde er mit dem „Oberösterreichischen Wissenschafts-Preis“ ausgezeichnet.
VIII: „Mit oana Schwoarzn‘ Tintn‘“ – Ende 1979 kommt es in Sattledt zur „Schwarzen Revolution“. Der Tierarzt Dr. Volker Werner-Tutschku wird Bürgermeister. Weitere Entwicklung der „Wappenfrage“ bis 1989. Das Telefonat „Dr. Werner-Tutschku – Prof.Dr. Haider“ vom 14. November 1984. Am Ende gilt die Devise: „RuckZuck“. Ende der 1970er Jahre kam es zu einem schweren inneren Kämpfen innerhalb der SPÖ. Daneben war Bgm. Atzelsdorfer – schon seit 1967(!) an der Macht – für die Bevölkerung längst „alt“ geworden. Der Wahlkampf‘79 der ÖVP war kritisch, intellektuell und volksnah: Das Polit-Blatt „Mit oana Schwoarzn‘ Tintn‘“ war der deutlichste Ausdruck dessen. Federführend war hier Frau Ilse Schrems gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten Josef Mayer, Lehrer an der Hauptschule Sattledt. Frau Schrems zog übrigens nach deutlich gewonnener Wahl als „Erste Frau“ in den Sattledter Gemeinderat ein. Im Jahr 1980 löste sie dann Atzelsdorfer als Direktor der Volksschule ab und wurde damit auch zum „Ersten weiblichen Schulmeister“ von Sattledt.(s.d. BACHMAYR/EIBLHUBER 2000: 125) Man gewann die Wahl also wie gesagt deutlich – und nach einem kurzen innerparteilichen Moratorium stand fest, dass der Tierarzt Dr. Volker Werner-Tutschku der „Neue Bürgermeister“ werden soll – Ein wirklich fescher Bursch! Angelobung des „Neuen Gemeinderates“ 1979: Zweiter von links der neue Bürgermeister Dr. Volker Werner-Tutschku.
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Rechts von ihm Frau Ilse Schrems, die „Historisch Erste Frau im Sattledter Gemeinderat“, welche gerade dem „Charme“ des politischen Gegners völlig zu erliegen scheint. „Gute Zusammenarbeit“ ist das Fundament jeder Demokratie! Bürgermeister Dr. Volker Werner-Tutschku; ÖVP(1979-2003):
Aus: Heimatbuch Sattledt. Er stammt aus Wien-Kaisermühlen, also jenem Stadtteil der Bundeshauptstadt, welchem durch die TV-Serie „Kaisermühlen-Blues“ schließlich weltweite Beachtung geschenkt werden soll. Schon sein Vater war Tierarzt. Dieser hatte übrigens die große Ehre, die Hündin des berühmten österreichischen Psychoanalytikers Sigmund Freud zu betreuen.(s.d. GIRTLER 2009) Dr.Werner-Tutschku hielt neben seiner Tätigkeit als Tierarzt in Sattledt jahrelang auch Lehrveranstaltungen an der Universität Wien ab. Das „Regime Werner-Tutschku“ – welches 1979 mit „revolutionärem Gestus“ begann – soll leider bald erstarren und wurde in der Folge eigentlich allein durch die Schwäche der SPÖ aufrechterhalten. Höhepunkt einer politischen Karriere – Sattledt wird zum „Markt“ erhoben(1999):
Copyright: W.Brummer Bezüglich der Wappenfrage wurde dem „Neuen Bürgermeister“ von seinem Sekretär Otto Oberegger aufgrund eines Telefongespräches mit der zuständigen Stelle beim Land Oberösterreich am 30. Juni 1980 zunächst nur mitgeteilt, dass die „Genehmigungs-Frist vorerst abgelaufen“ sei. Als neuer Termin wurde der 1. Juli 1981 in Aussicht genommen.(14) Den 1. Oktober 1984, also das Jubiläumsdatum „45 Jahre Gemeinde Sattledt“, nahm man bezüglich der Wappenfrage offenbar nicht zur Kenntnis. Vielmehr sollte eine „Kultur-Woche“ im Jahr 1985 den Rahmen für eine Wappenverleihung bilden. Am 20. Juni 1984 wurde im Gemeinderat bzgl. der Schaffung eines Wappens ein „Grundsatz-Beschluss“ gefasst, welchem ein „Antrag“ des „Schul- und Kulturausschusses“ unter Herrn Rudolf Federmair vorausgegangen war. Am 3. Juli d.J. schrieb Bgm. Dr. Werner-Tutschku folgenden Brief(15) an das Land Oberösterreich: „Mit höflicher Bezugnahme auf die beiden ha.Eingaben vom 18.9.1978 und 20.7.1979, gleicher obiger Zahl, wird berichtet, daß über Antrag des Schul- und Kulturausschusses (Obmann Herr GR.Rudolf Federmair) der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20.6. 1984 (VSchr.02/1984, TOP.4.) den Grundsatzbeschluß gefaßt hat für die Gemeinde Sattledt ein Gemeindewappen zu schaffen. (Hervorhebung d.Verf.) Es ist beabsichtigt, das Gemeindewappen in der im kommenden Jahre geplanten Kulturwoche(etwa in einem Jahr)(Hervorhebung d.Verf.) der Öffentlichkeit in einer Feier zu übergeben. Die nach der Eingabe vom 18-9-1978 ergangenen Erlässe Gem - 71-013/12 - 1981 - Keh. vom -1.7. 1981 und vom -6.9.1979 sind amtsbekannt. Das Gemeindeamt Sattledt bringt den Gemeinderatsbeschluß mit dem Ersuchen zur Kenntnis, die weitere Vorgangsweise mitteilen zu wollen und nähere Weisungen zu erteilen“. Gemeinderat Rudolf Federmair, Vater des berühmten Sattledter Schriftstellers Dr. Leopold Federmair.
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Im Zivilberuf war er Gastronom(Restaurant/Rasthaus „Sonnenhof“, längst abgerissen. Dort kehrte am Beginn der 1970er Jahre gerne der berühmte österreichische Sänger Wolfgang Ambros ein). Ein gewisser Dr. Simader antwortete am 31. Juli d.J. v.a. mit der Feststellung, dass die Vorgangsweise bereits im Schreiben aus 1978 erklärt worden sei und kritisierte, dass die „Verhandlungsschrift“ der genannten Gemeinderatssitzung nicht mitgeschickt worden sei. Die Gestaltung des Wappens war aber nach wie vor eine grundsätzlich offene Frage. So wandte man sich an Fachkräfte, nämlich den Linzer Diplomgraphiker Werner Wimmer und die oben bereits genannte Eva Meloun. Im September 1984 erklärten sich beide zur Mitarbeit bereit.(16) Vom „Entwurf Oberegger 1979“(s.o.) war keinerlei Rede mehr. Involviert wurde damals offenbar auch die Familie Anna Wimmer(Sattledt), welche vier Entwürfe vorlegte. Leider sind diese undatiert.(s. Gemeindearchiv Sattledt) Das „Wappen-Projekt‘85“ soll schließlich scheitern. Am 14. November 1984 führte Bgm. Werner-Tutschku ein Telefongespräch mit Univ.-Prof. Dr. Siegfried Haider vom oberösterreichischen Landesarchiv. Dessen Inhalt notierte er stichwortartig ganz einfach auf die Rückseite des Briefes der Eva Meloun vom September d.J.(s.o.). Notizen von Bgm. Werner-Tutschku auf der Rückseite des Briefes von Eva Meloun an die Gemeinde Sattledt betr. „Gestaltung eines Gemeindewappens“(13. September 1984) anlässlich des Telefongespräches mit Prof.Dr.Haider(oö.Landesarchiv) vom 14. November 1984:
Interessant ist hier zunächst die Feststellung „alles inoffiziell“(links unten). Der Bürgermeister wollte offenbar in Zukunft alles ohne „Äußere Einmischung“ klar und sauber abwickeln. Nicht zufällig ging es deshalb im Gespräch offenbar erneut und vermehrt um die Frage des „Bürokratischen Procedere“. Besonders interessant aber ist, dass während dieses Gespräches die erste(n) datierbare(n) Skizze(n) des „Sattledter Pfeilkreuzes“ entstand(en), wobei offenbar schließlich die linke Skizze favorisiert wurde: Schlicht und klar, ohne unnötige Zusätze versehen. Damit war der Bürgermeister gewissermaßen „gut gewappnet“ für das Jubiläumsjahr „50 Jahre Sattledt(1989)“, den nächsten sinnvollen Termin für die „Einführung des Gemeindewappens“. Die Wahl des Jahres 1985 gewann er natürlich. In der Folge entstanden ca. 50(!) Pfeilkreuze in verschiedenen Farb-Variationen. Leider sind diese sämtlich undatiert. Der Hersteller ist ferner unbekannt. Im Gemeindearchiv Sattledt befinden sich aber interessanterweise auch noch zwei „Pfeilkreuzmäßige Sonderformen“, welche ebenfalls in verschiedenen Farben hergestellt wurden.(s. Fotos) Pfeilkreuz-Sonderform No. 1: Die „Rote Schneeflocke“.
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Pfeilkreuz-Sonderform No. 2:
Aus: Gemeindearchiv Sattledt. Besonderen Anklang fanden diese nicht: Wenn man das „Pfeilkreuz“ schon verwenden möchte, um „Expansion“ zu symbolisieren, so symbolisieren diese „Sonderformen“ mit ihren nach innen gekehrten Pfeilen allein „Implosion“. In der Sitzung vom 14. März 1989 stellte Herr Gemeinderat Rudolf Federmair(s.o.) schließlich den Antrag(17): „Ich schlage vor die Gemeindefarben mit Grün-Gelb-Rot festzulegen, da meiner Meinung nach diese Kombination am besten zur Geltung kommen würde“. Dazu erfolgten keine Wortmeldungen. Somit stellte Herr Gemeinderat Federmair den Antrag: „Der Gemeinderat wolle beschließen, daß das Gemeindewappen von Sattledt mit ‚In Grün ein goldenes Pfeilspitzkreuz‘ beschrieben werden soll und die Gemeindefarben in der Kombination Grün-Gelb-Rot beschlossen werden soll“. Die folgende Abstimmung ging 19:0 positiv für Bgm.Werner-Tutschku aus. Der Stimme enthielten sich: Vzbgm. Gottfried Lang, Franz Pernerstorfer, Günther Strobl und Wilhelm Berner. Am 16. April 2013 teilte Herr Lang dem Verfasser um ca. 08:00 h telefonisch mit, man habe sich deshalb enthalten, weil man das vorliegende Konzept für „völlig unausgegoren“ hielt. Darüberhinaus sei man nie richtig über das „Problem Wappen“ informiert worden. Dieser Antrag(18) ging am 29. März d.J. per Postweg an das Land Oberösterreich und wurde am 24. April 1989 von diesem genehmigt. Dessen Wortlaut: „Die Gemeinde Sattledt stellt den Antrag auf Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindwappens entsprechend dem beiliegenden Entwurf und des GR.-Beschlusses v. 14.3.1989. Das Gemeindewappen wurde vom Oö. Landesarchiv wie folgt beschrieben: ‚In Grün ein goldenes Pfeilspitzkreuz ‚ Ebenso wird um Genehmigung der nachstehenden Gemeindefarben ersucht. Grün-Gelb-Rot“. Die Gemeinde Sattledt ersucht um baldige Erledigung(Hervorhebung d.Verf.), da der Termin f.d. Wappenverleihung mit Herrn Landeshauptmann bereits für 7. Juli 1989 festgelegt wurde“. Die „Wappen-Verleihung“ konnte planmäßig stattfinden.(s.o.)
IX: Resumee. Am Anfang der Vorgeschichte des heutigen „Sattledter Gemeindewappens“ stand also v.a. das Symbol der „Biene“: Es war einst die Vision des Dr.Otto Meloun, welcher sich in vielerlei Hinsicht um die Gemeinde Sattledt verdient gemacht hatte. Wäre er nicht von 1942/43 bis 1945 Mitglied der NSDAP gewesen, wäre er sicherlich „Ehrenbürger“ von Sattledt geworden. In seinem bedeutenden heimatgeschichtlichen Aufsatz aus 1976 hatte er festgehalten: „Wenn sich die Gemeinde Sattledt ein Wappen zulegen wollte, so sollten gleichsam aus Dankbarkeit gegen diese nützlichen Insekten eine Biene oder ein Bienenkorb dafür verwendet werden“(: 9). Er stellte hierbei v.a. auf die Vergangenheit von Sattledt ab: In diesem Gebiet waren einst vom Stift Kremsmünster(gegr. 777) aus „Zeidler“ – also die Vorfahren der heutigen „Imker“ – angesiedelt worden, welche Honig und Wachs zu produzieren und abzuliefern hatten. Erst kürzlich wurde seine Theorie, dass „SATTL-EDT“ von „ZEIDLER-ÖDE“ kommt, durch einen Beitrag erhärtet.(s.d. OBEREGGER 2013) Sicherlich wollte er mit seinem Konzept auch den „Fleiß“ und den „Ordnungssinn“ der gesamten Sattledter Bevölkerung betonen. Den „Ersten Wappenentwurf“ erarbeitete er 1972 gemeinsam mit seiner Enkelin Eva, der heute berühmten Künstlerin Eva Meloun(Wien). Dieser ist leider verschollen. 1978 wurde die „Ausgereifte Fassung“ des Wappenentwurfes der Gemeinde Sattledt vorgelegt und am Ende nicht akzeptiert. Dasselbe galt für eine „weiterentwickelte Fassung“ des Melounschen Entwurfes durch Herrn Gem.Sekr. Otto Oberegger(1979), welcher zum ersten Mal mit den Vorstellungen des Dr. Siegfried Haider vom oberösterreichischen Landesarchiv kollidierte. Haider plädierte – als Fachmann für Wappenfragen – 1979 erstmals explizit für eine „KREUZES-FORM“ des Wappens. Am Ende(1989) kam ein „PFEILKREUZ-WAPPEN“ heraus, welches an das Zeichen der „UNGARISCHEN NATIONAL-SOZIALISTEN“ – genannt „Pfeilkreuzler“ – erinnerte bzw. durchaus eine „VARIANTE DESSELBEN“ hätte sein können(das „Ungarisch-nationalsozialistische Pfeilkreuz“ taucht historisch in mehreren Varianten auf!). Die „Pfeilkreuzler“ sind aufgrund ihrer Taten noch immer(!) als „Kriminelle“ zu begreifen(s.o.), das „Pfeilkreuz“ ist somit – wie das „Hitlersche Hakenkreuz“ als nicht wappentauglich zu bezeichnen. Die Gemeinde Sattledt hat sich mit der Wahl des „Pfeilkreuzes“ eine schwere moralische und vielleicht auch ökonomische Bürde aufgehalst, d.h. es ist heute nicht zu 100% auszuschließen, dass sie aufgrund der Struktur ihres Wappens irgendwann besonders ökonomischen Schaden erleiden wird – Wäre ich global agierender Wirtschaftstreibender, dessen Vorfahren 1944 in Ungarn „brutal getötet“ worden sind, dann würde ich niemals in Sattledt investieren und auch meine Freunde massiv davon abhalten. Angesichts dessen ist für die Wahl eines „Neuen Sattledter Wappens“ zu plädieren. Die Gemeinde Sattledt hat in ihrer glanzvollen Geschichte schon so viele Großleistungen bewältigt, und diese Leistung wäre v.a. eine „Großartige moralische Leistung“. Vor allem würde die Wahl eines „Neuen Sattledter Wappens“ der Welt wieder einmal eines zeigen: SATTLEDT distanziert sich klar vom HOLOCAUST und arbeitet damit daran, dass sich diese furchtbare Phase der Geschichte niemals wiederholt. Wer nun auch immer als „Vater“ des „SATTLEDTER PFEILKREUZ-WAPPENS“ betrachtet werden könnte, fest steht eines: Das oberösterreichische Landesarchiv fand überhaupt nichts dabei, dieses höchst anrüchige Symbol als „WAPPEN-SYMBOL“ zu genehmigen. Dies wirft in der Tat kein gutes Licht auf diese Institution!
X: Anmerkungen. 1) Siehe etwa die Wappenbilder von MAINZ(BRD), BREMEN(BRD), EBELEBEN(BRD) oder HONIGSEE(BRD). 2) Schon der alte Römer SENECA sagte in seinen „Epistulae“: „Apes debemus imitari“! 3) Brief des Landesarchivdirektors Hofrat Dr. Alois ZAUNER an die GEMEINDE SATTLEDT vom 22. Februar 1989(596/586/52-1989 Hai/Fu); Gemeindearchiv Sattledt. 4) Siehe zu diesem Kapitel: R. Fischer, Entwicklungsstufen des Antisemitismus in Ungarn a.a.O.; R. Fritz, Gewalterfahrungen verarbeiten a.a.O.; M. Szöllösi-Janze, Horthy-Ungarn und die Pfeilkreuzler-Bewegung a.a.O.; M. Szöllösi-Janze, Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn a.a.O.; M. Szöllösi-Janze, Pfeilkreuzler, Landesverräter und andere Volksfeinde a.a.O. 5) Diese Lebensbeschreibung fußt auf dem Dokument „LEBENSBESCHREIBUNG DES DR.JUR.OTTO MELOUN, RECHTSANWALT IN WELS, OD. WOHFT. GEMEINDE SATTLEDT“(verfasst von Dr. Otto Meloun; PA Eva Meloun, Wien) und einem „Ero-epischen Gespräch“(Methode n. Prof.Dr. Roland Girtler) mit seiner Enkelin, Frau Eva MELOUN. 6) Über das „Neue Leben der Melouns in Sattledt“ berichtete übrigens später seine Tochter Renate(vh. SEELIGER) in literarischer Form, siehe Abschnitt „Quellen &. Verweise“ dieser Arbeit. 7) Siehe „GEMEINDEWAPPEN FÜR SATTLEDT – ANFRAGE“(00/003-0/1978-Bgm./OB.; unterzeichnet von Bgm. K.Atzelsdorfer; Archiv der Gemeinde Sattledt). 8) Siehe „GEMEINDEWAPPEN FÜR SATTLEDT – ANFRAGE; ANTWORT DURCH DAS LAND OÖ“(Gem-71.114/1-1978-Nei; Archiv der Gemeinde Sattledt). 9) Siehe Brief der Gemeinde Sattledt an das oö.Landesarchiv, z.H. Doz.Dr.Siegfried Haider , betreffs „GEMEINDEWAPPEN FÜR SATTLEDT – ENTWURF. GESCHICHTE DER GEMEINDE SATTLEDT – BESIEDELUNG UND ENTSTEHUNG(00/003-0/1979-OB.; Archiv der Gemeinde Sattledt). 10) Ebenda. 11) Siehe Brief von Herrn Univ.-Doz. Dr. Siegfried HAIDER(oö.Landesarchiv) an die GEMEINDE SATTLEDT ohne bes. Betreff vom 14. August 1979; 1828/1755/52-79-Hai/Pl; Archiv der Gemeinde Sattledt). 12) Seine Abschlussarbeit bestand in der „Übersetzung“ des in Spezialschrift abgefassten politischen Tagebuches von Josef Redlich. Siehe FELLNER 1954. 13) Früher gab es „Ordentliche Universitätsprofessoren“(= o.Univ.-Prof.), „Titulierte Ordentliche Universitätsprofessoren“(= tit.o.Univ.-Prof.), „Außerordentliche Professoren“(= ao.Univ.-Prof.) und „Titulierte Außerordentliche Universitätsprofessoren“(= tit.ao.Univ.-Prof.). Haider ist im Besitz letzteren Titels. 14) GESPRÄCHSNOTIZ Telefongespräch Gem.Sekr.Oberegger mit Herrn Neißl, Abt. Gemeinden, Land OÖ vom 30. Juni 1980, ca. 11:10 ff.; Gemeindearchiv Sattledt. 15) Brief von Herrn Bgm.Dr. Volker WERNER-TUTSCHKU an das LAND OÖ vom 3. Juli 1984 betreffs „Erschaffung eines Gemeindewappens für Sattledt“(00/003-0-1984-OB.; Gemeindearchiv Sattledt). 16) Siehe Brief von Herrn Werner WIMMER an die GEMEINDE SATTLEDT vom 13. September d.J.; Brief von Eva MELOUN vom 15. Oktober d.J.(Gemeindearchiv Sattledt). 17) Siehe AUSZUG AUS DER VERHANDLUNGSSCHRIFT ÜBER DIE ÖFFENTLICHE SITZUNG DES GEMEINDERATES SATTLEDT vom 14. März 1989. Sitzungsbeginn: 20h. Sitzungsende: 23:35 h(Gemeindearchiv Sattledt). 18) Brief von Herrn Bgm.Dr. Volker WERNER-TUTSCHKU an das LAND OÖ vom 29. März 1989 betreffs „Antrag auf Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens und Genehmigung der Gemeindefarben“(00/003-0/1989-Bgm.; Gemeindearchiv Sattledt).
XI: Quellen &. Verweise. Quellen: Ero-epische Gespräche(Methode nach Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler) mit Eva MELOUN(Wien), Helmut SCHOCK(Sattledt), Otto OBEREGGER(Sattledt), Berta KAISER(Sattledt), Gottfried LANG(Sattledt). PRIVATARCHIV EVA MELOUN(Wien). GEMEINDEARCHIV SATTLEDT. Literatur: BRUMMER Walter(Red.): Heimatbuch Sattledt. Von der Gegend bis zum Markt. -Leoben 2000. BACHMAYR Walter(Red.): Sattledt 1939-1989. –Sattledt 1989. BACHMAYR Walter/Ilse EIBLHUBER: Es begann vor 200 Jahren. Von der Landschule zur Integration. In: Heimatbuch Sattledt. Von der Gegend bis zum Markt. -Leoben 2000, S. 114 ff. FELLNER Fritz(Hrsg.): Schicksalsjahre Österreichs. Das politische Tagebuch Josef Redlichs. 2 Bde. –Graz 1954. FELLNER Fritz/Doris A.Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. -Wien u.a. 2006. FEYERABEND Paul K.: Killing Time; dt. Übersetzung „Zeitverschwendung“. – Frankfurt/M. 1995. FISCHER Rolf: Entwicklungsstufen des Antisemitismus in Ungarn 1867-1939. Die Zerstörung einer magyarisch-jüdischen Symbiose. –München 1988. FRITZ Regina: Gewalterfahrungen verarbeiten. Kontextbezogene Berichte von Budapester Juden über Massaker der Pfeilkreuzler. In: Krieg, Erinnerung, Geschichtswissenschaft. Hrsg. v. Siegfried Mattl. –Wien u.a. 2009, S. 323 ff. GEYL Pieter: Napoleon. For and Against. –New Haven 1949. GIRTLER Roland: Der alte Bahnhof und der Hund des Sigmund Freud. In: Kronenzeitung vom 8. Februar 2009., S. 66 f. HEIMATBUCH SATTLEDT, s. BRUMMER. MELOUN 1976 = Elmar Oberegger(Hrsg.): Dr. Otto Meloun zur Geschichte von Sattledt. Sein Text aus 1976. –Sattledt 2012. OBEREGGER Elmar: „Sattledt“. Zu Ursprung und Entstehung unseres Gemeindenamens. –Sattledt 2013(= Historisches Sattledt No. 1). OBEREGGER 2013a = OBEREGGER Elmar: Die Rückkehr der Biene nach Sattledt. Das „Hofer-Projekt 2020“ im historischen Kontext. In: Buster Shooter’s Finest. Das Kulturmagazin(Internet 2013). SEELIGER Renate: Haus der Zuflucht. –Mödling 1956. SZÖLLÖSI-JANZE Margit: Horthy-Ungarn und die Pfeilkreuzler-Bewegung. In: Geschichte und Gesellschaft 12 (1986), S. 163 ff. SZÖLLÖSI-JANZE Margit: Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn. Historischer Kontext, Entwicklung und Herrschaft. –München 1989. SZÖLLÖSI-JANZE Margit: Pfeilkreuzler, Landesverräter und andere Volksfeinde – Generalabrechnung in Ungarn. In: Politische Säuberung in Europa. Die Abrechnung mit Faschismus und Kollaboration nach dem Zweiten Weltkrieg. Hrsg. v. Klaus-Dietmar Henke u. Hans Woller. –München 1991, S. 311 ff. VIOLAND Ernst: Die soziale Geschichte der Revolution in Österreich 1848. (Herausgegeben und mit einer höchst instruktiven Einleitung versehen von Wolfgang Häusler) – Wien 1984.
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