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DR. STOJANOVIC UND DER „SKANDAL VON ZAGREB“(1902):

Paradigmenwechsel im Kampf um „Großserbien“.

Vorgeschichte und Folgen.

Essai.

 

I: Ein Opfer der „Welt-Geschichte“

Im Jahre 1964 wurde in Belgrad ein Armer Mann zu Grabe getragen –

Titos Öffentlichkeits-Arbeit bewirkte, dass dieser Vorgang zu einem Ereignis wurde, welches nicht erwähnenswert war, schon gar nicht in internationaler Hinsicht:

Darum ist dieser Mann bis heute in weiten Kreisen der Öffentlichkeit Post-Jugoslawiens und in der pseudo-jugoslawisch interessierten Öffentlichkeit des Deutschen Raumes(ohne diese hätte es die Kriege der 1990er-Jahre in ihrer konkreten Form wohl nie gegeben!) so gut wie unbekannt.

Tito hatte ihm nach dem Zweiten Weltkrieg alles genommen, was er einst gehabt hatte und ihn darüberhinaus mundtot gemacht:

Die Rede ist vom großserbischen Intellektuellen Dr. Nikola Stojanovic, geboren 1880 in Mostar(BiH), dann zur Ausbildung in Belgrad und Wien, nach dem Ersten Weltkrieg als „Fachexperte für Bosnien-Herzegowina“ an der Pariser Friedenskonferenz beteiligt, ab 1941 tätig für Cica Mihailovic, bald in Deutscher Kriegsgefangenschaft, die bis 1945 dauerte. Nach „Jugoslawien“ ging er sodann freiwillig zurück.

Dr. Nikola Stojanovic(1880-1964):

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Seine historische Bedeutung besteht darin, dass er es war, welcher im Jahr 1902 durch die Einführung des Begriffes „Ausrottung“(= serb./kroat. „istrage“) im Kampf um die „Großserbische Sache“ einen entscheidenden Paradigmen-Wechsel herbeigeführt hat. Dies zog umgehend den „Skandal von Zagreb“ und seine Ausweisung aus Österreich-Ungarn wegen „Volks-Verhetzung“ nach sich.

Hier sollen nun einerseits die historischen Voraussetzungen, andererseits die historischen Folgen der Stojanovicschen These aus 1902 ausführlich geschildert werden.

 

II: „Velika Srbija“ – Ursprünglich ein „Friedens-Projekt“. Karadzic und Garasanin.

„Groß-Serbien“(Velika Srbija) –

Nur wenige wissen heute(oder wollen wissen!), dass das im Ursprung(!) ein Projekt des Friedens war. Erst später glitt alles in die historisch bekannten Bahnen ab…

Nach Meinung einiger Historiker reicht die „Idee Großserbiens“ bereits bis ins 17. Jahrhundert zurück. Innerhalb der Epoche des „Nationalismus“(19. Jh ff.) waren zunächst besonders zwei Männer von Wichtigkeit: Der Gelehrte Vuk Stefanovic Karadzic(1787-1864) und der Politiker Ilija Garasanin(1812-1874).

Im Kampf gegen die Fremdherrschaft(= Österreich und Osmanisches Reich) auf balkanischem Boden lehnten beide natürlich das Gewalt-Prinzip nicht grundsätzlich ab, denn sie kannten die „Weltgeschichte“ gut genug, um zu wissen, dass dies höchst dumm wäre. Grundsätzlich aber wollte man den Großteil der Südslawen mit primär friedlichen Mitteln dazu bringen, sich „Serben“ zu nennen.

Vuk S. Karadzic(1787-1864) und Ilija Garasanin(1812-1874):

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Dieser Name „Serbe“ wäre also gleichbedeutend mit „Politischer Unabhängigkeit“ und „Volks-Genosse“. Ein ursprünglich politisch positiver Name, welcher aber in der Folge viel von seinem Charme verlor

Bis heute hält diese, vor allem von Österreich stets genährte, traurige Tendenz an. Erneuten Aufwind erhielt sie vor allem aufgrund der Ereignisse der 1980er und 1990er-Jahre.

 

III: Vuk Stefanovic Karadzic (1787-1864) und der „Südslawische Raum“„Srbi svi i svuda“!(1836)

Um welche „Südslawen“ ging es Karadzic und Garasanin nun?

In seinem Aufsatz „Serben sind sie alle und überall“(1836) äußert Karadzic diesbezüglich – den bis heute renommierten Slawisten Josef Dobrovsky(1753-1829) und Josef Safarik(1795-1861) folgend – die bis heute durchaus diskutable These, dass sich früher einmal alle Slawen mit „Serben“ bezeichnet hätten.(s. S. 23)

Übriggeblieben von dieser „Ursprungszeit“ seien nur die „Sorben“ in der Lausitz(DDR) und die „Serben“ am Balkan. Alle anderen slawischen Völker hätten sich im Lauf der Zeit umbenannt bzw. wären umbenannt worden:

„Russen“ soll von griech. „Rhos“ = „Nordmänner“/“Normannen“ kommen. Gemeint sind damit die skandinavischen „Waräger“, welche einst in Osteuropa herrschten.

Die Bezeichnung „Slowenen“ bedeutet nur „Slawen“ und ist somit germanisch inspiriert. Ihr schlichter Zweck: Bezeichnung von „nicht-deutschen Leuten“, die auch keine Romanen waren. Ein anderer Name für Slowene war(bzw. ist) „Windischer“(„Wende“). Sich selbst nannten die Slowenen aber einst „Carantanci“/“Karantaner“. Dieser stolze Name ist heute aber nicht mehr in Gebrauch.

„Bulgare“ soll ein türkischer Name sein und im Grunde nichts Anderes als „Mischling“ bedeuten…

Somit gilt für Karadzic – nota bene(!) – nicht nur: „Serben sind sie alle und überall“ sondern auch: „SERBEN WAREN SIE ALLE UND ÜBERALL“.

Unter dieser Voraussetzung nun würde der „Serbisch-Südslawische Raum“ eigentlich vom Strand des Wörthersees(= „Vrbsko Jezero“) bis zum Schwarzen Meer und von der „Unteren Donauregion“ bis zum „Adriatischen Meer“ reichen.

Doch Karadzic schränkt sich hier ein, so wie sich auch der Deutsche Nationalist trotz „Deutschlandlied“(1841) einschränkte bzw. einschränkt:

Die heutigen „Niederlande“(sic Deutschlandlied: „Von der Maas bis an die Memel…“), „Flandern“, die „Deutsch-Schweiz“, „Norwegen“, „Schweden“, der Hauptteil der „Dänischen Halbinsel“ und auch „England“ seien zwar „germanische“, aber – aus welchen konkreten Gründen auch immer – keine „Gebiete von Deutschem National-Interesse“.

So erkennt Karadzic die Nationale Eigenständigkeit von Bulgarien und Slowenien von vorn herein an. Die „Montenegriner“ immerhin erhob er kurz nach Erscheinen seiner obgenannten Serben-Schrift(1836) in den stolzen Rang von „Quasi-Serben“. Titel der entsprechenden Arbeit: „Montenegro und die Montenegriner“(1837).

Diese „Nationalen Einschränkungen Karadzics‘“ erfolgten in erster Linie(die „Montenegriner“ stellen diesbezüglich eine Ausnahme dar. Dazu sogleich.) vor sprachwissenschaftlichem Hintergrund, also auf recht schwacher Basis. An dieser Stelle sei eine weitere Parallele zur Frage der „Deutschen Nation“ gestattet:

Wie leicht wäre es doch grundsätzlich, das „Niederländische“ oder das „Dänische“ jeweils als „Deutschen Dialekt“ aussehen zu lassen? Man bräuchte hierfür nur einen nationalistischen Wissenschaftler, der den entsprechenden politischen Anweisungen folgt.

Wie leicht wäre doch der Beweis, dass das Slowenische nichts Anderes sei als ein „Alpin-Serbisch“? Oder – um im Sinne des nationalistischen kroatischen Historikers Dr. Franjo Tudjman zu sprechen – ein „Alpin-Kroatisch“?

Wie leicht war doch Anfang der 1990er-Jahre der „Historische Beweis“, dass es „Das Kroatische“ wirklich gibt? Zuvor sprach man in Kroatien und anderswo in Jugoslawien ja noch offiziell „Serbo-Kroatisch“ – Und die genaue Anzahl der von renommierten Verlagen(!) entsprechend gedruckten „Serbo-Kroatisch-Wörterbücher“ können wir heute nur mit Mühe ermessen

Im Falle von Schwarzenberg(Montenegro, Crna Gora) imponierte Karadzic in seiner Einteilung bzw. Einstufung ganz einfach der „Heldenhafte und Eigenständige Kampf“ gegen die Osmanische Besatzungsmacht. Die „Montenegriner“, die wären also sowas Ähnliches wie die „Tiroler“ im Deutsch-österreichischen Kontext. Aber ganz ohne Zweifel seien auch diese „Schwarzenberger“ als Teil der „Großen Serbischen Nation“ anzusehen.

Hervorzuheben ist, dass Karadzic diese „Große Serbische Nation“ – dem einflussreichen banato-serbischen Gelehrten Dositej Obradovic(1739-1811) folgend – a priori als grundsätzlich „tri-konfessionell“ begriffen hat: Orthodoxie, Katholizismus und Islam sollten sich unter dem Titel „(Velika)Srbija“ für immer die freundschaftliche slawische Hand geben. So zumindest die Theorie.

Die katholischen „Kroaten“ gefielen Karadzic aber v.a. in politischer Hinsicht weitaus weniger als die „Stolzen und wehrhaften Montenegriner“: Das waren für ihn im Prinzip „Kaiser-Schlecker“, da für sie die „Opposition zu Wien“ keineswegs politisches Grundsatz-Programm war –

Es soll denn auch der Kroate Josip Graf Jelacic v. Buzim(1801-1859) sein, welcher Österreich bei der militärischen Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstands(1849) maßgeblich half. Noch heute steht seine Statue am Zagreber Hauptplatz.

Aber bereits die sprachwissenschaftlichen Überlegungen Karadzics von 1836 führten dazu, dass er das „Volk der Kroaten“ ganz einfach als „(Katholische)Serben“ – also nicht einmal als „Quasi-Serben“(s. „Montenegriner“) – betrachtete. Allein den Bewohnern der Bezirke „Zagreb“, „Varasdin“ und „Krizevci“ gestand er aufgrund ihres Dialektes theoretisch eine gewisse Eigenart bzw. Andersartigkeit zu(s. S. 19). Letzten Endes aber seien auch sie eher Teil der „(Velika)Srbija“ als irgendeines anderen Systems. Sie seien also „Einbürgerungsfähige Serben“.

Die oben dargestellte „National-Theorie“ ist natürlich wie alle Theorien dieser Art dort und da inkohärent. Das wurde bereits bemerkt.

Aber sie existiert als Historisches Faktum und somit muss man sie als Realist nehmen, wie sie eben ist.

Ein weiteres historisches Faktum: Der serbische Innenminister IIja Garasanin(1812-1874).

 

IV: Auf den „Politischen Theoretiker“ folgt historisch der „Politische Techniker“Ilija Garasanin(1812-1874). Seine Schrift „Nacertanije“(1844). „Legitimität“, „Ordnung“ und „Fortschritt“.

Ilija Garasanin – Innenminister einer politischen europäischen Region, welche noch nicht zu 100% die „Politische Macht“ in Händen hatte(Arbeitsbegriff: „Serbien“) – war ganz ohne Zweifel ein politischer Verschwörer gegen den türkischen Sultan in Istanbul. Er war also naturgemäß ein geistig-politischer Freund Karadzics.

Unter den politischen Verschwörern dürfte er nicht die absolut bestimmende Nummer Eins gewesen sein bzw. wollte er sich offensichtlich nicht entsprechend gebärden, weshalb er sein (geheimes)politisches Zukunfts-Programm zur politischen Etablierung der Velika Srbija in einen „Diskussions-Beitrag“ bzw. „Programm-Entwurf“ kleidete und letztlich als „Memorandum“ verkaufte. Offizieller Titel: „Nacertanije“, der „Geheime Programmentwurf“(1844).

Garasanin folgte grundsätzlich dem Konzept Karadzics, legte aber als Politiker(!) größten Wert auf:

1)    „Legitimität“ des anzustrebenden Unternehmens „Velika Srbija“.

2)    „Ordnung“ in der Durchführung.

3)    „Fortschritt“ innerhalb der Durchführung.

„Politische Gewalt“ war damit nicht das vorrangige Thema.

Zu Punkt 1 schreibt er im „Nacertanije“(1844):(S. 49 ff.)

„Der Serbische Staat, der schon glücklich begonnen hat, der sich aber erst ausbreiten und stark werden muss, hat seine Grundlagen und feste Basis im Serbischen Kaisertum des 13. und 14. Jahrhunderts ... Schon Kaiser Duschan der Starke hatte das Wappen des Byzantinischen Reiches übernommen ... jetzt, wo die türkische Macht gebrochen und sozusagen vernichtet ist, muss man anfangen, diesen jenen Geist zu aktivieren, seine Rechte aufs neue zu suchen und die unterbrochene Arbeit neu aufnehmen ... wir Serben werden dann vor die Welt hintreten als die wahren Nachfolger unserer großen Väter, die nichts Neues tun, sondern nur ihr Erbe erneuern ... Unserem Streben kann man nicht vorwerfen, es sei etwas Neues, Unbegründetes, es sei eine Revolution oder ein Umsturz, sondern jeder muss zugeben, dass es politisch notwendig ist, dass es in uralter Zeit begründet wurde...“.

Zu den Punkten 2 und 3 schreibt er:(S. 55 ff)

„Wenn man mit Sicherheit weiß, was man will, und wenn man es ständig und entschlossen will, dann wird man auch die Mittel, die nötig sind, zur Erreichung der genannten Ziele bei einer fähigen Regierung leicht und schnell finden, denn die serbische Nation ist derart gut, daß man mit ihr alles, freilich nur Vernünftiges, erreichen kann … Um bestimmen zu können, was man tun kann, und wie man dabei vorzugehen hat, muß die Regierung wissen, in welcher Lage sich die Völker der verschiedenen Serbien umgebenden Provinzen jeweils befinden. Das ist die Hauptbedingung einer genauen Festlegung der Mittel. Zu diesem Ziel muß man vor allem scharfsinnige, unvoreingenommene und der Regierung treu ergebene Leute als Explorateure des Zustands jener Völker und Länder ausschicken, und diese müssen nach ihrer Rückkehr genaue schriftliche Berichte über die Angelegenheit geben. Insbesondere braucht man Informationen über Bosnien, die Herzegowina, Montenegro und Nordalbanien. Gleichzeitig muß man den Zustand in Slawonien, Kroatien und Dalmatien genau kennen, und selbstverständlich gehört dazu auch die Bevölkerung von Sirmium, dem Banat und der Batschka. Diesen Agenten sind Anweisungen zu geben, auf welche Weise jene Länder aufzusuchen und zu bereisen sind. Unter anderem sind sie anzuweisen, welche Orte und welche Personen sie besonders kennenzulernen und aufzusuchen haben. Neben den materiellen Instruktionen ist ihnen eine allgemeine Hauptinstruktion zu geben, in der folgende Punkte zu bestimmen sind, die diese Explorateure zu erfüllen haben:

1. Einschätzung des politischen Zustands des Landes, insbesondere der sich in ihm befindenden Partei; Ankauf von Informationen, aufgrund derer man das Volk und die Gefühle seines Herzens besser kennenlernen kann, also um seine geheimen Wünsche kennenzulernen; vor allem aber ist anzugeben, was man als anerkanntes und schon öffentlich ausgesprochenes nationales Bedürfnis bezeichnen könnte.

2. Besonders ist auf den militärischen Zustand des Volkes und des Landes zu achten, sowie auf die Kriegsgesinnung und die Bewaffnung des Volkes; danach Zahl und Anlage des tatsächlichen Heeres; wo sich die Armeelager und Arsenale befinden; wo im Land Kriegsgerät erzeugt wird, sowie Munition und Waffen, oder woher sie bezogen und ins Land eingeführt werden u.a.

3. Erstellung einer Beschreibung oder Charakteristik und eines Verzeichnisses der wichtigsten und einflußreichsten Männer mit Einschluß jener, die Serbien feindlich gegenüberstehen.

4. Was man in der jeweiligen Provinz über Serbien denkt, was das Volk erwartet von Serbien, und was sich die Leute von ihm wünschen, und was sie von ihm befürchten.

Natürlich ist dieser Aufstellung noch hinzuzufügen, was jeder Abgesandte über die derzeitige serbische Politik sagen und vermelden soll und kann. Welche und welcher Art Hoffnungen wir erwecken sollen, und worauf man die Aufmerksamkeit und das Interesse, insbesondere der dortigen Freunde Serbiens, lenken soll“.

Julius Caesar ist hinsichtlich Gallien übrigens nach demselben Muster vorgegangen. Doch die Gewaltfrage stellte für Garasanin noch ein Randthema dar.

Im Jahr der Vollendung dieses Garasaninschen Programmentwurfs stand ein gewisser Ante Starcevics in Zagreb gerade vor seiner Matura. Geboren wurde er 1823 in V.Zitnik, einem kleinen Ort in der Lika(= „Wolfsland“?).

 

Exkurs: Allgemeine historische Einschätzung der „Serbischen Gewalt“ im Zuge des „Ersten Serbischen Aufstandes“(1804).

Es ist an dieser Stelle festzuhalten: Der Serbische Nationalist lehnte die „Gewalt“ zur Durchsetzung seiner Ziele nie grundsätzlich ab. Er spielt somit keine Sonder-Rolle in der Geschichte des Nationalismus.

So floss im Zuge des „Ersten Serbischen Aufstandes“(1804) – an dem Karadzic übrigens aktiv mitwirkte – eine Unmenge von Muslimischem Blut und die Belgrader Moscheen (ca. 80 an der Zahl) wurden entweder schwer beschädigt oder ausradiert. Nur die „Bayrak-Moschee“ blieb der Nachwelt erhalten und wurde später sogar renoviert –

Für muslimische Geschäftsleute, welche immer wieder einmal in Belgrad weilten. Für diese sollte sie ein „Geistig-religiöser Heimgang“ sein.

Die „Bayrak-Moschee“ in Belgrad: Sie blieb im Zuge des „Ersten Serbischen Aufstands(1804)“ verschont.

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Der serbische Minister für „Bildung und kirchliche Angelegenheiten“ hielt im Jahr 1868 fest: „Damit die Mohammedaner, die ihre Geschäfte in Belgrad tätigen, nicht ohne religiösen Trost bleiben, geruht Seine Durchlaucht zu befehlen, dass eine der hiesigen Moscheen als ihr Gebetshaus instand gesetzt wird. Infolge dieser hohen Anweisung ist die ‚Bayrak-Moschee‘ als am meisten geeignet ausgewählt worden, und der Bauminister hat auf meine Bitte Fachleute ausgesandt, daher haben sie diese Moschee, sowie ein Gebäude neben ihr, das der Hoddscha bewohnen wird, in Augenschein genommen...“.

Die oben genannten Gewalt-Aktionen betitelte Karadzic mit dem Verbum „ocistiti“, also „säubern“.

Scheinheilige Katholiken, und deren Zahl ist leider übergroß, sind davon schlicht schockiert

Doch gerade sie sollten nicht den vielzitierten Biblischen Stein in Richtung Serbien werfen, wo doch unter dem Banner des Katholizismus in Spanien einst ganz gleich vorgegangen worden ist:

Im Zuge der „Reconquista“ floss summa summarum wohl viel mehr muslimisches Blut als im Südslawischen Raum je geflossen ist! Doch für den scheinheiligen Katholiken ist das eine geradezu harmlos bzw. „legitim“(?!) das andere aber „Größtes Verbrechen“.

In der Tat: Das „Nationale Serbien“ ging mit seinen Gegnern nie zimperlich um und sticht damit – und das ist zu betonen! – in der „Globalen Konflikt-Geschichte“ keineswegs heraus.

Trotz der „Ereignisse von 1804“ und mancher Folge-Ereignisse war „Serbien“ aber immer grundsätzlich darum bemüht, die (vermeintlichen) „Volksgenossen“ im Südslawischen Raum friedlich(!) in den eigenen Machtbereich einzugliedern. Zu verweisen wäre hier erneut auf den „Nacertanije“(1844).

 

V: Der konkrete Gang der Geschichte – Nicht „Fortschritt“, sondern „Stagnation“. Die „Kroaten“ wollen keine „Katholischen Serben“ sein! Parallele zum Phänomen „Deutsch-Schweizer“. Das politische Wirken von Dr. Ante Starcevics(1823-1896).

Besonders die „Kroaten“ machten beim Projekt „Velika Srbija“ nicht mit, so wie die „Deutsch Schweizer“ sich heute niemals dafür entscheiden würden, zukünftig Teil eines „Neuen Deutschen Reiches“ zu sein.

Ein deutsches Bundesland „Deutsch-Schweiz“ innerhalb eines „Neuen Deutschen Reiches“ würde immerhin von der Gesamten Welt(!) als Größte Unnatürlichkeit betrachtet werden –

Außer es gäbe da noch so einen hinterwäldlerischen US-Politiker, der sich in der Welt gar nicht auskennt, und zum Problem „Deutsch-Schweiz als Teil Deutschlands“ im TV vielleicht sagen würde:

„I really don’t understand their national Problem: They are without any doubt ‚Brothers‘, because it’s a fact that they speak nearly the same language…“.

Ein sehr bedeutender antiserbischer Propagandist in Kroatien war Dr. Ante Starcevic(1823-1896), welcher seit der Ersten Unabhängigkeit des Landes(1991) wieder als „Pater Patriae“ hoch geschätzt wird. Er wurde niemals müde, mit geradezu rattenhafter Wut an den Grundpfeilern der Großserbischen Sache zu nagen.

Dr. Ante Starcevic(1823-1896):

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Geboren 1823 im „Kroatischen Wolfsland“(Lika).

Im Jahre 1867 hielt er in seiner Schrift „Bi-li k Slavstvu ili ka Hrvatstvu“ fest, dass es gar keine „Serben“ gäbe –

Weder dort noch da!

Später stellte er dann einmal fest, dass die Serben „schlimmer als die Juden“ seien und nur ein Echter Antisemit kann die Echte Tragweite(!) dieser Meinung vollends ermessen…

Dr. Starcevic aus der Lika war in der Tat ein sehr gefährlicher Feind des serbischen Projektes „Velika Srbija“ und trug sehr viel zu dessen historischer Stagnation bei.

 

VI: Dr. Nikola Stojanovic, geboren 1880 in Mostar(Bosnien-Herzegowina). Seine Schrift „Serben und Kroaten“(1902), landläufig bekannt als „Bis zu Unserer oder Eurer Ausrottung“. Der „Skandal von Zagreb“(1902).

Als Dr. Starcevic im Jahre 1896 starb, war Nikola Stojanovic gerade Oberschüler in Belgrad.

Dort war er auch längst hinsichtlich der Frage der grundsätzlichen Größe seines „Vater-Landes“(= „Otadzbina“) unterwiesen worden. Das damalige Standardwissen war:

Im Nordwesten die Linie „Triest-Kupa-Varasdin“, ansonsten im Südosten bis Mazedonien, in nordsüdlicher Richtung von der Unteren Donauregion bis hinunter zur Adriaküste.

Die serbische „Otadzbina“(Skizze):

Copyright: E.Oberegger

Serbisches Standardwissen des 19. Jahrhunderts.

Vor diesem Hintergrund musste Dr. Starcevic, mussten natürlich die „Kroaten“ als Größte Feinde der „Serbisch-nationalen Sache“ gelten:

Die Großmacht Österreich, das Osmanenreich und andere übergeordnete Mächte spielten in diesem konkreten „Slawischen Konflikt“ sogar nur eine Nebenrolle. Trotzdem wird dieser bis heute innerhalb der deutschen Geschichtsschreibung allzu sehr unterbewertet. Somit ist auch der „Skandal von Zagreb“(1902) ein relativ unbekanntes Problem.

Das Großserbische Projekt entwickelte sich trotz seiner (angeblichen) „Historischen Legitimität“(Garasanin) generell nicht so erfolgreich wie erwartet. Es befand sich vielmehr – wenn man sich die weitausgesteckten Ziele Garasanins vergegenwärtigt(s.o.) – um 1900 längst innerhalb einer schweren Stagnation.

Stojanovic ging nach seinem Belgrader Abschluss nach Wien und begann dort ein Studium der Jurisprudenz. Offenbar kam er dort mit Evolutionistischen Lebensraum-Theorien aus Deutschland in Berührung, welche dann in der Zeit nach 1918 auch von der Nazi-Bewegung aufgegriffen wurden.

Die Frucht seiner damaligen politischen Überlegungen war jedenfalls die Schrift „Srbi i Hrvati“(1902), zuerst in einer Belgrader Zeitschrift publiziert, später erschien diese dann in Novi Sad als eigener Band.

Populär wurde diese aber unter dem Titel „Do istrage nase ili vase“(= „Bis zu Unserer oder Eurer Ausrottung“). Das „ocistiti“(s.o.) des alten Karadzics hatte nun also eine ganz neue historische Qualität erlangt, ein Paradigmenwechsel war vollzogen.

„Ausrottung“ – Dieser Begriff bedeutet nun in der Tat eine Schwere Zäsur innerhalb der „Serbisch-Kroatischen Beziehungen“:

Karadzic und Garasanin hatten noch grundsätzlich auf eine Friedliche politische Eingliederung von Volksgenossen unter dem Titel „Velika Srbija“ gesetzt.(s.o.) Doch dieses Projekt war wie gesagt nicht sehr erfolgreich.

Zuletzt wurde die im Zuge der „Insurrektion“(ab ca. 1875 bis 1878) schon geplante Aufteilung von Bosnien-Herzegowina unter Serbien und seinem Brüderchen Montenegro(beide damals bereits de facto „unabhängig“!) politisch verunmöglicht. 1878 wurde dieses Gebiet vielmehr von Österreich-Ungarn okkupiert, und zwar gemäß der Feststellungen des Berliner Kongresses.

In Bosnien-Herzegowina hielt nun umgehend ein „Fortschritt“(Eisenbahnen, Straßen etc.) Einzug, den das sozio-ökonomisch rückständige „Serbien“ nie hätte hervorbringen können. Die natürliche politische Gefahr: Dauerhafte psychologisch-politische Bindung der dortigen Serben an Wien. Und weite Teile der Kroaten waren ohnehin traditionell auf Wien fixiert, und nicht in Richtung Belgrad orientiert. Sie waren das ewige Messer im Rücken der Serbischen Sache, sie waren die „Kaiser-Schlecker“, die „Verräter“. Auch die bosnisch-herzegowinischen Muslime waren übrigens mit dem neuen Regime zunehmend zufrieden.

Im Jahr 1902 setzte ein junger serbischer Intellektueller nun also einen ganz neuen nationalistischen Maßstab: Offenbar aus schlichter politischer Verzweiflung bzw. Frustration, die wohl nicht nur ihn längst befallen hatte.

Die Schrift „Srbi i Hrvati“ gelangte über die Zagreber Serben-Zeitung „Srobran“ auch umgehend in die Kroatische Hauptstadt und hatte dort einen ganz furchtbaren Widerhall:

Im Zuge dieses „Skandals von Zagreb“ gab Dr. Stjepan Radic – eine Art „Kroatischer Vor- und Früh-Seselj“ – seinen Ersten großen politischen Auftritt für Kroatien. Er soll dann auch noch im Ersten jugoslawischen Staat(SHS) eine gewichtige Rolle spielen, bevor er von Racic 1928 erschossen wurde. Dieser Attentäter war übrigens – nota bene – nicht „Serbe“, sondern „Schwarzenberger“.

Dr. Stjepan Radic(1871-1928):

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Ein „Kroatischer Vor- und Früh-Seselj“. 1928 von einem Montenegriner erschossen.

Dr. Stojanovic wurde jedenfalls aufgrund des Zagreber Skandals aus Österreich-Ungarn wegen „Volksverhetzung“ ausgewiesen. Geduldet wurde er aber im Okkupationsgebiet Bosnien-Herzegowina, dessen Oberster Herr ja bis zur Annexion im Jahre 1908 noch immer Istanbul war. In seinem Geburtsort Mostar arbeitete er bei der Zeitschrift „Narod“(= „Das Volk“).

Nach der Annexion von 1908 flüchtete er dann in die Schweiz, und zwar nach Zürich. Ungefähr zwei Jahre lebte er dort, bis es ihm gestattet wurde, in Sarajevo als Parlamentarier zu wirken.

Dann kam der Erste Weltkrieg

 

VII: Die „Neue Serbische Gewalt“ ab ca. 1902. Der historisch misslungene „Kroatisch-Serbische Ausgleich“(1939). Jasenovac. Tito. Zum Zerfall Jugoslawiens.

Ob nun reiner Zufall oder nicht: Serbische Kreise gingen ab 1902 erstmals offen und geplant gewalttätig gegen (vermeintliche) „Vaterlands-Feinde“ vor.

1903 wurde der serbische König aufgrund seiner „Österreich-Freundlichkeit“ erschossen, und zwar von Offizieren, welche dann später die Terrorgruppe „Schwarze Hand“(Slogan: „Vereinigung oder Tod“) gründeten. Das Ziel war die Physische Eliminierung aller Feinde „Groß-Serbiens“. Man operierte hier auch auf dem Territorium Österreich-Ungarns

Weit weg war damals schon das Alte Modell von Karadzic und Garasanin(s.o.), dessen höchstes Mittel eigentlich nur der „Sanfte Zwang“ gewesen war.

Auch das Attentat von Sarajevo(1914) wird der Schwarzen Hand zugeschrieben. Doch schien dieses nicht nur Groß-Serbien, sondern auch Ungarn zu nutzen, welches der Thronfolger längst politisch aufs Korn genommen hatte. Bis heute ist diese Sache nicht erschöpfend geklärt…

1917 wurde die Schwarze Hand durch die serbische Regierung eliminiert, die gewalttätige Gesinnung aber blieb mancherorts erhalten –

Im selben Jahr machte Stevan Protic als Regierungs-Mitglied(!) den Vorschlag, zukünftig alle „Muslime“ in Bosnien-Herzegowina zu töten, die nicht innerhalb einer gewissen Frist zum „Serbentum“ zurückkehren würden…

Um es hier nochmals nachdrücklich zu betonen: Von der Bezeichnung „Muslimischer Serbe als Volksgenosse“(Karadzic, Garasanin) war man damals also bereits sehr weit entfernt. Vielmehr waren „Ausrottung“ und „Säuberung“ die Neuen politischen Begriffe.

Trotz dieses auf Dr. Stojanovic zurückgehenden Hintergrund-Begriffes „Ausrottung“(1902) ließen sich „Kroaten“ und „Serben“ – gemeinsam mit den „Slowenen“, die nun einmal nicht „germanisiert“ werden wollten – nach 1918 auf einen Gemeinsamen Staat namens „SHS“(= Sloveni, Hrvati, Srbi) ein. Dieser Name war durchaus wohlklingend: Er berücksichtigte offen die drei nationalen Säulen des neuen Staatswesens. Doch das war nur schlichter Syntax

Die Geringschätzung „Serbiens“(= seit 1878 übrigens völkerrechtlich als „Souveräner Staat“ anerkannt!) gegenüber „Kroatien“ zeigte sich schon sehr früh, nämlich bereits im Jahr 1915. Festgestellt wurde allgemein gegenüber dem gerade in den Krieg eingetretenen Italien:

Wenn die ungefähre Zone „Sibenik-Triest“ – eigentlich fixer Teil der „Serbischen Otadzbina“(s.o.) – nicht wirklich „serbisch“ werden könne, dann sollte diese eben – samt der dort lebenden Menschen„italienisch“ werden können. Damit hätte man also gewissermaßen die dort lebenden Kroaten einer nicht-slawischen, romanischen Macht ausgeliefert und damit die „Kroatische Nation“ auf zwei Staaten aufgeteilt: Italien und SHS.

Auch die Slowenen wurden geringgeschätzt: Belgrad kümmerte sich um die Frage der Grenze gegen Österreich nur höchst halbherzig. Denn eine eigentlich Serbische Sache war das ja immerhin nicht.(s.o.)

Das Projekt SHS, in das „Kroatien“ quasi politisch hineingestolpert sei(so sinngemäß Dr. Radic), weil es im Gegensatz zu Serbien kein Souveräner Staat war, wurde schließlich vor der Hand zum „Projekt der Selbstzerfleischung“.

Die dem ungarischen Reichsteil der alten Monarchie zugehörigen Kroaten wollten schon immer nichts anderes als „Autonomie“ gegenüber Budapest. Der „Ungarisch-Kroatische Ausgleich von 1868“ blieb aber letztlich politisch unerfüllt und man war – wie auch andere Völker der ungarischen Reichshälfte(z.B. die „Deutschen“ im Banat) – der „Magyarisierung“ durch den ungeliebten Herrn ausgeliefert.

Von einer „Ausrottung der Kroaten“ sprach damals in Budapest allerdings niemand.

Dieses kroatische Streben nach Autonomie blieb nun natürlich auch im Kontext des „Jugoslawischen Staates“ erhalten. Nur hatte man es hier nun mit einem (Herren-)Volk zu tun, welches einen Intellektuellen hervorgebracht hatte, der 1902 offen von einer solchen „Ausrottung der Kroaten“ gesprochen hatte. „Serbien“ war für „Kroatien“ seither also ganz etwas Anderes als „Ungarn“.

Mit einer sofort gewährten „Autonomie“ hätte man sich aber trotzdem zufriedengegeben. Der Wunschtraum war aber natürlich schon immer ein „Souveräner Kroatischer Staat“, ganz abseits von Serbien.

Doch diese Autonomie kam vorerst nicht. Die sodann angesichts des daraus entstandenen und sich ständig verstärkenden innenpolitischen Chaos seit 1918 vollzogene Begründung des „Königreiches Jugoslawien“ im Jahr 1929 verschlimmerte die Situation noch: Mit einigem Recht erkannte Kroatien darin nichts Anderes als eine „Serbische Königsdiktatur“, die Etablierung eines „Versteckten Großserbiens“ also.

In dieser Zeit wurde unter einem gewissen Dr. Ante Pavelic eine Untergrund-Bewegung aktiv, welche für die Geschichte des jugoslawischen Raumes bis heute große und nachhaltige Bedeutung besitzt: Man nannte sich schlicht „Die Aufständischen“(= Ustase, in der Einzahl „Ustasa“) und war – ganz im Sinne von Dr. Starcevic(s.o.) – extrem antiserbisch orientiert.

Dr. Ante Pavelic(1889-1956):

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Begründer und Führer der „Ustasa-Bewegung“.

Im Jahre 1939 kam es endlich zu einem innenpolitischen Durchbruch: Die „Hrvatska Banovina“, eine Art „Kroatisch-Jugoslawien“ wurde gegründet.

Obwohl das so manchem kroatischen Nationalisten noch immer nicht ausreichte, ist dieser Schritt im historischen Rückblick als positiv zu betrachten, wurde doch der föderative Umbau Jugoslawiens eingeleitet.

Eingeleitet deshalb, weil es zukünftig auch ein „Slowenisch-Jugoslawien“ geben hätte sollen. Der alte Name „SHS“ sollte also erstmals mit konkretem Leben erfüllt werden…

Die drei Staatsvölker würden vor obigem Hintergrund zukünftig gut miteinander auskommen können, so zumindest die optimistische Sicht.

Noch war es zwischen diesen Völkern immerhin nicht zur „Nationalen Katastrophe“ gekommen. Trotz aller Konflikte der alten Zeit, trotz des belastenden Stojanovicschen Begriffes „Ausrottung“ war ein produktives Zusammenleben möglich. Doch diese Nationale Katastrophe ließ nicht lange auf sich warten. Und sie soll von Kroatien ausgehen.

„Kroatisch-Jugoslawien“(= Hrvatska Banovina) 1939:

Copyright: Elmar Oberegger

Im Jahr 1941 schlitterte Jugoslawien in den Zweiten Weltkrieg hinein und wurde von Hitler und seinen Verbündeten militärisch besetzt. Treffender gesagt: Es wurde „aufgeteilt“. Noch treffender gesagt: Es wurde konsequent „politisch auseinander-dividiert“, und zwar – wie die Geschichte klar zeigt –  nachhaltig. Das war es, was Hitler unter der „Zerschlagung Jugoslawiens als Staat“ eigentlich verstand. Die beigegebene Karte zeigt den territorialen Aspekt dieses Vorganges.

Die Aufteilung Jugoslawiens unter Hitler(1941):

Copyright: Elmar Oberegger

Zu dieser Karte nun aber auch ein paar historisch-politische Bemerkungen:

1)    Klar beherrscht wird die jugoslawische Szenerie ab 1941 vom kroatischen „Ustasa-Staat“ unter Dr. Ante Pavelic(s.o.). Dieser stand Hitler ideologisch ganz besonders nahe. Um einen in der Tat „Souveränen Staat“ handelte es sich hierbei aber nie.

2)    Mit dem serbischen Gebiet wusste man politisch nichts anzufangen und ließ es somit von einem deutschen Militärbefehlshaber verwalten. Hitler hegte eine große Abneigung gegenüber Serbien bzw. „Den Serben“. In der Tat waren es serbische Offiziere gewesen, welchen seinen „Pakt mit Jugoslawien“ zu Fall gebracht und seine militärische Intervention nötig gemacht hatten. Doch seine Abneigung besaß offenbar tiefere Wurzeln: Die „Serben“ seien schon immer ein „Verräter-Pack“ gewesen, zuerst gegenüber Österreich-Ungarn, sodann auch ihm gegenüber. Sowohl die politische Entschlossenheit als auch die kriegerische Leistungsfähigkeit dieses stolzen Volkes imponierten ihm keineswegs. Und dies obwohl es das kleine Serbien war, welches zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Drinagebiet die „Supermacht Österreich-Ungarn“ mit Prügel überzogen hatte und später sogar zum Gegenangriff überging.(In dieser Zeit entstand übrigens der weltbekannt gewordene „Drina-Marsch“.) Dies hatte damals sogar dem Deutschen Kaiser schadenfrohen Respekt abgenötigt, welcher – wie Hitler – von der k.k.-Armee mit ihren versnobbten und inkompetenten Offizieren keineswegs überzeugt war. Doch Hitler stand sein ewig morbides „Heimat-Reich“ in der historischen Einschätzung nun näher als das Tapfere Serbien.

3)    Weite Teile des Kosovo-Gebietes wurden mit der italienischen Kolonie „Albanien“ vereinigt und den Albanern im Stil der Zeit eingeredet, sie seien „rassisch hochwertiger“ als die Serben. Etwas später wurde diese vergrößerte Kolonie dann als „Staat“ deklariert und es existierte somit „Groß-Albanien“. Und manchen ließ diese Idee auch nach 1945 nicht mehr los…

4)    Das alte Königreich „Montenegro“ sollte wiedererstehen, also ein politisches System abseits von Serbien bilden.

5)    Höchst bedenklich war auch, dass Mazedonien größtenteils an Bulgarien ging. Hier wurde Serbien ein Gebiet entzogen, welches dieses im Grunde redlich im Zuge des Zweiten Balkankrieges von 1913 von Bulgarien erworben hatte. Der jugoslawisch-bulgarische Konflikt um Mazedonien soll noch unter Tito weitergehen. Hitler legte hier also ganz bewusst seine Finger in eine schmerzhafte historische Wunde. (Beim Zerfall Jugoslawiens kam Mazedonien allerdings ungeschoren davon. Sodann aber rückte Griechenland mit seiner bekannten Meinung über Mazedonien machtvoll heraus. Heute stellen sich die Fragen: Sind die Mazedonier einfach nur Mazedonier? Sind sie Serben? Sind sie Bulgaren? Oder sind sie Griechen, die griechisch verlernt haben?)

Alle diese Punkte sollen die zukünftige Geschichte Jugoslawiens schwer belasten. Hitler hat die Konfliktlinien zwischen den Völkern keineswegs erfunden, aber ganz ohne Zweifel bewusst nachhaltig vertieft. Dies gilt insbesondere für das Verhältnis Serben-Kroaten und das Verhältnis Serben-Albaner.

Der wesentlichste Punkt in diesem Zusammenhang aber ist, dass er den Ustase in ihrem Gebiet völlig freie Hand ließ, wenn es um die Eliminierung von „Volks-Feinden“ ging. Er sah sie als Art wildes, sich endlich austobendes Raubtier und dieses Bild gefiel ihm.

Eine ganz besondere Rolle kommt hierbei dem an der nordbosnischen Grenze gegründeten Konzentrationslager Jasenovac zu: Gerade dort nahmen die Ustase nun Dr. Stojanovic auf ganz schreckliche Weise sozusagen „beim Wort“(!) und rotteten zehntausende Serben aus. Ferner – wenngleich in kleinerer Zahl – Roma, Juden und auch oppositionelle Kroaten.

Die Hypothese, dass die Ustase – bei Vorhandensein der nötigen Voraussetzungen und Mittel(!) – grundsätzlich fähig und willens gewesen wären, überhaupt alle Serben des südslawischen Raumes „auszurotten“, ist nicht völlig von der Hand zu weisen.

Dr. Pavelic allerdings soll die Lage bezüglich seines Wirkungsbereiches angesichts seiner Konkreten Machtmittel immer wie folgt eingeschätzt haben. Er sei dazu in der Lage:

1/3 der Serben zu liquidieren.

1/3 der Serben katholisch zu konvertieren.

1/3 der Serben auf ewig zu exilieren.

Im Jahr 1945 stand man nun vor folgender Situation:

1)    Unbestritten war, dass bezüglich der Beziehung zwischen Serben und Kroaten der Begriff „Ausrottung“ zum ersten Mal öffentlichkeitswirksam(s. „Skandal von Zagreb“ 1902) von serbischer Seite eingebracht wurde.(s.o.)

2)    Unbestritten war aber auch, dass es die kroatischen Ustase waren, welche Dr. Stojanovic sozusagen „beim Wort nahmen“ und besonders im KZ Jasenovac diese „Ausrottung“ zum Teil praktisch umsetzten.

Wie sollte diese real existierende Vergangenheit(!) nur aufgearbeitet werden? War ein Zusammenleben von Serben und Kroaten innerhalb eines Staates überhaupt noch möglich? Wäre ein zukünftiges Zusammenleben von Serben und Kroaten in einem Staat überhaupt noch möglich, wenn man eine solche „Aufarbeitung“ wagen würde?

Tito, der mit seiner vom Westen unterstützten Partisanenarmee siegreich aus dem Zweiten Weltkrieg hervorging, entschied sich als Kommunist dafür, in erster Linie an die „Zukunft“ zu denken:

Jugoslawien müsse in erster Linie aufgebaut werden und sollte sich nicht mit den Wunden der Vergangenheit beschäftigen, welche ohnehin primär von außen verursacht worden seien: Ohne Hitler immerhin kein Ustasa-Regime, ohne Hitler immerhin kein KZ Jasenovac. Die Vergangenheit „aufzuarbeiten“, das bedeute ja im Grunde nichts Anderes als weiterhin nach der Pfeife dieses Mannes zu tanzen, welcher längst erschossen und verbrannt war. Der „Fortschritt“ unter der unter der Losung „Bratinstvo i Jedinstvo“(= Brüderlichkeit und Einigkeit) sei der einzige Weg in eine positive Zukunft. Und jeder, der sich dieser Doktrin nicht fügte, bekam Probleme…

Doch das „System Tito“ funktionierte – insgesamt im Rückblick betrachtet – nicht wie vorgesehen. Selbst dessen Schöpfer beklagte einmal, dass diesem gewissermaßen die Zeit davonlaufe. Er wollte im Grunde ein Materiell gesättigtes Jugoslawien, somit ein „Friedliches Jugoslawien“, ein „National-solidarisches Jugoslawien“. Doch von heute auf morgen geht ja bekanntlich nichts. Auch dann nicht, wenn die Wirtschaft gut läuft.

Trotz aller Fortschrittsleistungen verfiel Jugoslawien besonders nach dem Tod Titos im Jahr 1980 in eine schwere, unlösbar erscheinende sozio-ökonomische Stagnationsphase.

Solange Tito selbst als Quasi-Diktator seinem „System“ vorstand, schien es zumindest zu funktionieren. Doch sein Konzept bestand ja bekanntlich nicht darin, einen „Neuen Diktator“ aufzubauen, sondern der Nachwelt „Sein System“ mit dem Appell „Glaubt an dieses Jugoslawien!“ zu übergeben. Die Voraussetzung hierfür wäre aber gewesen, dass jeder politische Akteur bei jeder Handlung das Wohl „Gesamt-Jugoslawiens“ vor Augen gehabt hätte. Doch dem war nicht so. Die politischen Kräfte blockierten sich vielmehr gegenseitig; zum Schaden „Gesamt-Jugoslawiens“.

Vor obigem Hintergrund begann sich das seinen Chancen und seiner Lebensqualität zunehmend beraubte jugoslawische Volk innerlich immer mehr vom vorherrschenden System zu distanzieren und neue Identifikationsmuster gewannen an Gewicht. Ein ganz natürlicher, völlig nachvollziehbarer Vorgang. Und die Alternative zu „Gesamt-Jugoslawien“ war nun einmal nichts Anderes als der „Nationalismus“. Der Zerfall des Kommunismus in Europa leistete dem sodann noch weiter Vorschub.

Und jeder Politiker der Alten kommunistischen Garde musste wissen, dass die Fortsetzung der politischen Karriere davon abhängen würde, ob man sich mit dem „Nationalismus“ einlässt, oder nicht. Slobodan Milosevics(Serbien) und Milan Kucan(Slowenien) bilden hinsichtlich der Kooperation mit dem Nationalismus die herausragendsten Beispiele. In Kroatien allerdings gelangte ein völlig neuer Mann an die politische Spitze: Der Dissident Dr. Franjo Tudjman, unter Tito einst stolzer Partisanengeneral, später in Ungnade gefallen.

Slowenien ging in der Folge einen klar separatistischen Weg, der Devise „Slovenija za Slovenci“(= Slowenien den Slowenen) folgend. Da sein Territorium weitgehend „ethnisch rein“ war, gab es hierbei auch keine größeren Probleme.

Kroatien und Serbien aber waren mit „großkroatischen“ bzw. „großserbischen“ Ideologien konfrontiert, vor deren Hintergrund nun auch konsequent die „Geschichte“ aufgearbeitet wurde. Und es konnte hierfür keinen schlechteren Hintergrund(!) geben. Hitlers „Saat des Hasses“ begann aufzugehen.

Im August 1990 entschlossen sich die Kniner Serben als Opfer des Ustasa-Völkermordes schließlich zum gewaltsamen Aufstand gegen das Regime Tudjman. Laura Silber und Allan Little halten in ihrem berühmten Buch „Bruderkrieg“(1995) zur Vorgeschichte u.a. fest:(S. 99 f.)

„Mit der Wiederbelebung des Nationalismus in den neunziger Jahren wurden einige … Massengräber mit großem Zeremoniell und politischer Symbolik geöffnet … Es war leicht für die nationalistischen Führer, das Grauen von 1941 heraufzubeschwören und in den Serben den Wunsch nach Vergeltung für die Leiden der Vergangenheit wachzurufen. Das letzte Mal, als es einen unabhängigen kroatischen Staat gab, argumentierten sie, konnten sich die Serben nur vor der Auslöschung bewahren, indem sie zu den Waffen griffen“.

Der serbische Nationaldichter Matija Beckovic hatte die Kniner Serben übrigens schon am 15. September 1989 in den Belgrader „Knizevne Novine“ offen als „Reste eines hingemetzelten Volkes“(S. 3) aufgefasst.

Der – vom Regime Milosevics zunächst nur instrumentalisierte – Serbenführer Dr. Vojislav Seselj sprach offen und laut über ein „Groß-Serbien“, welches im Westen von den Städten Karlovac, Karlobag und Virovitica begrenzt sein sollte. Und: Mazedonien sei natürlich ganz klar „serbisch“.(s. ORF-Interview vom 1. August 1991)

Tudjman hingegen fasste die Gründung eines „Großkroatischen Staates“ ins Auge, welcher vielleicht sogar auch Teile Srijems und der Vojvodina umfassen sollte. Dies hätte sein damaliger politischer Mitkämpfer Dr. Stipe Mesic – der spätere Präsident Kroatiens – aus dessen Munde genau so gehört…

Die obgenannte Seselj-Linie „Karlovac-Karlobag-Virovitica“ unterschied sich – wie die beigegebene Karte zeigt – von der Alten Otadzbina der Serben(s.o.) übrigens erheblich.

Die „Karlovac-Karlobag-Virovitica-Linie“(Skizze):

Copyright: Elmar Oberegger

Entstanden im Zweiten Weltkrieg unter Onkel(„Cica“) Mihailovic. Der konkrete geistige Urheber war sein Mitkämpfer Dr. Stevan Moljevic.

Entstanden ist diese im Zweiten Weltkrieg unter dem serbischen Guerillaführer Draza „Cica“ Mihailovic. Ursprünglich wollte dieser das Territorium der 1939 entstandenen „Hrvatska Banovina“(s.o. Karte) achten und nur im serbischen Gebiet tätig werden. Als ihm aber die Greueltaten der Ustase bekannt wurden, entschloss er sich dazu, den Kroaten Gebiete abzunehmen.

Dass sowohl das „großserbische“ als auch das „großkroatische Konzept“ letzten Endes auf Kosten der Republik Bosnien-Herzegowina gehen würde, war jedem realistischen Beobachter durchaus klar, und zwar schon lange.

Dort bildeten die „Muslime“, welche man in alter Zeit üblicherweise entweder als „Kroaten“ oder als „Serben“ betrachtet hatte, grundsätzlich die Bevölkerungsmehrheit.

Besonders seit 1971 spielten diese im staatstheoretischen Kontext insofern eine politisch gewichtige Rolle, als sie damals offiziell als „Nation“ anerkannt wurden. Die entsprechende Vorgeschichte reicht bereits bis zum Anfang der 1960er-Jahre zurück. Diesen nationalen Status wollte man nun gegenüber Serbien und Kroatien retten und hatte keine bessere Idee, als auf der Grundlage einer Volksabstimmung die „Unabhängigkeit“ von Bosnien-Herzegowina zu erklären. Dass man dieses Vorhaben angesichts des Faktums der Bevölkerungsmehrheit politisch durchbringen würde, war klar. Würde man sich aber auch retten können?

Und wenn: Auf welche konkrete Weise?

 

VIII: Zur jugoslawischen historischen Aufarbeitung der „Geschichte Jugoslawiens“.

Im Zuge der Jugoslawien-Kriege der 1990er-Jahre eskalierte die Gewalt bekanntlich noch viel mehr als in der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Und alle Kriegsparteien luden hierbei massiv Schuld auf sich. In der Hitze der Auseinandersetzungen schien die eine Schandtat gewissermaßen die nächste zu legitimieren: „Ja, wir haben Lager, aber die anderen haben auch Lager“(Tudjman) etc.

Auch darf man hierbei nicht auf die Völkermord-Aktionen des Muslimenführers Naser Oric gegen serbische Zivilisten vergessen.

Und alles war immer durchzogen vom Prinzip der Ausrottung, der – wie es in den Medien der Zeit immer wörtlich hieß – „Ethnischen Säuberung“.

Karadzic und Garasanin wären von den Ereignissen höchst schockiert gewesen, verschütteten diese doch jede Verbindungslinie in Richtung zukünftiger Nationaler Freundschaft.

Tito auf seiner Wolke hat damals wohl in der alten, schlichten Partisanensprache gesagt: „Scheiße. Genau das habe ich schon immer befürchtet…“.

Und Starcevic und Stojanovic haben sich angesichts der Konkreten Ereignisse der 1990er-Jahre hoffentlich mehrmals in ihrem Grab umgedreht –

Wie leicht es doch ist, schriftlich ganz ungeheuerliche Dinge zu sagen …

Wenn man heute mit Leuten aus dem südslawischen Raum spricht, so ist der Umstand bemerkenswert, dass die ursprünglichen Methoden und Ziele der „Großserbischen Politik“ – vor deren Hintergrund sich die nationalen Konflikte in Jugoslawien schließlich unmittelbar entzündetenweitgehend unbekannt sind. Auch Dr. Stojanovic kennt man nur periphär.

Man weiß insbesondere nichts von der Großartigen Idee, eine „Serbische Nation der Drei Konfessionen(= orthodox/katholisch/muslimisch)“ zu schmieden, vor allem mittels politischer Überzeugungsarbeit.

Die „Serben“ sollten eine „Eigene, freie Nation“ sein, also unabhängig von Ost(= Osmanisches Reich) und West(= Österreich) und auch höchst vorsichtig gegenüber Russland. Wie betonte schon Garasanin im „Nacertanije“(1844) realistisch und damit fortschrittlich:

„Rußland würde sich nie von einem so kleinen Staat, wie es Serbien ist, Bedingungen stellen lassen“(S. 65 ff.).

Russland war (und ist übrigens!) kein „Bedingungsloser Freund Serbiens“.

Überhaupt scheint Serbien den Begriff „Freund“ grundsätzlich sehr ernst zu nehmen…

In diesem Essai sollte vor allem der Paradigmenwechsel innerhalb der „Großserbischen Ideologie“ behandelt werden, welcher im „Skandal von Zagreb“(1902) einen Zenit fand(Begriff „Ausrottung“) und sodann weiterexistierte.

Die „Historische Aufarbeitung der Geschichte Jugoslawiens“ sollte aber von den Balkanvölkern selbst geleistet werden.

Der „Weg der Zukunft“ kann nur in die „Vergangenheit“ oder in die „Zukunft“ führen.

Man sollte sich hier nicht einmischen.

 

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Wiki-Art.(mehrsprachig)  zu  Nikola  StojanovicAnte  Starcevic, Ilija Garasanin, Vuk S. Karadzic etc.

 

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